Wettbewerb, Zusammenarbeit & Normen: Ein Leitfaden zu Recht und Gesellschaft

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1. Wettbewerb, Zusammenarbeit und Konfliktlösung

A. Wettbewerb und Zusammenarbeit im Sport

Ein klassisches Beispiel für Wettbewerb ist ein Fußballspiel, bei dem eine Mannschaft gegen eine andere antritt. Die Fußballmannschaft selbst ist jedoch auch ein hervorragendes Beispiel für Zusammenarbeit.

B. Auswirkungen von Zusammenarbeit und Wettbewerb

In der Zusammenarbeit entstehen Werte wie Solidarität, Respekt, Verständnis, Ehrgeiz, Engagement, Organisation, Freundschaft und gemeinsame Anstrengung. Im Wettbewerb hingegen können Rivalität, Ehrgeiz und Individualismus dominieren. Innerhalb einer Gruppe kann der Wettbewerb jedoch auch Kameradschaft, Freundschaft und Kooperation fördern.

C. Konfliktpotenzial im Wettbewerb

Wettbewerb, insbesondere in einem Fußballspiel, kann Konflikte erzeugen, Teammitglieder spalten und unter Umständen sogar Gewalt fördern.

D. Mediation als Konfliktlösungsweg

Die Mediation bietet einen alternativen Weg zur Konfliktlösung. Ihre wesentlichen Merkmale sind:

  • Der Mediator muss von allen Parteien akzeptiert werden.
  • Das Mediationsverfahren wird auf freiwilliger Basis von den Parteien eingeleitet.
  • Der Mediator ist ein neutraler Berater, dessen Ziel es ist, den Parteien zu helfen, den Konflikt selbst zu lösen, indem er ihre Bedürfnisse berücksichtigt.
  • Der Mediator nutzt Paraphrasierung, um die Aussagen der Parteien zu klären und eine nicht-gewalttätige Kommunikation zu fördern, indem er beleidigende oder aggressive Formulierungen neutralisiert.
  • Der Mediator schlägt keine Lösungen vor; diese müssen von den Parteien selbst erarbeitet werden.
  • Nach einer Einigung wird eine verbindliche Vereinbarung unterzeichnet. Die Nichteinhaltung dieser Vereinbarung kann rechtliche Schritte nach sich ziehen.

2. Arten von Normen und ihre Merkmale

Im Alltag begegnen uns verschiedene Arten von Normen, die unser Verhalten regeln:

  • Winken – sozial
  • Um Erlaubnis zum Betreten des Klassenzimmers bitten – sozial
  • Rauchverbot in der Schule – rechtlich
  • Kirchliche Eheschließung – religiös
  • Einem älteren Menschen beim Einsteigen in den Bus helfen – moralisch
  • Kleiderordnung – sozial
  • Steuern zahlen – rechtlich
  • Mit Besteck essen – sozial
  • Trinkgeld geben – sozial
  • Eltern respektieren – moralisch

Merkmale der Normenarten:

  • Soziale Normen: Sie sind einseitig, heteronom, nicht erzwingbar und ihre Bewertung erfolgt extern.
  • Moralische Normen: Sie sind einseitig, autonom (fordern Autonomie), nicht erzwingbar und ihre Bewertung erfolgt intern.
  • Religiöse Normen: Sie sind einseitig, autonom (fordern Autonomie), nicht erzwingbar und ihre Bewertung erfolgt intern.
  • Rechtliche Normen: Sie sind die einzigen bilateralen, heteronomen und erzwingbaren Normen, deren Bewertung extern erfolgt. Im Gegensatz zu anderen Normen sind sie bindend oder verpflichtend.

3. Grundlagen der Rechtsordnung

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Hierarchie und Merkmale von Rechtsnormen

Die Rechtsordnung ist durch eine klare Hierarchie gekennzeichnet, die die Anwendung und Gültigkeit von Normen bestimmt.

B. Grundsätze der Rechtsordnung

  • Hierarchie (Lex superior derogat legi inferiori): Wenn zwei unterschiedliche Rechtsnormen in Konflikt stehen, hat die ranghöchste Norm Vorrang vor der niedrigeren Norm.
  • Aufhebung (Lex posterior derogat legi priori): Wenn zwei von einem zuständigen Organ erlassene Normen widersprüchlich sind, setzt die zeitlich jüngere Norm die ältere außer Kraft.
  • Kompetenzprinzip (Lex specialis derogat legi generali): Wenn zwei Normen gleichen Ranges widersprüchlich sind, entscheidet die Zuständigkeit des erlassenden Organs über ihre Anwendung. Dies kann auch bedeuten, dass eine speziellere Norm einer allgemeineren Norm vorgeht.

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