Wichtige Begriffe der Zeitgeschichte: Politik, Wirtschaft, Gesellschaft
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Glossar der Zeitgeschichte
Apartheid: System der Rassentrennung in Südafrika
Apartheid war ein soziales System der Rassentrennung, das von den Regierungen Südafrikas auferlegt wurde. Die weiße Minderheit dominierte und verwehrte der schwarzen Mehrheit den Zugang zu Regierungspositionen, das Wahlrecht und den Zutritt zu ausschließlich Weißen vorbehaltenen Bereichen. Es wurde 1993 abgeschafft.
Bolschewiki: Lenins Revolutionäre in Russland
Die Bolschewiki waren eine von Wladimir Iljitsch Lenin geführte Organisation, die die Notwendigkeit einer sozialen Revolution in Russland verteidigte und vorantrieb.
COMECON: Wirtschaftsbündnis der sozialistischen Länder
Der COMECON (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) war ein Block für wirtschaftliche Zusammenarbeit, der sich um die UdSSR und die sozialistischen Länder bildete. Sein Ziel war die Steigerung der Handelsbeziehungen zwischen den Mitgliedstaaten.
DOP: Diktatur des Proletariats im Marxismus
Die DOP (Diktatur des Proletariats) ist eine vom Marxismus postulierte Staatsform, in der die Arbeiterklasse dominant ist und die Kontrolle über andere soziale Schichten, insbesondere das Bürgertum, ausübt. Sie stellt eine Übergangsphase zwischen Kapitalismus und Kommunismus dar, in der es letztlich keine sozialen Klassen mehr geben soll.
Fordismus: Henry Fords Produktionsmodell
Der Fordismus ist ein Produktionsmodell, das von Henry Ford in seinem Automobilwerk in Detroit eingeführt wurde. Es basiert auf der Installation eines Fließbandes mit Spezialmaschinen und einer großen Anzahl von Arbeitnehmern, die ausreichend hohe Löhne erhalten, um selbst zu Konsumenten zu werden.
Kalter Krieg: Antagonismus USA vs. Sowjetunion
Der Kalte Krieg bestand aus einem Modell internationaler Beziehungen, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte und auf einem ständigen Antagonismus zwischen den von den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion geführten Blöcken basierte.
Gulag: Zwangsarbeitslager im Stalinismus
Gulag ist eine russische Abkürzung für 'Generaldirektion der Lager'. Der Begriff bezeichnet das System der Zwangsarbeitslager im stalinistischen Sowjetregime, in die Dissidenten und andere Verurteilte eingewiesen wurden.
Dissidenten: Kritiker autoritärer Regime
Dissidenten sind Personen, die sich offen gegen die herrschende politische oder soziale Ordnung stellen, insbesondere in autoritären Regimen.
Irredentismus: Gebietsansprüche und Angliederung
Irredentismus ist eine politische Haltung, die die Angliederung eines Gebiets an einen anderen Staat befürwortet, weil dieser Staat der Auffassung ist, dass das Gebiet historisch oder ethnisch zu ihm gehört.
Blockfreien Bewegung: Neutralität im Kalten Krieg
Die Blockfreien Bewegung war eine Gruppe von Staaten, die sich hauptsächlich im Zuge der Dekolonisierung bildete. Sie wollten sich gegenüber den Supermächten neutral verhalten und sich keinem der Blöcke anschließen. Ihr Ziel war es, eine aktive Rolle in der internationalen Politik zu spielen und ihre Interessen als militärisch schwache und wirtschaftlich unterentwickelte Länder zu vertreten.
Neokolonialismus: Indirekte Kontrolle über Ex-Kolonien
Neokolonialismus ist ein Begriff zur Beschreibung der indirekten Kontrolle – kulturell, politisch und vor allem wirtschaftlich –, die ehemalige Kolonialmächte über ihre Ex-Kolonien ausüben, oder, weiter gefasst, die reiche Länder der Ersten Welt über die ärmsten Länder der Dritten Welt ausüben.
New Deal: Wirtschaftliche Erholung in den USA
Der New Deal war ein umfassendes Programm zur Förderung der wirtschaftlichen Erholung und zur Überwindung der Großen Depression in den Vereinigten Staaten.
Marshall-Plan: Europas Wiederaufbau nach dem Krieg
Der Marshall-Plan war ein von den USA nach dem Zweiten Weltkrieg initiierter Plan zum Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft. Er verdankt seinen Namen dem amerikanischen Außenminister George Marshall und bestand aus Zuschüssen und Darlehen an Länder, die sich beteiligen wollten. Er war wesentlich für die wirtschaftliche Erholung Europas.
Weimarer Republik: Deutschlands erste Demokratie
Die Weimarer Republik wurde nach der Abdankung Kaiser Wilhelms II. proklamiert. Die Nationalversammlung, die eine demokratische Verfassung ausarbeitete, tagte in der Stadt Weimar, woher die Republik ihren Namen hat.
Résistance: Widerstand gegen die NS-Herrschaft
Résistance (Widerstandsbewegung) ist der Sammelbegriff für Organisationen, die während des Zweiten Weltkriegs illegalen Kampf gegen die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland und den besetzten Ländern führten. Sie waren an Informationsoperationen, Sabotage und Guerilla-Angriffen auf die Besatzungstruppen beteiligt.
Sowjetunion: Sozialistischer Staat (1922-1991)
Die Sowjetunion (UdSSR) war ein sozialistischer Staat, der von 1922 bis 1991 existierte und aus mehreren Sowjetrepubliken bestand. Sie war ein wichtiger Akteur im Kalten Krieg.
Sowjets: Räte der Russischen Revolution
Sowjets waren Räte von Arbeitern, Bauern und Soldaten, die während der Russischen Revolution die Abdankung des Zaren, den Rückzug aus dem Krieg und das Ende der Autokratie forderten.
Eiserner Vorhang: Symbolische Grenze im Kalten Krieg
Der Eiserne Vorhang war ein Begriff, der nach dem Zweiten Weltkrieg die symbolische Grenze zwischen der UdSSR und ihren kommunistisch verbündeten Staaten einerseits und dem restlichen Europa mit kapitalistischer Wirtschaft und den Verbündeten der USA andererseits definierte.