Wichtige Paradigmen und Modelle des Lehrens und Lernens
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Paradigmen und Modelle des Lehrens und Lernens
Der Begriff des Paradigmas: Es ist die "inhaltliche theoretische Grundlage, die die Wissenschaft entwickelt und als allgemein akzeptierte Untersuchungsmethode dient."
Konzept des Modells: Das Modell ist die "vereinfachte Darstellung der Realität, die uns hilft, diese zu rekonstruieren, zu erklären, zu lehren oder zu verbessern."
Wichtige Paradigmen im Lehr-Lern-Prozess
Behavioristisches Paradigma
Merkmale:
- Grundlegende Metapher: die Maschine.
- Forschungsparadigma: Prozess-Produkt.
- Lehrermodell: Kompetenz.
- Programm: operative Ziele.
- Pflichtstoff: geschlossen.
- Anwendung von Verhaltensmodifikationstechniken.
- Bewertung: nur Ergebnisse.
- Fokus des Lehrens/Lernens: Produkt.
- S-R; S-O-R
"Das behavioristische Paradigma entstand im frühen 20. Jahrhundert, und seine wichtigsten Vertreter sind **Pawlow**, **Watson**, **Thorndike**; die spätere Entwicklung dieses fundamentalen Paradigmas entspricht **Skinner**."
Autoren:
- Pawlow
- Watson
- Thorndike
- Skinner
Pawlow: Klassische Konditionierung
Pawlow ist besonders bekannt für die Formulierung des Gesetzes vom bedingten Reflex, das er zwischen 1890 und 1900 entwickelte, nachdem er beobachtet hatte, dass der Speichelfluss von Hunden, die in seinen Versuchen verwendet wurden, sich aus einer psychischen Aktivität ergeben konnte.
Er machte den berühmten Versuch, eine Glocke unmittelbar vor der Futtergabe an einen Hund zu läuten, und gelangte zu dem Ergebnis, dass der Hund, wenn er hungrig war, allein beim Klang der Glocke zu sabbern begann.
In den 1930er Jahren begann er zu verkünden, dass die Funktion der menschlichen Sprache das Ergebnis einer Kette bedingter Reflexe sei, die Wörter beinhalten.
Watson: Klassische Konditionierung
Gründer des Behaviorismus. Er baute auf der Theorie von Pawlow auf. Er studierte auch tierisches Lernen.
Er war einer der bedeutendsten amerikanischen Psychologen des 20. Jahrhunderts und bekannt für die Gründung der Schule des Behaviorismus.
Er wurde berühmt für die Behauptung, dass man durch die Anwendung von Verhaltensmanagementtechniken aus 20 beliebigen Kindern jede Art von Mensch (Gerechte, Räuber, Diebe usw.) machen könnte, die man sich wünschte. Natürlich musste Watson schließlich zugeben, dass dieses Ergebnis weit von dem entfernt war, was tatsächlich erreicht werden konnte, da Psychologen vor ihm jahrzehntelang erfolglos versucht hatten.
Allerdings entwickelte Watson den Behaviorismus, der heute eine der wichtigsten psychologischen Schulen ist und in vielen Therapien hochwirksam ist.
Mit seinem Behaviorismus betonte Watson das äußere Verhalten der Menschen und ihre Beziehungen in bestimmten Situationen, anstatt den inneren geistigen Zustand des Menschen. Seiner Ansicht nach war die Analyse des Verhaltens und der Beziehungen die einzige objektive Methode, um Einblick in menschliche Handlungen zu erhalten.
Jeder Reiz würde eine Reaktion hervorrufen. Eine Reaktion tritt auf, wenn sich die gleiche Situation wiederholt und wenn eine entsprechende Konditionierung vorausgegangen ist (S-R).
Man lernt, Antworten mit Reizen zu assoziieren.
Er war überzeugt, dass man aus einem Kind machen kann, was man will: einen Heiligen oder einen Dämon. Alles hängt von der äußeren Umgebung, dem Einfluss der Umwelt ab...
Watson, wie alle Behavioristen, hat eine optimistische Sicht der Bildung.
Thorndike: Instrumentelle Konditionierung
Er war ein US-amerikanischer Behaviorist. Seine Arbeit, die das Verhalten von Tieren untersuchte, führte zur Theorie des Konnektionismus.
Sein wichtigster Beitrag ist die Formulierung des sogenannten **Gesetzes der Wirkung**, das aus Studien mit Katzen in Kisten hervorging, aus denen sie entkommen sollten.
Gesetz der Wirkung
Nach diesem Gesetz werden Antworten, denen positive Konsequenzen folgen (Kontiguität), mit der zugehörigen Stimulation verstärkt und haben eine größere Wahrscheinlichkeit, aufzutreten, wenn der Reiz wieder erscheint.
Im Gegenteil, wenn die Reaktion auf den Reiz von unangenehmen Konsequenzen gefolgt wird, wird die Verbindung schwächer, sodass die Wahrscheinlichkeit des Auftretens geringer wird.
Auf diesem Gesetz basieren viele der von Skinner vorgebrachten Theorien.
Seine Experimente mit Tieren (z. B. die hungrige Katze) lieferten sehr wertvolle Erkenntnisse für das Lernen:
- In einer gegebenen Situation falsche Antworten zu eliminieren und zunehmend die richtige Antwort zu geben. Dies wird als "**Gesetz der Wirkung**" bezeichnet: Man lernt schnell, was ein positives, angenehmes Ergebnis für den Körper hat. Hier liegt die Bedeutung der Belohnung für Anstrengungen beim Lernen. Skinner misst der positiven Verstärkung große Bedeutung bei. Die Strafe, sagt er, lehrt nicht, wie man sich verhalten soll. Er nennt dieses Verhalten **operante Konditionierung**.
- Er entdeckte auch das "**Gesetz der Häufigkeit**": Die Verbindung zwischen Reiz und Reaktion verstärkt sich durch Übung. Die Katze fand den Hebel zur Öffnung der Tür, die zum Futter führte, viel schneller, je öfter sie es getan hatte.
- Er studierte auch das "**Gesetz der Bereitschaft**": Wir lernen am besten, wenn wir motiviert sind und die richtige Reife dafür haben.
Skinner: Operante Konditionierung
Skinner war maßgeblich an der Entwicklung der Philosophie des **radikalen Behaviorismus** und der **Angewandten Verhaltensanalyse** beteiligt, einem Zweig der Psychologie, der sich auf die Prinzipien des Lernens stützt und sowohl menschliches als auch tierisches Verhalten untersucht. Er führte Experimente zur negativen und positiven Verstärkung sowie zur operanten Konditionierung durch, einer Technik zur Verhaltensmodifikation, die er im Gegensatz zur klassischen Konditionierung entwickelte.
Skinner befürwortete nicht den Einsatz von Strafe. Seine Forschungen zeigten, dass Strafe eine sehr ineffiziente Technik zur Verhaltenssteuerung war; sie wurde zwar kurzfristig zur Verhaltensänderung eingesetzt, führte aber meist dazu, dass das Subjekt die Reizsituation, die dem bestraften Verhalten folgte, vermied.
Positive und negative Verstärkung (die oft mit Strafe verwechselt wird) erwiesen sich als geeigneter, um Verhaltensänderungen zu bewirken.
In den modernsten Methoden des behavioristischen Paradigmas werden folgende Hinweise gegeben:
- Optimismus bezüglich Lehren und Lernen.
- Festlegung konkreter Ziele.
- Strukturierung von Lerninhalten in Einheiten.
- Organisation der Einheiten zur Erleichterung des Verständnisses und der Übertragung des Gelernten.
- Entwicklung von Tests für jede Einheit. Tests zur Überprüfung des Verständnisses jeder vollständigen Einheit.
- Wiederholung/Nacharbeit mit alternativen Strategien für Studenten, die den Test nicht bestanden haben.
Die Rolle des Lehrers ist kreativer: "**Planer, Diagnostiker und Berater**". Tutoring und Hinweise erlangen in diesen Methoden größte Bedeutung.
Kognitives Paradigma
Merkmale:
- Metapher: Computer (Informationsverarbeitung).
- Forschungsparadigma: mediational (lehrer- oder schülerzentriert).
- Lehrermodell: reflektierend (Gedanken des Lehrers).
- Programmierung: Terminalziele.
- Curriculum-Modell: offen und flexibel.
- Fokus: kognitiv gesteuertes Verhalten.
- Bewertung: Prozesse und Ergebnisse.
- Fokus des Lehrens/Lernens: Prozess.
Autoren:
- Piaget
- Bruner
- Ausubel
- Vygotsky
Piaget: Konstruktivismus
Piaget vertrat einen biologischen Begriff der Intelligenz, die als ein Fall der Anpassung von Organismen an die Umwelt betrachtet wird.
Diese adaptive Funktion ist in der gesamten psychischen Entwicklung gleich, aber die Formen, die sie im Laufe der Evolution annimmt, sind verschieden und ermöglichen eine präzise Unterscheidung von Stadien in der geistigen Entwicklung.
Phasen der kognitiven Entwicklung (nach Piaget):
- Sensomotorische Phase (0-2 Jahre): Das Verhalten des Kindes ist hauptsächlich motorisch, keine interne Repräsentation externer Ereignisse oder Denken durch Begriffe.
- Präoperationale Phase (2-7 Jahre): Dies ist das Stadium des Denkens und der Sprachentwicklung, in dem die Fähigkeit zum symbolischen Denken, Nachahmen von Objektverhalten, Rollenspiel, Zeichnungen, mentale Bilder und die Entwicklung der gesprochenen Sprache graduell zunimmt. In dieser Phase finden wir die Phase des symbolischen oder vorbegrifflichen Denkens (bis etwa 4 Jahre, z. B. Spielen mit einem Stein wie mit einem Auto) und das Stadium des intuitiven Denkens (von 4 bis etwa 7 oder 8 Jahren, z. B. Verwechslung von Menge und Höhe).
- Phase der konkreten logischen Operationen (7-11 oder 12 Jahre): Die Denkprozesse werden logisch und gelten für konkrete oder reale Probleme. Im sozialen Bereich wird das Kind nun ein wirklich soziales Wesen, und in diesem Stadium erscheinen logische Systeme wie Seriation, Klassifizierung von Mengen und Konzepte von Kausalität, Raum, Zeit und Geschwindigkeit.
- Phase des formalen logischen Denkens (ab 12-16 Jahren): In diesem Stadium erreicht der Jugendliche die Fähigkeit zur Abstraktion und kann induktive und deduktive logische Schlussfolgerungen ziehen. Es entwickeln sich idealistische Gefühle und die Persönlichkeit wird geformt; es findet eine Weiterentwicklung der moralischen Begriffe statt.
Die genetische Psychologie der Erkenntnis baut methodisch auf dem experimentellen Nachweis der Existenz aufeinanderfolgender kognitiver Strukturen auf und definiert Stufen und Ebenen der Psychogenese.
Eigenschaften kognitiver Operationen (im Vergleich zu Gewohnheiten):
- Operationen sind in ihrer Natur "reversibel". Gewohnheiten sind jedoch irreversibel und starr.
- Die Operation ist von "assoziativer Komposition", d. h., das Denken kann Umwege nehmen, um denselben Punkt zu erreichen. Die Gewohnheit bietet keine verschiedenen Handlungsmöglichkeiten.
- Operationen sind "ganze Systeme", während Gewohnheiten isolierte Verhaltensweisen sind. Aus diesem Grund werden mentale Gewohnheiten oft nach recht begrenzter Zeit vergessen. Operationen werden nicht so leicht vergessen, weil sie miteinander "verwandt" sind.
Bruner: Lernen durch Entdecken
Diese Methode, die persönlicher und kreativer ist, schätzt die Eigeninitiative des Schülers und erkennt seine "Fähigkeit zu lernen" an. Es ist erforderlich, dass sich die Schüler richtig motiviert fühlen.
Die Anwendung dieser Methode erfordert einen echten Untersuchungsprozess. Ausgehend von einem Problem stellen wir eine Hypothese auf und wählen Aktivitäten aus, die diese Hypothese bestätigen können. Die Probleme müssen speziell auf die Fähigkeiten der Schüler zugeschnitten sein. Sie reichen je nach Alter und Bildung von praktischen Problemen bis hin zu komplexeren und abstrakteren.
Ein Merkmal dieser Methode ist, dass der Lehrer den Schülern nicht erklärt, was sie selbst lernen können. Die Rolle des Lehrers ist die eines Moderators des Lernens, der einem induktiven Verfahren folgt.
Der Schüler lernt nicht nur Daten, die von einer Person vermittelt werden, sondern auch Verfahren, die die Lösung von Problemen und die Verwendung dieser Daten erleichtern.
Dies fördert die Behaltensleistung und den Lerntransfer.
Ausubel: Sinnvolles Lernen
Ausubel war eindeutig von den Theorien von **Herbart**, **Dewey**, **Piaget** und der **Gestalttherapie** beeinflusst.
- Herbart: die Assimilation neuer Inhalte an bereits Bekanntes.
- Piaget: in allen Fragen zu formalen logischen Operationen.
Ausubel, der die Grenzen des "Lernens durch Entdecken" aufzeigte, sprach sich offen zugunsten des "sinnvollen Lernens" aus.
Achsen der Pädagogik (nach Ausubel):
- Die "Assimilation" oder der "Verankerungsprozess" neuen Wissens an bereits zuvor erworbenes Wissen.
- Die Bedeutung von "Organisatoren" und deren Verwendung.
Diese Organisatoren sind "einführende Texte, klar und weitgehend stabil, die vor dem Lernmaterial präsentiert werden und einen hohen Grad an Abstraktion und Vollständigkeit aufweisen". Organisatoren sind z. B. Generalisierungen, die Einleitung eines Buches, eines Themas, die einleitende Präsentation, ein Museumsbesuch usw.
Wenn das neue Lernmaterial völlig neu ist, sollten die Schüler "expositive Organisatoren" verwenden, und wenn es vertraut ist, "komparative Organisatoren". Der pädagogische Wert des Organisators hängt davon ab, wie er und das Lernmaterial selbst strukturiert und organisiert sind. Natürlich müssen diese Organisatoren sehr leicht zu verstehen sein und so formuliert werden, dass sie für die Lernenden zugänglich sind. Beispiele für Organisatoren: die Einleitung eines Buches, eines Themas, ein Museumsbesuch...
Ausubel spricht von zwei Arten des Lernens: "mechanisches Lernen" und "sinnvolles Lernen". Dies hängt von den Bedingungen ab, unter denen es auftritt.
Mechanisches Lernen: Wenn die Lernaufgaben aus willkürlichen und bedeutungslosen Assoziationen bestehen. Das Gleiche gilt, wenn neues Wissen nicht in Vorkenntnissen verankert werden kann oder wenn es nur verbal auswendig gelernt wird.
Sinnvolles Lernen: Tritt auf, wenn neues Wissen an zuvor erworbenes Wissen assimiliert wird und rational erfolgt, und wenn die Verbindungen und Beziehungen die Integration des neuen Wissens mit dem vorhandenen ermöglichen.
Neue Ideen können nur gelernt und behalten werden, wenn sie sich auf bereits vorhandene Konzepte oder Propositionen beziehen, die eine konzeptionelle Verankerung bieten. Wenn der neue Lerninhalt eine starke Verbindung zur bestehenden kognitiven Struktur hat oder wenn eine vollständige Verbindung fehlt, können neue Informationen nicht aufgenommen oder behalten werden.
Damit neues Lernen sinnvoll ist, muss der Schüler eine aktive Rolle spielen. Er muss Anker für bereits vorhandene Informationen schaffen: Entdeckung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
Sinnvolles Lernen ist nicht nur verbales Auswendiglernen, sondern erfordert, dass die Schüler das Material verstehen und dessen Beziehungen erkennen.
Variablen, die sinnvolles Lernen beeinflussen:
- Intrapersonell:
- kognitive Strukturen oder Wissenshierarchie.
- Reife oder Entwicklungsstufe des Subjekts.
- Motivationale Faktoren und innere Einstellung.
- Persönlichkeitsfaktoren.
- Situativ:
- Praxis und Übung.
- Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien.
- Soziale Faktoren und Gruppe.
- Merkmale des Lehrers.
Vygotsky: Entwicklungspotenzial
Für Vygotsky versteht und erlernt das Kind im Entwicklungsprozess Sprache und Konzepte, die von Erwachsenen verwendet werden, und dies geschieht durch ständige Interaktion mit Menschen und durch die Auseinandersetzung mit der physischen Welt.
Erwachsene, insbesondere Lehrer, spielen eine vermittelnde Rolle zwischen dem Kind und der sozialen Kultur, um sprachliches und kognitives Lernen zu ermöglichen.
Vygotskys Theorie steht im Gegensatz zu Piagets Stufenmodell des Lernens. Für Piaget ist die Entwicklung angeboren, während sie für Vygotsky vollständig von den Erfahrungen aus dem sozialen Umfeld abhängt, sodass Lernen die Reifung beschleunigen kann. Soziale Beziehungen spielen eine wichtige Rolle für die kognitive Entwicklung des Individuums.
Die Menschen, die das Kind umgeben, sind die Akteure der Entwicklung. In dieser Theorie ist Intelligenz ein Produkt gesellschaftlicher Beziehungen.
Für Vygotsky ist potenzielles Lernen Teil der folgenden Fälle:
- Intelligenz ist das Produkt intelligenten Lernens. Und obwohl die intellektuelle Kapazität gemessen werden kann, kann nicht alles, wozu der Mensch fähig ist, auf die gleiche Weise überprüft werden, da dies auch von der sozialen Umgebung abhängt, in der das Kind lebt.
- Ein Großteil der Kinder mit niedrigen Intelligenztestergebnissen leidet eher unter "kultureller Deprivation" aufgrund mangelnder sozialer Stimulation zur Entwicklung ihrer Intelligenz.
Ökologisches Paradigma und sozialer Kontext
Merkmale:
- Grundlegende Metapher: die Umgebung.
- Modell: die Verknüpfung.
- Forschungsparadigma: Ethnographie.
- Lehrermodell: technisch-kritisch.
- Curriculum-Modell: offen und flexibel.
- Bewertung: qualitativ.
- Rolle des Lehrers: Manager (schafft Interaktionen, Erwartungen und ein Klima des Vertrauens).
- Fokus des Lehrens/Lernens: Leben und Kontext.
Feuerstein: Sozialer Interaktionismus
Das von Feuerstein vorgeschlagene Lernmodell vertritt:
- 1. Viele Personen haben eine größere Kapazität für intelligentes Denken und Verhaltensentwicklung, als bei der Durchführung eines Intelligenztests offensichtlich wird. Dieses Modell unterscheidet zwischen Lernfähigkeit und geistiger Leistungsfähigkeit. Diese sind nicht deckungsgleich.
- 2. Die Veränderbarkeit des menschlichen Verhaltens in Situationen, die durch strukturiertes Lernen erreicht werden kann. Das Subjekt besitzt ein Potenzial an verborgenen Fähigkeiten, das geweckt werden kann.
Die Erfahrung des "vermittelten kognitiven Lernens" (durch einen Vermittler) wirkt auf die kognitive Struktur des Individuums" in den folgenden Phasen:
- Eingangsphase (Input): "Es findet die mentale Handlung statt, die Informationen akkumuliert". Das System ist geplant, damit nichts vergessen wird. Sie umfasst das Sammeln aller notwendigen Informationen und das Beschreiben der Fakten, wie sie aufgetreten sind, und deren Einordnung in ihren Kontext. Input entspricht den Input-Elementen, den ursprünglichen Informationen im Sinne.
Der Lehrer stellt Fragen und fordert sie heraus (Einblick), damit sie verschiedene Strategien zur Problemlösung entwickeln: Wie denkst du, kannst du das lösen? Welche Schritte wirst du befolgen? Siehst du irgendwelche Schwierigkeiten? Diese Fragen lenken den Fokus des Kindes. Sie können Ausdrücke hervorrufen wie: Ich weiß!, Ich habe es gesehen!, Jetzt verstehe ich!
Man sollte Fehler nutzen: Warum glaubst du, dass du falsch liegst? Woher könnte der Fehler kommen?
- Entwicklungsphase: Hier "verarbeitet, organisiert und strukturiert" das Subjekt die Informationen zur korrekten Lösung eines Problems. Hier nutzt das Subjekt die verfügbaren Informationen zielgerichtet. Sie umfasst die Verwendung der erhaltenen Informationen und relevanter Daten zur Beantwortung von Tests. Diese Phase konzentriert sich auf das Lernen.
- Ausgangsphase (Output): "Sie umfasst die Kommunikation der Denk-Ergebnisse und des Weges, der zu diesem Ergebnis führte".
Der Lehrer arbeitet jederzeit mit dem Kind und sollte alle Fragen beantworten, die es stellt. Er schafft ein Klima der Zusammenarbeit.
Jedes Kind kann, ungeachtet der Grenzen seiner Kapazität, immer verbessert werden.
In diesem Paradigma wird der gesamte Prozess, mit dem der Schüler zur Antwort gelangt ist, berücksichtigt. Der Prozess wird als wichtiges und gültiges Kriterium für die Bewertung anerkannt. Feuerstein spielt Piagets Fokus auf das Produkt herunter und betrachtet den Prozess als Priorität. Das Wesen der Intelligenz ist nicht die Messung des Produkts, sondern die aktive Struktur des Individuums.
In diesem Modell werden der Prozess und das Ergebnis der Informationsverarbeitungsfähigkeiten und -bereitschaft bewertet. Erfolgen wird mehr Wert beigemessen als Fehlern (Barlow).
Feuersteins Modell ist umfassender als das kognitive. Es unterscheidet sich von diesem durch die von Feuerstein vorgeschlagene Methode der Bewertung und Intervention: "strukturell-funktional".
- Strukturell: Es geht nicht um isolierte Ereignisse, sondern um "die Art und Weise, wie der Organismus mit Informationsquellen interagiert, handelt und darauf reagiert".
Konstruktives und sinnvolles Lernen
Konzept:
Cesar Coll behauptet, dass "die konstruktive Konzeption des schulischen Lernens die Lernaktivität des Schülers in den Mittelpunkt stellt; die geistige Entwicklung ist ein konstruktiver Prozess, der auf der persönlichen Förderung schulischer Aktivitäten basiert". Durch die Realisierung von **sinnvollem Lernen** konstruiert, verändert, diversifiziert und koordiniert der Lernende seine Schemata, baut Bedeutungsnetzwerke auf, bereichert sein Wissen über die physikalische und soziale Welt und steigert sein persönliches Wachstum...
Sinnvolles Lernen, Verstehen und die Funktionalität des Gelernten sind drei wesentliche Aspekte dieser Art des Lernverständnisses und des Lernens im Allgemeinen, insbesondere in der Schule.
Konzeptionelle Rahmen, Netzwerke und Karten
Der **konzeptionelle Rahmen** ist ein "globaler Rahmen eines Themas oder eines Gebiets oder zumindest eines konzeptionellen Blocks".
Er ist eine Methode zur Ausarbeitung der Grundlagen eines Faches, die für alle gleich ist.
Er berücksichtigt konzeptionelle Netzwerke und bietet "einen Überblick über alle Elemente, die wir gerade studieren". Er ist das konzeptionelle Gerüst, das hilft, bereits Bekanntes zu entdecken und neue Konzepte darauf aufzubauen.
- Er ist einfach und sichtbar. Er ist einfacher als ein konzeptionelles Netzwerk.
- Er verwendet die Konzeptualisierung von Theorien, Prinzipien und Konzepten (wenig) und mentale Repräsentationen (viel).
- Ein konzeptioneller Rahmen ist die Synthese von drei konzeptionellen Netzwerken.
- Er wird immer vom Lehrer erstellt.
- Er fördert sinnvolles untergeordnetes und übergeordnetes Lernen.
Dies ist eine einfache und klare Strukturierung des Themas durch die Konzepte.
Netzwerk 1: Ist der allgemeine Rahmen für ein Thema oder einen Kurs, insbesondere für die Grundschulbildung oder ein Gebiet. Es enthält große konzeptionelle Blöcke aus offiziellen Lehrplänen, die vom Lehrer an die Besonderheiten des Gebiets oder der Schule angepasst werden.
Netzwerk 2: Reduziert den Inhalt auf einen einzigen Block. Es zeigt "neue Entwicklungsebenen und die Entwicklung grundlegender Konzepte". Dies betrifft das konzeptionelle Netzwerk eines Inhaltsblocks zur Strukturierung von Problemen.
Netzwerk 3: Dies ist ein konkreter, spezifischer Teil oder ein Konzept eines Blocks. Es kann auch eine strukturierte Verbindung mit unterteilten Produkten sein.
- Netzwerke werden von oben nach unten und von links nach rechts gelesen.
- Ein **konzeptionelles** oder **semantisches Netzwerk** ist eine retikuläre Organisation von Konzepten, die darauf abzielt, Konzepte so zu verknüpfen, dass neue Bedeutungen erworben werden.
- Das konzeptionelle Netzwerk ist einfach und sichtbar, hat nur wenige Konzepte und fördert das visuelle Gedächtnis.
- Es verwendet die Konzeptualisierung von Konzepten, Theorien und Prinzipien, mentale Repräsentationen - Vorstellungsbilder.
- Das Netzwerk kann einen Inhaltsblock, eine didaktische Einheit oder einen Interessenschwerpunkt darstellen.
- Konzeptionelle Netzwerke werden immer vom Lehrer entwickelt, um koordiniertes sinnvolles Lernen zu fördern.
Sie sind eine Organisation oder grafische Darstellung von Begriffen, die sich auf den Schüler beziehen. Sie vertiefen bestimmte als relevant erachtete Begriffe.
Eine **Konzeptkarte** ist einfach und darstellbar.
Sie verwendet die Konzeptualisierung von Konzepten, Theorien und Prinzipien, die dem Schüler nahestehen.
Sie verleiht Erfahrungen und Konzepten Bedeutung. Sie ist ein mentales Bild. Sie fördert die Wahrnehmung von Fakten, Beispielen und Erfahrungen.
Konzeptkarten entstehen aus dem konzeptionellen Netzwerk eines Themas und vertiefen bestimmte relevante Begriffe.
Die Karten der Studierenden werfen immer Fragen auf.
Das **konzeptionelle Schema** ist die Strukturierung der Konzepte und "zeigt die Konzepte, die ein Schüler lernen soll". Jedes Netzwerk hat sein eigenes konzeptionelles Schema.
Der Ausgangspunkt ist derselbe wie bei Netzwerken. Der Unterschied ist, dass Schemata zusätzliche Netzwerkelemente hinzufügen.
Im Klassenzimmer werden Lerninhalte gesammelt und in strukturierten Schemata organisiert.
Das **Schema** ist eine strukturierte Organisation der Konzepte, die die Mindestanforderungen darstellen, die Schüler lernen sollten.
- Es ist komplex und strukturiert.
- Es verwendet die Konzeptualisierung von Begriffen, Theorien und Prinzipien, mentale Repräsentationen.
- Schemata werden für Themen, Inhaltsblöcke und Einheiten verwendet.
- Schemata werden vom Schüler anhand der konzeptionellen Netzwerke erstellt. Sie sind immer individuell.
Problembasiertes Lernen (PBL)
Konzept:
Dies ist ein "System des Unterrichts und der Lehrplanentwicklung, das gleichzeitig Lösungsstrategien, interdisziplinäres Wissen und grundlegende Fähigkeiten entwickelt, indem es die Schüler in die aktive Rolle von Problemlösern versetzt" bei schlecht definierten Problemen, die die reale Welt widerspiegeln.
Die Gruppe besteht aus Studenten (5-8) und einem Tutor. Sie trifft sich regelmäßig, um die Probleme gemeinsam zu diskutieren. Die Arbeit der Gruppe konzentriert sich auf die Entdeckung und Stärkung ihres eigenen Potenzials und der Fähigkeit zur Zusammenarbeit.
Die Probleme, mit denen sie in jedem Quartal und Jahr konfrontiert werden, sind gut ausgewählt und auf Instituts- oder Fakultätsebene strukturiert.
Es wird an interdisziplinären Themen gearbeitet, die sich aus der Bearbeitung des Einzelfalls ergeben. Diese Methode basiert auf kognitiven Lerntheorien, die besagen, dass Lernen ein lebenslanger Prozess ist, der auch während der Berufsausübung stattfindet. Sie ist Teil des Hintergrunds der Schüler, hilft ihnen, erhebliche Wissenslücken zu schließen, und ist für die Schüler leicht zugänglich.
Diese Methode erleichtert die Bildung von Personen, die wissen, wie man Wissen sucht und schnelle Entscheidungen trifft, anstatt nur Inhalte zu vermitteln.
Aufgaben und Phasen:
- Problemstellung: Die Studierenden haben Kenntnisse und Erfahrungen bezüglich des Problems, aber nicht ausreichende Kenntnisse für eine ordnungsgemäße und angemessene Lösung. Sie werden sich des Problems bewusst und überlegen, wie es zu lösen ist.
- Was wissen wir bereits? Der Hintergrund wird an der Tafel als Liste dessen, was bereits über das Thema bekannt ist, festgehalten.
- Was müssen wir wissen? Die Antwort auf diese Frage wirft Fragen auf, die die spätere Forschung leiten werden.
- Was können wir tun? Die Studierenden planen ihre Arbeit, entwickeln, formulieren und testen mögliche Hypothesen.
- Persönliche Arbeit der Studierenden: Es geht darum, Informationen aus Quellen zu untersuchen: Literatur, Internet, Konsultationen mit Spezialisten usw.
- Präsentation der Gruppenergebnisse:
- Die Gruppe kommuniziert die Ergebnisse an den Lehrer: Diese Präsentation (schriftlich oder mündlich) muss umfassen: Definition des Problems, Fragen, die Lösung der Gruppe, gesammelte Daten, Datenanalyse usw.
Tutor:
Er ist kein Fachlehrer für alle Inhalte der einzelnen wissenschaftlichen Bereiche, da die Methodik interdisziplinär ist, sondern ein Lehrer, der in der Lage ist, die Studierenden zu betreuen, sicherzustellen, dass sie Zugang zu Informationsquellen haben und als Team arbeiten, um eine zufriedenstellende Lösung des Problems zu erreichen.
Der Lehrer gibt keine Informationen zur Lösung des Problems, sondern stellt die Studierenden vor Herausforderungen, damit sie selbstständig zur Problemlösung gelangen, als Gruppe arbeiten und sich auf ähnliche Probleme im Leben vorbereiten.
Der Tutor ist verpflichtet, separat und in Zusammenarbeit mit Fachexperten zu arbeiten. Gleichzeitig lernt er parallel mit seinen Schülern.
Die Arbeit des Lehrers mit den Schülern zielt mehr darauf ab, dass sie lernen, zu denken und zu handeln, als auf Lerninhalte.