Wissenschaftliche Theorien: Validierung, Kohärenz und Überlegenheit
Eingeordnet in Philosophie und Ethik
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,08 KB
Die Beweiskraft von Experimenten in der Wissenschaft
Man könnte meinen, dass eine Theorie durch ein Experiment validiert wird, das das Phänomen reproduziert und erklärt. Dies trifft in der Tat in einigen Fällen zu, in denen ein Experiment möglich ist. Doch wie testet man den tektonischen Ursprung von Bergen experimentell? Es ist schlichtweg unmöglich. Experimente haben eine eher begrenzte Aussagekraft, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Quantitativ, weil nur sehr wenige Theorien experimentell überprüft werden können. Qualitativ betrachtet testen Experimente oft nur einen Aspekt oder eine Komponente einer Theorie. Die Relevanz eines Experiments hängt von der Bedeutung des Aspekts oder der Komponente ab, die getestet wird.
Kohärenz als Wahrheitskriterium in empirischen Wissenschaften
Die größte Beweiskraft einer Theorie liegt in ihrer Übereinstimmung mit Experimenten im selben Themenbereich sowie mit Theorien aus angrenzenden Wissensgebieten.
Ein Beispiel: Die angebliche Existenz von Außerirdischen, die uns nach interstellaren Reisen besuchen.
- Niemand hat diesen Besuch bezeugt.
- Wir können kein Experiment durchführen, um dies zu testen.
- Die angebliche außerirdische Visitation ist inkonsistent mit unserem gesamten Wissen über kosmische Entfernungen.
Zudem sei daran erinnert, dass im Weltraum immense hochenergetische Strahlung existiert, die Organismen zerstört und gegen die es keinen bekannten Schutz gibt. Daher benötigen wir kein Experiment, um die vermeintliche außerirdische Visitation auf der Erde abzulehnen.
Warum sich manche Theorien gegenüber anderen durchsetzen
Einige Theorien setzen sich gegenüber anderen durch, da sie eine größere Erklärungskraft und eine bessere Übereinstimmung mit den Fakten und anderen Theorien aufweisen. Oft sind sie auch in der Lage, die gegenteilige Theorie zu widerlegen und deren Fehler oder Einschränkungen aufzuzeigen. Die heliozentrische Theorie des Kopernikus leugnet nicht nur die geozentrische des Ptolemäus, sondern erklärt auch deren Fehler.