Wirtschaft und Gesellschaft im Ancien Régime

Eingeordnet in Geschichte

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,36 KB

Während des Ancien Régime war die Landwirtschaft die wichtigste Quelle des Reichtums. Nur ein kleiner Teil des Landes galt als Privateigentum. Der Rest war mit einem Adelstitel, der Kirche, einer Gemeinde oder der Krone verbunden. Die jeweiligen Eigentümer konnten den wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen und die Gerichtsbarkeit ausüben, aber das Land konnte nicht verkauft werden.

Das Land, das sich in den Händen eines Herrn befand, nannte man territoriale Herrschaft. Sie bestand aus dem Herrenhof, wo sich sein Hauptwohnsitz befand, sowie Einrichtungen wie Ofen, Schmiede, Mühle, Scheune usw.

Der Rest des Territoriums einer Herrschaft wurde in Parzellen gegliedert, die als Hufen bezeichnet wurden und deren Größe ausreichen sollte, um eine Familie zu ernähren. Der Herr vergab diese Hufen an freie Männer, die die Flächen im Nießbrauch bewirtschafteten. Im Gegenzug leisteten sie Abgaben (Zensus) oder Dienste (Frondienste), sowohl in Form von Produkten als auch von Arbeitsleistungen.

Die Ständegesellschaft

Das Ancien Régime war in Stände eingeteilt. Diese Stände waren:

  • die Geistlichkeit, deren Aufgabe es war zu beten und den göttlichen Schutz zu gewährleisten;
  • der Adel, der für die Bekämpfung der Gegner und den Schutz der Gemeinschaft zuständig war;
  • und der Dritte Stand, dessen Aufgabe es war, materielle Güter zu produzieren. Der Dritte Stand umfasste sehr unterschiedliche Gruppen wie Bauern, Bürger und die unteren Schichten der Städte.

Das wichtigste Merkmal dieser Ständegesellschaft war ihre rechtliche Ungleichheit. Auf der einen Seite standen die Privilegierten (Adel und Geistlichkeit). Diese Gruppe der Privilegierten machte nur einen sehr geringen Anteil der Bevölkerung aus. Sie mussten keine direkten Steuern zahlen. Ihre Einnahmen stammten aus dem Zehnten (bei der Geistlichkeit) und ihrem eigenen Vermögen, das oft aus zahlreichen städtischen und ländlichen Besitztümern bestand.

Trotz seiner scheinbaren Einheit war die Geistlichkeit keine homogene Gruppe. Der höhere Klerus stammte ausschließlich aus den Adelsklassen und lebte im Luxus des Adels. Umgekehrt stammte der niedere Klerus oft aus bäuerlichen Verhältnissen, lebte ein bescheidenes Leben und genoss nicht die Privilegien des höheren Klerus.

Verwandte Einträge: