Wiener Kongress, Deutscher Bund & Karlsbader Beschlüsse

Eingeordnet in Geschichte

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,11 KB

Beschlüsse des Wiener Kongresses

Legitimität und Fürstenherrschaft

Der Thron eines legitimen Herrschers darf nicht erschüttert werden. Der Fürst sollte unabhängig und der „ganz“ Freie sein. Er sollte auch die Entscheidungsautorität haben, ob eine Verfassung abgeschlossen werden musste. Jeder Gedanke an Volkssouveränität wurde verworfen, denn eine Herrschaft der Massen bedeutete Chaos.

Solidarität

Die Monarchen sicherten sich gegenseitig bei jeder Gelegenheit Hilfe und Beistand zu, sodass die Aggressionen der Massen unterdrückt werden konnten (Heilige Allianz zwischen den europäischen Großmächten). Die Abwehr künftiger revolutionärer Strömungen und die Nicht-Einführung der Guillotine waren für die Monarchen Ausdruck ihrer Solidarität.

Restauration

Eine Wiederherstellung der politischen Zustände, die vor dem Ausbruch der Französischen Revolution geherrscht hatten, d.h. die Wiederherstellung der Grenzen von 1789 und die Einsetzung der alten Fürsten.

Gleichgewicht der Mächte

Kein Staat durfte zu mächtig werden, um Kriege untereinander zu verhindern (fünf europäische Großmächte: England, Russland, Frankreich, Preußen und Österreich).

Der Deutsche Bund

Der Deutsche Bund war ein lockerer Staatenbund, der aus 35 souveränen Staaten und vier freien Städten (Hamburg, Bremen, Lübeck und Frankfurt) bestand. Einige nicht-deutsche Herrscher waren ebenfalls Mitglieder für ihre deutschen Besitzungen: der König von England für Hannover, der König von Dänemark für Holstein und Lauenburg sowie der König der Niederlande für Luxemburg und Limburg. Der Bund verfügte über keine einheitliche Regierung. Das zentrale Organ war die Bundesversammlung in Frankfurt am Main, in der Gesandte als Vertreter ihrer jeweiligen Staaten (oftmals vergleichbar mit Außenministern) agierten und primär die Souveränität ihrer Einzelstaaten wahrten.

Wartburgfest und Karlsbader Beschlüsse

Wartburgfest (1817)

Im Jahr 1817 äußerten etwa 500 Professoren und Studenten auf der Wartburg Kritik an der Restauration.

Ihre Forderungen umfassten:

  • Liberale Rechte
  • Verfassungen
  • Nationale Einigung

Es kam zu Bücherverbrennungen (z.B. des Code Napoléon) und der Verbrennung von Symbolen der militärischen Unterdrückung, wie Uniformteilen. Dies führte zur Verfolgung der Teilnehmer. In der Folge kam es zum Mord an einem Dichter, der die liberalen und nationalen Ideen verspottet hatte.

Karlsbader Beschlüsse (1819)

Als Reaktion darauf wurden 1819 die Karlsbader Beschlüsse erlassen, die Unterdrückungsmaßnahmen gegen die nationale und liberale Bewegung im Deutschen Bund beinhalteten:

  • Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit
  • Einführung einer Vorzensur für Zeitungen und Zeitschriften
  • Verbot der Burschenschaften (Organisationen der Studenten)
  • Einrichtung einer zentralen Ermittlungsbehörde zur Beobachtung und Kontrolle der Universitäten
  • Staatliche Aufsicht an den Universitäten und Berufsverbot für Professoren

Verwandte Einträge: