Wirtschaftswachstum: Faktoren & Sektoren
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Produktionsfaktoren & Produktivität
Erhöhte Fähigkeiten am Arbeitsplatz steigern die Produktivität. Die Kombination aus Wissen und Fertigkeiten, das sogenannte Humankapital, bestimmt die Produktivität eines Arbeitnehmers. Die Organisationsstruktur eines Unternehmens beeinflusst maßgeblich dessen Produktivität. Eine effiziente Organisation von Ressourcen (physisch und human) verbessert die Arbeitskoordination und steigert die Leistung.
Technologischer Fortschritt und Investitionen in Sachgüter (verbesserte Maschinen und Werkzeuge) erhöhen die Produktionsmenge. Beispiele hierfür sind die Erfindung des Buchdrucks, die die Lesekompetenz steigerte, und moderne Computersysteme, die eine Revolution in vielen Branchen auslösten.
Potenzialwachstum & Effizienz
Potenzialwachstum beschreibt die maximal mögliche Produktion von Waren und Dienstleistungen bei effizientem Ressourceneinsatz. Effizienz bezeichnet die optimale Nutzung verfügbarer Ressourcen bei gegebenem technologischem Niveau. Ressourcenverfügbarkeit (natürliche Ressourcen, Investitionsgüter wie Maschinen und Transportmittel) beeinflusst das Produktionspotenzial. Die Arbeitsteilung und die Organisation der Produktionsfaktoren sind entscheidend für das Ergebnis. Technologie, Ausbildung und eine gute Unternehmensorganisation steigern die Produktionsmenge.
Wirtschaftswachstum, also die Steigerung der Gesamtleistung eines Landes, lässt sich durch Erhöhung der Produktionsfaktoren und Verbesserung der Produktivität erreichen.
Sektoren der Wirtschaft
Der Primärsektor umfasst die Gewinnung von Naturprodukten (Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Forstwirtschaft). Der Sekundärsektor verarbeitet Rohstoffe zu Fertigprodukten (Industrie, Energie, Bauwesen). Der Tertiärsektor umfasst Dienstleistungen für die Bevölkerung und Unternehmen.
Primärsektor: Landwirtschaft
Die Modernisierung der Landwirtschaft führte zu einer Umstrukturierung mit weniger Personalbedarf, aber deutlich gestiegener Produktivität. Trotzdem konnte nicht überall Hunger und Mangel beseitigt werden. Der Anteil der Beschäftigten im Primärsektor ist in armen Ländern deutlich höher als in reichen Ländern (über 25% vs. unter 2%).
Sekundärsektor: Industrie
Industrielle Tätigkeiten tragen zu Wohlstand und Beschäftigung bei. Industrieländer haben eine weit fortgeschrittene Industrialisierung durchlaufen. Die Industrie erlebt seit Jahrzehnten einen Verlagerungsprozess. Der Anteil der Beschäftigten im Sekundärsektor liegt bei 35% in Ländern mit mittlerem Einkommen und 26% in Ländern mit hohem Einkommen.
Tertiärsektor: Dienstleistungen
Der Tertiärsektor ist sehr heterogen (Verkehr, Handel, Tourismus, Hotellerie, Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen etc.). Der Anteil der Beschäftigten ist hoch, und die Lohnkosten stellen den größten Kostenfaktor dar. In entwickelten Ländern liegt der Anteil der Beschäftigten im Tertiärsektor bei bis zu 70%, im Durchschnitt bei 54% und 45%.