Wissenschaftliche Bildung: Konzepte, Werte und Kompetenzen

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Wissenschaftliche Bildung: Mehr als nur Konzepte

Wissenschaftliche Bildung geht über das bloße Lernen wissenschaftlicher Konzepte hinaus. Es ist das Studium der Wissenschaft selbst, die Art und Weise, wie Wissen produziert wird. Strenge ist hierbei essenziell, es geht nicht darum, Argumente zu erfinden. Wissenschaftliche Bildung ist auch für den Durchschnittsbürger von Nutzen, da sie einen vorbereiteten Geist fördert, um der Realität und der Wahrheit zu begegnen.

Werte der wissenschaftlichen Bildung

Zu den Werten der wissenschaftlichen Bildung gehören:

  • Gründlichkeit
  • Logik
  • Freies Denken
  • Neugier
  • Der Wunsch zu lernen und zu verstehen
  • Kritisches und skeptisches Denken
  • Wissenschaft verständlich machen
  • Kreativität

Wissenschaftliche Bildung beinhaltet auch, Fragen zu stellen, zu testen, zu reflektieren, zu vergleichen, Hypothesen aufzustellen, Vorhersagen zu treffen, zu messen, Variablen zu kontrollieren, zu erklären und nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu suchen.

Im Grundschulbereich sollten immer elementare Konzepte und konkrete, greifbare Beispiele verwendet werden. In der weiterführenden Schule kann dann der Fokus auf abstraktere Konzepte gelegt werden.

Widerspruch in sich und Statistik

Ein Widerspruch in sich ist eine falsche Argumentation, die aber psychologisch überzeugend sein kann. Die Schlussfolgerung stammt nicht unbedingt aus den Prämissen, obwohl es so scheint. Ein weiteres Problem ist die Statistik der kleinen Zahlen, die zu falschen Schlussfolgerungen führen kann.

Wissenschaftliche Erkenntnis vs. andere Erkenntnisarten

Wissenschaftliche Erkenntnis unterscheidet sich von künstlerischer Erkenntnis und Erkenntnis durch Offenbarung (Glaube, Religion):

  • Verständlichkeit: Die Welt ist verständlich. Der menschliche Geist ist darauf ausgelegt, die Welt zu verstehen und zu rationalisieren. Daher kann jeder Mensch wissenschaftliche Erkenntnisse erlangen, auch wenn er kein Wissenschaftler ist. Künstlerische Erkenntnis hingegen ist nicht verständlich, da sie nicht darauf abzielt, verstanden zu werden. Jede Person sieht in der Kunst etwas anderes, sie ruft unterschiedliche Reaktionen und Gefühle hervor. Erkenntnis durch Offenbarung erfordert nicht, dass man sie versteht, sondern dass man sie als wahr akzeptiert, was von einer übergeordneten Autorität vorgegeben wird.

  • Objektivität: Wissenschaftliche Erkenntnis ist objektiv, da sie andere von ihrer Richtigkeit überzeugen muss. Sie erfordert Argumentation, Diskussion und Zusammenarbeit. Künstlerische Erkenntnis und Offenbarung hingegen benötigen keinen Beweis oder keine Begründung.

  • Dialektik: Wissenschaftliche Grundbildung impliziert einen Dialog zwischen der Welt und dem menschlichen Geist. Das Experimentieren ist ein Dialog zwischen dem, was wir denken, und der Realität. Durch Experimente wird versucht zu beweisen, dass das, was behauptet wird (das Ergebnis der Argumentation), in der Realität tatsächlich geschieht, und zwar auf strenge Weise (ohne Manipulation, basierend auf Wahrheit und nicht auf Annahmen). Das Wissen muss mit der Realität abgeglichen werden, und das Ergebnis dessen, was man erfährt, sollte dasselbe sein, als wenn es jemand anderes erfahren würde (empirischer Kontrast).

Wissenschaftliche Kompetenz

Wissenschaftliche Kompetenz entwickelt sich durch die Anwendung von Konzepten, die uns helfen, die physische Welt zu interpretieren, sowie durch die Anwendung bestimmter Merkmale der wissenschaftlichen Methode: Probleme definieren, mögliche Lösungen bewerten, Strategien entwickeln, kleine Forschungsarbeiten entwerfen, Ergebnisse analysieren und kommunizieren.

Schlüsselkompetenzen wissenschaftlicher Bildung

  • Fähigkeit, Fragen zu stellen: Eine gebildete Person stellt Fragen, weil sie neugierig ist und lernen möchte. Unser Gehirn ist von Geburt an darauf vorbereitet, Fragen zu stellen und Verbindungen zwischen Neuronen herzustellen, um Erklärungen für die Umwelt zu finden. Die Fähigkeit, Fragen zu stellen, ist entscheidend für lebenslanges Lernen und beeinflusst den akademischen Erfolg. Leider haben viele Bildungsmittel (Bücher, Labormaterialien usw.) die Grundlagen der Entwicklung dieser Fähigkeit vernachlässigt. Der Lehrer sollte im Unterricht die Schüler zum Fragenstellen ermutigen, um ihr Lernen zu fördern.

  • Fähigkeit zu beschreiben: Dinge, Ereignisse, Situationen und Phänomene vom Konkreten zum Abstrakten beschreiben. Die Beschreibung ist grundlegend und hilft, die Sprache zu entwickeln. Durch die Beschreibung ordnet das Kind Situationen oder Phänomenen, die es beobachtet, Worte zu. Es ist wichtig zu beachten, dass man nicht das Beobachten selbst lehren kann, sondern die Konsequenzen des Beobachtens: Argumentation, Informationsgewinnung, Verständnis und Beschreibung.

  • Fähigkeit zu erklären: Ereignisse, Situationen und Phänomene erklären. Kognitive Phänomene reduzieren, indem die Gründe für die Ursachen eines Phänomens vereinfacht werden.

  • Fähigkeit zur Vorhersage: Zukünftige Handlungen oder Konsequenzen vorhersagen. Unseren Geist mit der beobachtbaren Realität in Verbindung bringen. In der beobachtbaren Realität überprüfen, ob das, was wir erwarten, wahr ist. Die Idee mit dem Ergebnis verbinden. Immer von der konkreten, greifbaren Realität ausgehen, niemals von der abstrakten.

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