Wirtschafts- und Finanzglossar: Grundlegende Begriffe erklärt

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Steuern

Steuern sind gesetzlich vorgeschriebene Zahlungen an den Staat, für die der Steuerpflichtige im Gegenzug keine spezifischen direkten Leistungen erhält. Sie dienen der Finanzierung des allgemeinen Staatshaushalts und öffentlicher Aufgaben.

Haushalt (Öffentlicher Haushalt)

Ein Haushalt ist ein jährliches Dokument, das die geplanten Einnahmen und Ausgaben einer öffentlichen Körperschaft (z.B. Staat, Gemeinde) festlegt. Er dient als Finanzierungsplan für bestimmte Kosten und ist eine zentrale Grundlage der Fiskalpolitik.

Staatsverschuldung

Die Staatsverschuldung ist die Summe aller finanziellen Verbindlichkeiten, die der Staat über einen bestimmten Zeitraum, typischerweise als Folge abgelaufener Geschäftsjahre, angehäuft hat.

Wirtschaftspolitik

Wirtschaftspolitik bezeichnet eine Reihe von Maßnahmen, die von Regierungen in Bezug auf öffentliche Ausgaben und Steuern (Fiskalpolitik) sowie Geldpolitik ergriffen werden, um wirtschaftliches Wachstum, hohe Beschäftigung, Preisstabilität und die Reduzierung des Defizits zu fördern.

Transferleistungen

Transferleistungen sind Ausgaben, die dazu dienen, Geld an bestimmte Gruppen (z.B. am stärksten benachteiligte Personen) zu verteilen, ohne dass eine direkte Gegenleistung erwartet wird. Beispiele sind Sozialleistungen oder Subventionen.

Inoffizielle Währung

Eine inoffizielle Währung ist ein Zahlungsmittel, das in einem Land zirkuliert, dort aber nicht offiziell als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt ist.

Liquidität

Liquidität ist die Fähigkeit, Vermögenswerte schnell und ohne nennenswerten Wertverlust in Bargeld umzuwandeln. Sie beschreibt die Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln.

Mindestreservesatz (Cash-Reserve-Verhältnis)

Der Mindestreservesatz ist der Anteil der Einlagen, den Banken als Reserve bei der Zentralbank halten müssen, um rechtlich in der Lage zu sein, die Abhebungsanfragen ihrer Kunden zu erfüllen und die Finanzstabilität zu gewährleisten.

Finanzintermediär

Ein Finanzintermediär ist eine Einzelperson oder eine Einrichtung (z.B. Bank, Versicherungsgesellschaft), die Mittel zwischen Sparern und Kreditnehmern vermittelt und deren Rückzahlung sicherstellt.

Aktienindex

Ein Aktienindex ist ein wirtschaftlicher Indikator, der die Wertentwicklung einer Auswahl von gehandelten Wertpapieren (Aktien) über einen bestimmten Zeitraum abbildet und somit die allgemeine Marktentwicklung widerspiegelt.

Kontinuierlicher Markt (Aktienhandel)

Der Kontinuierliche Markt ist ein System für den Handel mit Aktien, das kontinuierlich über computerisierte Systeme abläuft. In Spanien sind die vier spanischen Börsen über solche Systeme miteinander verbunden.

Euribor

Der Euribor (Euro Interbank Offered Rate) ist der durchschnittliche Zinssatz, zu dem sich Banken in der Eurozone gegenseitig unbesicherte Kredite in Euro gewähren. Er dient als Referenzzinssatz für viele Finanzprodukte.

Wirtschafts- und Währungsunion (WWU)

Eine Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) ist eine Gruppe von Ländern, typischerweise innerhalb der Europäischen Union, die eine gemeinsame Währung und eine einheitliche Geldpolitik teilen, um die wirtschaftliche Integration zu vertiefen.

Eurosystem

Das Eurosystem ist die Institution, bestehend aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken der Mitgliedstaaten der Eurozone, die den Euro als Währung eingeführt haben und für die Geldpolitik zuständig sind.

Mikrokredite

Mikrokredite sind kleine Bankdarlehen, die oft an Personen in Entwicklungsländern vergeben werden, die keinen Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen haben. Ein bekanntes Beispiel ist die von Muhammad Yunus gegründete Grameen Bank, deren Modell auf Vertrauen und der Rückzahlung des Darlehens basiert, um die Entwicklung armer Länder zu fördern.

Wechselkurs

Der Wechselkurs ist der Preis einer Währung, ausgedrückt in einer anderen Währung. Er gibt an, wie viel eine Währungseinheit in einer anderen Währung wert ist.

Spekulation

Spekulation ist die Nutzung finanzieller Mittel mit dem Ziel, einen hohen und schnellen Gewinn zu erzielen, oft verbunden mit einem erhöhten Risiko. Sie basiert auf der Erwartung zukünftiger Preisänderungen.

Tarif (Zoll)

Ein Tarif (oder Zoll) ist eine Steuer, die auf Waren erhoben wird, die aus einem anderen Land importiert werden. Zölle dienen dem Schutz heimischer Industrien oder der Generierung von Staatseinnahmen.

Dumping

Dumping ist eine Geschäftspraxis, bei der ein Unternehmen seine Produkte zu einem Preis verkauft, der unter den Produktionskosten liegt, um Wettbewerber zu verdrängen und Marktanteile zu gewinnen. Diese Praxis wird oft als unethisch angesehen und kann im internationalen Handel zu Handelskonflikten führen.

Internationaler Währungsfonds (IWF)

Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine 1944 gegründete internationale Finanzorganisation, die darauf abzielt, die weltweite wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, die Finanzstabilität zu sichern, den internationalen Handel zu erleichtern und Armut zu reduzieren.

Öffentliches Defizit

Das öffentliche Defizit ist ein Indikator, der eine negative finanzielle Situation des Staates oder einer öffentlichen Körperschaft darstellt, wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Es führt zur Erhöhung der Staatsverschuldung.

Aufwertung (Währung)

Aufwertung bezeichnet einen Anstieg des Wertes einer Währung im Vergleich zu anderen Währungen. Dies kann den Import verbilligen und den Export verteuern.

Abwertung (Währung)

Abwertung bezeichnet einen Wertverlust einer Währung im Vergleich zu anderen Währungen. Dies kann den Export verbilligen und den Import verteuern.

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