Wirtschaft, Gesellschaft und Religion in Spanien (1900-1930)

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Die Wirtschaft:

Im Zeitraum von 1900 bis 1913 erlebte die spanische Wirtschaft eine Expansion, die durch drei Faktoren bestimmt wurde:

  • Die Rückführung von Kapital aus den Kolonien, insbesondere Kuba, durch Unternehmer nach der Niederlage von 1898.
  • Ein bedeutender Zufluss ausländischen Kapitals.
  • Die Entwicklung des privaten Bankwesens. Es wurden Banken wie Vizcaya, Hispano Americano und Crédito Español gegründet, neben der bereits ein halbes Jahrhundert zuvor gegründeten Bank von Bilbao.

Auswirkungen des Ersten Weltkrieges:

Die Neutralität im Krieg war eine große Chance für die spanische Wirtschaft. Die Exporte wurden in neue Märkte eröffnet, während die Verbraucher von starken Preissteigerungen betroffen waren. Die Importe gingen zurück, da die Hauptlieferanten im Krieg involviert waren. Die Anhäufung von Gewinnen ermöglichte die Gründung neuer Finanzinstitutionen wie der Zentralbank. Die Handelsbilanz, die während des Krieges sehr positiv war, wurde wieder negativ, was zu mehr Protektionismus führte. Es folgte eine Zeit des wirtschaftlichen Wohlstands und einer verstärkten staatlichen Intervention.

Steigerung des Volkseinkommens:

Von 1890 bis 1930 kam es zu einer Erhöhung des Wohlstands der spanischen Bevölkerung, die jedoch den Abstand zu anderen Nachbarländern nicht verringerte.

Soziale Gruppen

Katholizismus und Laizismus:

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts radikalisierte sich der Konflikt zwischen Klerikalismus und Antiklerikalismus. Diese Konfrontation gipfelte in der Republik und, tragischerweise, im Bürgerkrieg.

  • Klerikalismus: Einfluss der Geistlichkeit auf politische Entscheidungen.
  • Antiklerikalismus: Im engeren Sinne gegen den klerikalen Einfluss in der Politik und im weiteren Sinne Feindschaft gegen die Geistlichkeit.
  • Säkularismus: Die Verteidigung der Freiheit des Individuums gegen die Auferlegung religiöser Überzeugungen.
  • Antisemitismus: Feindschaft gegen Juden aus religiösen oder rassischen Gründen.

Die Polarisierung der Einstellungen:

Der Katholizismus verstärkte sein Netzwerk von Institutionen, insbesondere der religiösen Orden, und positionierte sich gegen viele soziale Veränderungen. Auf der anderen Seite ging die religiöse Praxis an vielen Orten zurück, und es entstand ein gestärkter Antiklerikalismus, der manchmal zu einem sehr radikalen Säkularismus führte.

Die Gewissensfreiheit:

Viele Katholiken waren der Ansicht, dass der christliche Glaube perfekt mit der modernen Idee der Freiheit vereinbar sei. Im Klerus und in einem Großteil des aktiveren Katholizismus herrschte jedoch die Vorstellung vor, dass die Gewissensfreiheit und die liberale Doktrin insgesamt nicht akzeptabel seien.

Bildung:

Die Bildung war eines der wichtigsten Felder der Konfrontation. Beide Seiten wetteiferten um Einfluss in öffentlichen Schulen und versuchten, ihre eigenen, erfolgreichen Privatschulen zu gründen.

Die religiösen Orden:

Die klerikale Opposition gegen den Einfluss der religiösen Orden führte dazu, dass einige von ihnen eine verschwörerische Sicht auf die Gesellschaft hatten, ähnlich der Sicht der Klerikalen auf die Freimaurerei. Die religiösen Orden spielten eine große Rolle in der Lehre.

Sexualmoral:

Die Kirche zeigte sich sehr feindlich gegenüber der Befreiung von traditionellen Normen, insbesondere in sexuellen Angelegenheiten. Sie verurteilte die Verwendung von Verhütungsmitteln, die sich in den 1920er Jahren in städtischen Gebieten verbreiteten.

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