Wissenschaftlich-technische Texte
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Punkt 8: Wissenschaftlich-technische Texte
1. Konzept
Wissenschaftlich-technische Texte dienen dazu, Faktenwissen zu vermitteln, das geprüft und bewiesen wurde, um das Wissen des Empfängers in einem wissenschaftlichen Bereich zu erweitern.
Der Sender ist ein Spezialist auf diesem Gebiet, sollte aber seine Sprache an das Verständnis des Empfängers anpassen. Es wird eine klare, präzise und objektive Sprache mit spezifischem Vokabular verwendet.
Diese Texte können nach ihrer Disziplin unterteilt werden in:
- Wissenschaftliche Texte: Ziel ist es, Ideen und Konzepte aus der Wissenschaft objektiv zu erklären (z.B. Physik, Mathematik).
- Technische Texte: Entwicklung und Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse.
2. Merkmale
Strenge und Präzision zeigen sich durch:
- Erklärende Texte
- Objektivität (Verwendung von denotativem Wortschatz)
- Universalität (Allgemeingültigkeit)
- Repräsentative, appellative und metasprachliche Sprachfunktionen
- Verwendung von Fachjargon
- Verwendung von nicht-spezialistischen Sprachcodes (Symbole, Formeln, Zeichnungen)
- Neben Beschreibungen können auch Erzählungen und Argumentationen vorkommen.
3. Typen
Je nach Absicht des Senders:
- Forschungstexte: Präsentieren Ergebnisse neuer Forschungen (Thesen, Konferenzen).
- Lehrreiche Texte: Zeigen methodische Verfahren (Anleitungen, Broschüren).
- Pädagogische Texte: Sollen das Wissen des Empfängers erweitern (Lehrbücher).
Je nach Art des Empfängers:
- Spezielle Texte: Von und für Spezialisten auf dem Gebiet (Fachzeitschriften, Monographien, ...).
- Informative Texte: Weniger spezialisiert und richten sich an ein breiteres Publikum (Lehrbücher, Wörterbücher).
4. Sprachliche Merkmale
- Semantisch-lexikalische Ebene: Verwendung einer Standardsprache mit kultiviertem und formellem Register, Fachjargon, Abkürzungen, Synonymen, Wiederholungen. Es können auch Personifikationen und literarische Metaphern auftreten.
- Morphologisch-syntaktische Ebene: Überwiegen des nominalen Stils, Fülle von angrenzenden Elementen mit Indexikalen. Bei den verbalen Formen dominieren die 3. Person Singular und die 1. Person Plural, Indikativ Präsens und Konditional (um eine Hypothese auszudrücken). Dominanz von Aussagesätzen, aber auch Fragesätze, auffordernde und zögernde Sätze. Häufige Verwendung von Passiv, erklärenden Konstruktionen (Relativsätze, Nebensätze, Klammern, Diskursmarker) zur Erleichterung des Zusammenhalts.
5. Struktur
Die Struktur kann sein:
- Linear: Organisation der Ideen in Präsentation – Entwicklung – Abschluss.
- Deduktiv: Ausgehend von der These und Darstellung spezifischer Aspekte.
- Induktiv: Zuerst konkrete Fälle, dann die These.
- Technische Beschreibung: Abfolge von reinen Charakterisierungen.
- Anweisungen: Ziel ist es, ein Konzept oder eine Methode anzuwenden.