Wirtschaftskonzepte: Internationale Beziehungen & Handel
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Globale öffentliche Güter
Öffentliche Güter zeichnen sich durch zwei zentrale Eigenschaften aus: Nicht-Rivalität im Konsum und Nicht-Ausschließbarkeit. Nicht-Rivalität bedeutet, dass die Nutzung des Gutes durch eine Person die Nutzung durch eine andere Person nicht beeinträchtigt oder verhindert. Nicht-Ausschließbarkeit bedeutet, dass es nicht möglich oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand verbunden ist, einzelne Individuen von der Nutzung des Gutes auszuschließen (z. B. keine Mautpflicht). Der Zusatz „global“ bei globalen öffentlichen Gütern (GÖG) bezieht sich auf den praktisch universellen Nutzen. Während eine nicht überlastete Straße ein lokales öffentliches Gut ist, sind globale öffentliche Güter für die gesamte Menschheit relevant. Der Kreis der Begünstigten – die Weltbevölkerung – definiert GÖG. Beispiele für globale öffentliche Güter sind: Weltfrieden, der Schutz der Ozonschicht oder der Erhalt einer stabilen Umwelt.
Gefangenendilemma
Das Gefangenendilemma ist ein Konzept aus der Spieltheorie. Es beschreibt eine Situation, in der das Verfolgen individueller Interessen durch rationale Akteure zu einem Ergebnis führt, das für die Gesamtheit schlechter ist als eine kooperative Lösung. Es ist ein Beispiel dafür, dass individuelle Rationalität nicht zwangsläufig zum kollektiven Optimum führt (im Gegensatz zur Idee der „unsichtbaren Hand“ von Adam Smith oder der Fabel von den Bienen von Mandeville, wo private Laster zum allgemeinen Wohl beitragen können). Das Ergebnis hängt vom strategischen Verhalten der Akteure ab.
Harmonie (Internationale Beziehungen)
Harmonie in den internationalen Beziehungen beschreibt einen Zustand, in dem Länder ihre eigenen Ziele verfolgen und dies gleichzeitig zur Erreichung globaler Ziele beiträgt. Dies kann geschehen, weil die nationalen Ziele mit den globalen Zielen übereinstimmen oder weil ein Land selbstlos seine partikularen Interessen den globalen unterordnet.
Konflikt (Internationale Beziehungen)
Konflikt bezeichnet eine Situation in den internationalen Beziehungen, in der Länder gegensätzliche Interessen haben und diese Unterschiede eine Zusammenarbeit verhindern oder erschweren.
Institutionen
Institutionen sind etablierte und dauerhafte Muster von Regeln, Normen und sozialen Beziehungen, die das Verhalten von Akteuren in einem bestimmten Bereich strukturieren und regulieren.
Realismus vs. Institutionalismus
Dies sind zwei zentrale theoretische Ansätze in den Internationalen Beziehungen:
- Die realistische Schule geht davon aus, dass Staaten primär an relativen Gewinnen interessiert sind. Das bedeutet, ein Staat bewertet einen Zugewinn nicht nur absolut, sondern vor allem im Vergleich zu den Gewinnen anderer Staaten. Wenn ein Abkommen beiden Staaten absolute Vorteile bringt, der andere Staat aber relativ mehr gewinnt, könnte der erste Staat das Abkommen ablehnen, da er einen Machtnachteil befürchtet. Diese Sichtweise betont Misstrauen und Konfliktpotenzial in der internationalen Politik.
- Die liberale oder institutionalistische Schule nimmt an, dass Staaten primär an absoluten Gewinnen interessiert sind. Solange ein Staat durch Kooperation einen Vorteil erzielt, ist der relative Gewinn anderer Staaten nachrangig. Diese Sichtweise betont die Möglichkeiten und Vorteile von internationaler Zusammenarbeit, oft durch Institutionen erleichtert.
Internationaler Handel
Internationaler Handel bezeichnet den Austausch von Gütern und Dienstleistungen über Staatsgrenzen hinweg. Er ermöglicht eine effizientere globale Produktion durch Spezialisierung.
Intra-industrieller Handel
Hierbei handelt es sich um den Handel zwischen Ländern mit sehr ähnlichen Produkten, die derselben Branche angehören (z. B. Deutschland exportiert Autos nach Frankreich und importiert Autos aus Frankreich).
Inter-industrieller Handel
Dies beschreibt den Handel zwischen Ländern mit unterschiedlichen Produkten aus verschiedenen Branchen. Ein typisches Beispiel ist der Handel zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, bei dem Industrieländer (PD - Developed Countries) Industriegüter exportieren und Entwicklungsländer (LDC - Less Developed Countries) Rohstoffe, Agrarprodukte oder technologisch weniger anspruchsvolle Industriegüter exportieren.
Komparativer Vorteil
Das Prinzip des komparativen Vorteils besagt, dass jedes Land sich auf die Produktion und den Export jener Güter und Dienstleistungen spezialisieren sollte, bei denen es relativ effizienter ist als andere Länder (d. h., wo es geringere Opportunitätskosten hat). Im Gegenzug sollte es jene Güter importieren, bei denen es relativ höhere Produktionskosten (Opportunitätskosten) hat als andere Länder.
Skaleneffekte
Skaleneffekte (Economies of Scale) liegen vor, wenn die durchschnittlichen Produktionskosten sinken, während die Produktionsmenge steigt. Mit zunehmender Produktion (P) sinken die Stückkosten.
Fixkosten
Fixkosten sind Kosten, die einem Unternehmen unabhängig von der produzierten Menge entstehen (z. B. Miete für Fabrikgebäude, Abschreibungen auf Maschinen). Bei einer höheren Produktionsmenge können diese Fixkosten auf eine größere Anzahl von Produkten verteilt werden, wodurch die fixen Stückkosten sinken.
Verbundeffekte (Economies of Scope)
Verbundeffekte (auch Economies of Variety genannt) entstehen, wenn es für ein Unternehmen kostengünstiger ist, verschiedene Produkte gemeinsam zu produzieren, anstatt dass sich mehrere Unternehmen auf jeweils nur ein Produkt spezialisieren. Kostenvorteile ergeben sich aus der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen oder Prozessen.