Wirtschaftskrise 1929: Ursachen, Börsencrash & Große Depression
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Die Consumer Revolution und ihre Folgen
Die Consumer Revolution resultierte in der Konsumgesellschaft. Die Nachfrage nach Produkten wurde durch folgende Faktoren beeinflusst:
- Neue Vertriebssysteme: Warenhäuser entstanden.
- Neue Kaufmöglichkeiten: Kauf auf Kredit wurde üblich.
- Umfassende Werbung und Marketing.
Dies führte zu einer Verschuldung der privaten Haushalte. Die Menschen glaubten an dauerhaften Wohlstand und Reichtum, was die Bereitschaft zur Verschuldung erhöhte.
Negative Aspekte der Konsumgesellschaft
- Ungleiche Verteilung des Reichtums: Geschäftsleute und Aktionäre profitierten, aber die Löhne und Gehälter stiegen nicht so schnell wie die Preise.
- Der Verbrauch wuchs schneller als die Einkommen, was zu Schulden führte.
- Krise der Überproduktion: Die Produktion stieg, aber die Kaufkraft der Bevölkerung reichte nicht aus, um die gesamte Produktion aufzunehmen.
- Die Landwirtschaft war am stärksten betroffen. Während des Krieges hatten Bauern Schulden gemacht, um die Produktion zu steigern. Nach dem Krieg sanken die Exporte und damit auch ihre Einkommen. Millionen von Bauern waren ruiniert und mussten ihre Höfe verkaufen.
Das Aktienfieber vor 1929
Ab 1925 wurden Gewinne aus dem Konsumgeschäft zunehmend in Aktien investiert, anstatt in produktive Sektoren.
Es entwickelte sich ein Boom-Markt, der auf einer guten Geschäftslage und einer spekulativen Blase basierte. Der Wert der Aktien stieg durch schnelles Kaufen. Man dachte, dass die Gewinne durch die Geschwindigkeit des Handels und nicht durch Dividenden oder den tatsächlichen Wert der Unternehmen erzielt wurden.
Die Nachfrage und die Preise stiegen stark an.
Kleine Investoren liehen sich Geld, um Aktien zu kaufen, in der Hoffnung, die Kredite durch den Verkauf eines Teils der Aktien zurückzahlen zu können. Es gab keinen Zusammenhang zwischen den Aktienkursen und der tatsächlichen Leistung oder den Zukunftsaussichten der Unternehmen. Zuerst schien alles gut zu laufen.
Der Börsencrash von 1929
Ab 1929 zeigten sich die ersten Anzeichen der Krise. Die Kurse konnten nicht mehr mithalten, und es begann ein massenhafter Verkauf von Aktien. Die Preise begannen zu fallen, und der Absturz erfolgte in schneller Folge:
- Am "Schwarzen Donnerstag", dem 24. Oktober 1929, kam es zum Börsencrash. 13 Millionen Aktien standen zum Verkauf, aber es gab keine Käufer. Dies war der Absturz der New York Stock Exchange. Investoren versuchten panisch, ihre Aktien so schnell wie möglich zu verkaufen, um Verluste zu begrenzen. Banken gerieten in Schwierigkeiten, Kredite wurden gekündigt.
- Am 29. Oktober, dem "Schwarzen Dienstag", gab es eine neue Verkaufswelle, die den Weg zur Großen Depression ebnete.
Die Große Depression
Ursachen der Großen Depression
- Der Zusammenbruch der New York Stock Exchange führte zu einer wirtschaftlichen Depression, die sich auf alle Wirtschaftsbereiche in den USA und dem Rest der kapitalistischen Welt ausbreitete.
- Industrielle Überproduktion: Bereits vor 1929 zeigten Konjunkturindikatoren, wie zum Beispiel die Automobilproduktion, die sehr wichtig war, einen Rückgang. Die Wirtschaft war wahrscheinlich schon vor dem Crash in eine Krise geraten, auch wenn der Börsenkrach der Auslöser war.
- Liquiditätskrise (Mangel an Geld zur Begleichung von Schulden): Der Fall der Aktienkurse führte zur Schließung von Industrien und Banken, zu Zahlungsausfällen, zum Rückgang von Investitionen und zum Abzug von Krediten aus Europa.
- Sinkende Preise: Unternehmen versuchten, ihre Produkte um jeden Preis zu verkaufen.
- Rückgang des Konsums: Verursacht durch Arbeitslosigkeit und die Angst vor einer Verschlechterung der Situation. Die Kaufkraft sank, Agrarpreise fielen. Es gab Schulden aus dem Kauf langlebiger Konsumgüter, und der Glaube, dass die Preise in Zukunft fallen würden, führte zu Kaufzurückhaltung.
Betroffene Sektoren: Banken und Industrie
Die Banken konnten keine Kredite mehr vergeben und hatten als Sicherheiten auch Aktien akzeptiert, deren Wert nun verfallen war. Zudem wollte die Bevölkerung ihr Geld abheben, aber die Banken konnten die Nachfrage nicht erfüllen. Tausende Banken schlossen, und Millionen von Familien verloren ihre Ersparnisse. Die verfügbaren Mittel für Industrie und Verbraucher sanken drastisch.
Die Industrie: Die Produktion sank von 1929 bis 1933 um 40%. Der Konsum ging zurück, und es gab weiterhin Überproduktion. Die Arbeitslosenquote stieg von 4,5 Millionen auf 12 Millionen, was zu Armut und schlechten Lebensbedingungen führte. Die Mittelschicht verlor ihre Ersparnisse. Der Konsum wurde sowohl durch die hohe Arbeitslosigkeit als auch durch die Angst vor einer Verschlechterung der Lage bei den noch Beschäftigten stark reduziert.