Wissenschaftliche Forschung planen: Ein umfassender Leitfaden

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Lektion 6: Planung wissenschaftlicher Forschung

1.3 Planung der Forschung: Überblick

Die Planung der Forschung umfasst mehrere Schlüsselbereiche:

  • Erstellung eines Forschungsplans:
    1. Entscheidungsfindung
    2. Spezifikation der Ziele
    3. Erarbeitung eines Systems
    4. Zusammenstellung des Teams
    5. Finanzierung und Zeitplan
  • Phasen der Forschung:
    1. Themenwahl
    2. Datenerhebung
    3. Problemformulierung
    4. Definition der Begriffe
    5. Hypothesenbildung
    6. Anzeige von Variablen
    7. Abgrenzung der Forschung
    8. Stichprobenziehung (Sampling)
    9. Methoden und Techniken
    10. Organisation der Beobachtungsinstrumente
    11. Prüfung von Geräten und Verfahren
  • Ausführung der Forschung:
    1. Datenerhebung
    2. Aufbereitung der Daten
    3. Analyse und Interpretation von Daten
    4. Darstellung der Daten
    5. Schlussfolgerungen
  • Der Forschungsbericht

1.3.1 Detaillierte Erstellung eines Forschungsplans

1.3.1.1 Die Entscheidungsfindung

Die Entscheidungsfindung ist der erste Schritt einer Forschung. Der Forscher trifft diese Entscheidung entweder im Eigeninteresse oder im Auftrag einer Institution wie dem CNPq (Nationaler Rat für wissenschaftliche und technologische Entwicklung).

Es ist nicht immer leicht zu bestimmen, was man untersuchen möchte. Forschung ist zudem anspruchsvoll, da sie vom Forscher Hingabe, Ausdauer, Geduld und kontinuierlichen Einsatz erfordert.

Forschung erfordert fundiertes Wissen und eine geeignete Methodik.

1.3.1.2 Beschreibung der Forschungsziele

Jede Forschung muss ein klares Ziel haben, um zu wissen, worauf man sich konzentrieren und was man erreichen möchte. Laut Ander-Egg (1978, S. 62) müssen Ziele "begrenzt und klar definiert sein, formuliert als Studien, die beschreiben oder Hypothesen testen".

Die Formulierung der Ziele präzisiert das Problem und das spezifische Wissen, das erlangt werden soll. Für Ackoff (1975, S. 27) ist es "nicht nur das Ziel der Wissenschaft, Wissen zu mehren, sondern auch unsere Fähigkeiten zu erweitern, um weiterhin Wissen zu mehren".

Ziele definieren "die Art der Arbeit, die Art des zu wählenden Problems und das zu sammelnde Material" (HART, 1978, S. 49). Sie können intrinsisch oder extrinsisch, theoretisch oder praktisch, allgemein oder spezifisch, kurz- oder langfristig sein.

Beantworten Sie die Fragen: Warum? Wofür? Für wen?

1.3.1.3 Erarbeitung eines Forschungsplans

Nachdem die Entscheidung zur Durchführung einer Forschung getroffen wurde, sollte ein Forschungsplan erarbeitet werden. Dieser Plan kann angepasst werden und dient der Sicherstellung der Durchführbarkeit.

Ein solches System hilft dem Forscher, einen objektiveren Ansatz zu verfolgen und eine logische Reihenfolge in die Arbeit zu bringen.

Alle Phasen der Forschung müssen sorgfältig durchdacht und geplant werden, einschließlich der Beschaffung von materiellen Ressourcen, Personal und Zeit.

1.3.1.4 Zusammenstellung des Forschungsteams

Dies ist ein weiterer wichtiger Aspekt zu Beginn der Forschung: Es umfasst die Rekrutierung und Schulung von Mitarbeitern, die Verteilung von Aufgaben und Funktionen, die Zuweisung von Arbeitsplätzen und die Bereitstellung aller notwendigen Geräte für die Forscher.

  • Die Forschung kann auch von einer Einzelperson durchgeführt werden.

Beantworten Sie die Frage: Wer?

1.3.1.5 Finanzierung und Zeitplanung

Wenn die Forschung von einer Person oder Institution gesponsert wird, muss der Forscher eine detaillierte Prognose der voraussichtlichen Ausgaben erstellen, wobei jede einzelne Position anzugeben ist. Es handelt sich dabei um ein ungefähres Budget, das jedoch nicht starr sein sollte.

Die finanziellen Mittel für die Durchführung der Studie müssen gesichert und ein Zeitplan für die verschiedenen Forschungsphasen erstellt werden, der unbedingt einzuhalten ist.

Beantworten Sie die Fragen: Wie viel? Wann?

1.3.2 Detaillierte Phasen der Forschung

1.3.2.1 Wahl des Forschungsthemas

Das Thema ist der Gegenstand, den Sie studieren und erforschen möchten. Die korrekte Definition eines Themas kann die gesamte Forschungsarbeit beeinflussen und sollte bei Bedarf häufig überarbeitet werden.

Die Themenwahl beinhaltet:

  1. Ein Thema zu wählen, das den Neigungen, Möglichkeiten, Fähigkeiten und Interessen des Forschenden entspricht.
  2. Ein Forschungsobjekt zu finden, das wissenschaftlich relevant ist und präzise formuliert sowie im Rahmen der Untersuchung definiert werden kann.

Das gewählte Thema sollte sowohl hinsichtlich externer als auch interner oder persönlicher Faktoren machbar und angemessen sein.

Die Verfügbarkeit von Zeit, persönliches Interesse, der Nutzen der Forschung und die Entschlossenheit, die Studie trotz Schwierigkeiten fortzusetzen und abzuschließen, sind ebenso zu berücksichtigen wie die Qualifikationen und der akademische Hintergrund des Forschenden.

Die Wahl eines Themas, zu dem bereits viele aktuelle Studien veröffentlicht wurden, sollte vermieden werden, da ein neuer Ansatz immer schwieriger wird. Das Thema sollte präzise und spezifisch sein.

Beantworten Sie die Frage: Was wird erforscht?

1.3.2.2 Datenerhebung und Literaturrecherche

Daten können auf drei Arten erhoben werden: durch Dokumentenforschung, Literaturrecherche und direkte Kontakte.

Die Literaturrecherche bietet einen Überblick über bereits geleistete Arbeiten und ist wichtig, um aktuelle und relevante Daten zum Thema zu finden. Das Studium der Literatur kann bei der Planung der Arbeit helfen, Doppelarbeit und bestimmte Fehler vermeiden. Es stellt eine unverzichtbare Informationsquelle dar und kann die Forschungsfrage sogar leiten.

Die Menge des gesammelten Materials, dessen Nutzung und Angemessenheit variieren je nach den Möglichkeiten des Forschenden, seiner Erfahrung und seiner Fähigkeit, wichtige Belege oder Erkenntnisse für seine Arbeit zu entdecken.

Vor Beginn jeder Forschungsarbeit ist der erste Schritt eine detaillierte Analyse aller dokumentarischen Quellen, die die Forschung unterstützen.

Explorative Studien sollten zwei Hauptressourcen nutzen: Dokumente und direkten Kontakt.

Die wichtigsten Arten von Dokumenten:

  • Primärquellen: Historische Daten, Publikationen und Statistiken, Informationen, Forschungs- und Kartenmaterial, offizielle und private Archive, allgemeine Aufzeichnungen; persönliche Dokumente (Tagebücher, Memoiren, Autobiografien), öffentliche oder private Korrespondenz.
  • Sekundärquellen: Allgemeine Presse und literarische Werke.

Direkte Kontakte, Feldforschung und Laborstudien werden mit Personen durchgeführt, die Daten oder potenziell nützliche Informationen liefern können.

Die beiden Aufgaben (Literaturrecherche und Feldforschung) können gleichzeitig durchgeführt werden.

1.3.2.3 Problemformulierung

Ein Problem ist eine theoretische oder praktische Schwierigkeit von realer Bedeutung, für die eine Lösung gefunden werden muss.

Ein Problem zu definieren bedeutet, es präzise und detailliert anzugeben. Bei der Formulierung eines Problems sind Klarheit, Prägnanz und Objektivität entscheidend. Eine klare Problemstellung kann die Entwicklung der zentralen Hypothese erleichtern.

Das Problem sollte formuliert werden, vorzugsweise in Frageform, und die in der Studie beteiligten Variablen sowie die möglichen Beziehungen zwischen ihnen aufzeigen.

Es ist ein kontinuierlicher Reflexionsprozess, dessen Formulierung Vorkenntnisse des Themas (Informationsmaterial) sowie kreative Vorstellungskraft erfordert.

Die Problemstellung ist komplex, da sie über die reine Identifikation hinausgeht und erste operative Schritte erfordert: die Isolation und das Verständnis der spezifischen Faktoren, die das Problem in Bezug auf Hypothesen und Informationen darstellen.

Der Schweregrad des Problems hängt von der Bedeutung der Ziele und der Wirksamkeit der Alternativen ab.

"Die Charakterisierung des Problems legt die zu untersuchenden Probleme fest und identifiziert sie", d.h. "ein zu umfassendes Problem macht die Forschung komplexer". "Wenn es gut definiert ist, vereinfacht und erleichtert es die Durchführung der Forschung." (Marinho, 1980, S. 55).

Nach der Formulierung des Problems sollten die nächsten Schritte geplant werden, um die vorgeschlagenen Ziele zu erreichen.

Bevor ein Problem als angemessen betrachtet wird, sollte es unter folgenden Bewertungsaspekten geprüft werden:

  • Lösbarkeit: Kann es effektiv durch Forschung gelöst werden?
  • Relevanz: Kann es neue Erkenntnisse liefern?
  • Neuheit: Ist es relevant für den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Entwicklung?
  • Durchführbarkeit: Kann es zu einer gültigen Schlussfolgerung führen?
  • Interesse: Entspricht es individuellen und allgemeinen Interessen?

Eine Möglichkeit, ein wissenschaftliches Problem zu gestalten, besteht darin, es auf verschiedene Faktoren (unabhängige Variablen) zu beziehen, die mit dem untersuchten Phänomen zusammenhängen.

Arten von Problemen

Pardini (1977, S. 121-125) unterscheidet vier Problemtypen, je nach dem Zweck der Arbeit:

  1. Studienproblem: Eine deskriptive, informative, erklärende oder prädiktive Studie.
  2. Informationsproblem: Das Sammeln von Daten über beobachtbare Strukturen und Verhaltensweisen innerhalb eines Phänomenbereichs.
  3. Aktionsproblem: Ein Handlungsfeld, in dem spezifisches Wissen erfolgreich angewendet wird.
  4. Grundlagen- und angewandtes Forschungsproblem: Die Untersuchung eines wissenschaftlichen Erkenntnisproblems oder dessen Anwendung.

Probleme können auch als diagnostische Probleme, Werbeprobleme, Planungsprobleme oder Forschungsprobleme bezeichnet werden.

Beantworten Sie die Fragen: Was und wie?

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