Wirtschaftssysteme: Definition und Typen

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Grundlagen wirtschaftlichen Handelns

Unter der Annahme wirtschaftlicher Rationalität wird das Verhalten von Haushalten und Unternehmen so verstanden, dass sie ihre knappen Ressourcen nutzen, um ihren eigenen Nutzen bzw. Gewinn zu maximieren. Diese Annahme dient dazu, das Verhalten der Wirtschaftsakteure in einem Wirtschaftsmodell zu erklären und vorherzusagen.

Wirtschaftssubjekte und ihre Ziele

  • Haushalte (Konsumenten): Ziel: Maximierung des eigenen Nutzens. Sie wählen Güter und Dienstleistungen nach ihren Präferenzen und im Rahmen ihres begrenzten Budgets.
  • Unternehmen (Produzenten): Ziel: Maximierung des Gewinns. Sie setzen Ressourcen effektiv ein, um die rentabelsten Güter und Dienstleistungen zu produzieren.
  • Öffentlicher Sektor (Staat): Ziel: Maximierung der allgemeinen Wohlfahrt. Er stellt die benötigten öffentlichen Güter und Dienstleistungen bereit und versucht, Ungleichheiten zu verringern.

Angebot und Nachfrage

Unternehmen bieten Güter und Dienstleistungen auf den Produktmärkten an und fragen Arbeit auf den Faktormärkten nach.

Grundlegende wirtschaftliche Probleme

  1. Was und wie viel soll produziert werden? (Welche Bedürfnisse sollen mit den knappen Ressourcen befriedigt werden?)
  2. Wie sollen diese Güter produziert werden? (Mit welchen Ressourcen und Techniken?)
  3. Für wen sollen diese Güter produziert werden? (Verteilung)

Wirtschaftssysteme

Ein Wirtschaftssystem ist die Art und Weise, wie eine Gesellschaft organisiert ist, um ihre wirtschaftlichen Probleme zu lösen.

Marktwirtschaftliches System

  • Entscheidungsfindung: Unternehmen und Konsumenten treffen Entscheidungen durch das Preissystem.
  • Rolle des Staates: Gewährleistung des freien Funktionierens des Marktes.
  • Ergebnis:
    • Was? Konsumenten entscheiden am Markt.
    • Wie? Unternehmen maximieren Gewinne.
    • Für wen? Für diejenigen, die es sich leisten können.
  • Vorteile: Operative Effizienz und wirtschaftliche Freiheit.
  • Nachteile: Ungleichheit der Einkommen, Instabilität in Krisenzeiten, Schaffung künstlicher Bedürfnisse, fragwürdige wirtschaftliche Freiheit.

Zentralverwaltungswirtschaft (Sozialismus)

  • Entscheidungsfindung: Der Staat trifft Entscheidungen durch eine zentrale Planungsbehörde.
  • Akteure: Konsumenten, staatliche Unternehmen und Arbeitnehmer.
  • Güterproduktion: Der Staat legt fest, was und für wen produziert wird.
  • Vorteile: Arbeit, Gesundheitsversorgung und Bildung für alle, gleiches Einkommen.
  • Nachteile: Fehlende Anreize, übermäßige Bürokratie, Ineffizienz des Systems.

Gemischte Wirtschaft

Kombiniert die Vorteile des Marktes mit staatlicher Intervention, um Fehler zu korrigieren.

Marktversagen

Marktversagen treten auf bei:

  • Zyklischen Krisen.
  • Ungleicher Einkommens- und Vermögensverteilung.
  • Öffentlichen Gütern (Nicht-Rivalität im Konsum, Nichtausschließbarkeit vom Konsum, z.B. Landesverteidigung).
  • Externen Effekten (Auswirkungen auf die Umwelt, z.B. Umweltverschmutzung, aber auch positive Effekte wie Bildung).

Wirtschaftstheorien

  • Wirtschaftsliberalismus (Adam Smith): Befürwortet die Reduzierung staatlicher Interventionen.
  • Marxismus: Der Staat muss eingreifen, um die Grundbedürfnisse der Gesellschaft sicherzustellen. Vermeidung von Kosten und Berücksichtigung ökologischer und sozialer Werte.
  • Neoklassische oder marginalistische Theorie: Preisbildung nach Angebot und Nachfrage.
  • Keynesianische Theorie: Staatliche Intervention zur Verhinderung des Nachfragerückgangs durch Erhöhung der öffentlichen Ausgaben.
  • Neoliberaler Trend: Vertrauen auf den Markt und Fortsetzung des Liberalismus.
  • Neo-Keynesianer: Anhänger von Keynes mit Fokus auf Arbeitslosigkeit. Reaktivierung der Wirtschaft durch öffentliche Investitionen zur Verbesserung der Beschäftigung.
  • Monetaristen: Befürworten eine geplante Liberalisierung oder Abschaffung staatlicher Regulierung, damit der Markt frei funktionieren kann.

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