Wortarten im Deutschen: Possessiva, Artikel, Nomen & Zahlwörter

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Possessivbegleiter und -pronomen

Possessivbegleiter (Determinanten) und Possessivpronomen zeigen Besitz oder Zugehörigkeit an. Im Deutschen richten sie sich in Genus, Numerus und Kasus nach dem Nomen, auf das sie sich beziehen.

  • Possessivbegleiter (Determinanten):

    Diese stehen vor dem Nomen und werden dekliniert (z. B. mein, meine, meines, meinen).

    • Beispiele: mein Buch, deine Katze, sein Haus, ihre Kinder, unser Auto, euer Garten, ihr Hund.
    • Höflichkeitsform: Ihr Buch, Ihre Katze, Ihr Haus, Ihre Kinder.

    Sie benötigen ein Nomen, auf das sie sich beziehen.

  • Possessivpronomen:

    Diese stehen allein und ersetzen das Nomen. Sie werden ebenfalls dekliniert (z. B. meiner, meine, meines).

    • Beispiele: Das ist meins. Ist das deins? Das Buch gehört ihm, es ist seins.
  • Relatives Possessivpronomen:

    Das relative Possessivpronomen dessen (maskulin/neutral Singular) und deren (feminin Singular, Plural) leitet einen Relativsatz ein und bezieht sich auf den Besitzer im übergeordneten Satz.

    • Beispiel: Der Mann, dessen Auto gestohlen wurde...

Unbestimmte Artikel und Pronomen

Unbestimmte Artikel und Pronomen beziehen sich auf Personen oder Dinge auf unbestimmte, allgemeine Weise, oft bezüglich Quantität oder Identität. Sie funktionieren als Begleiter (Determinanten) vor Nomen oder stehen allein als Pronomen.

  • Häufige unbestimmte Artikel/Begleiter:
    • ein, eine, ein (Singular)
    • kein, keine, kein (Singular und Plural)
    • jeder, jede, jedes (Singular)
    • mancher, manche, manches (Singular und Plural)
    • einige, etliche, manche (Plural)
    • alle (Plural)
    • anderer, andere, anderes (Singular und Plural)

    Diese Formen stehen in der Regel vor dem Nomen und passen sich in Genus, Numerus und Kasus an.

  • Unbestimmte Pronomen:

    Viele unbestimmte Begleiter können auch als Pronomen verwendet werden, wenn das Nomen aus dem Kontext klar ist.

    • Beispiele: Einige sind schon gegangen. Hast du noch Kekse? Ich habe keine mehr. Jeder weiß das.
    • Andere unbestimmte Pronomen: man, jemand, niemand, etwas, nichts.
  • Besonderheiten:

    Einige unbestimmte Begleiter/Pronomen haben kürzere Formen oder spezifische Positionen im Satz. Sie können mit anderen Begleitern (z. B. Demonstrativpronomen) kombiniert werden, wobei sich ihre Funktion ändern kann.

Zahlwörter

Zahlwörter geben eine bestimmte oder unbestimmte Anzahl oder Reihenfolge an. Sie können als Begleiter (Determinanten), Adjektive oder Pronomen fungieren.

  • Kardinalzahlen (Grundzahlen):

    Geben eine genaue Menge an (z. B. eins, zwei, drei). Sie können als Begleiter (drei Häuser) oder Pronomen (drei sind gekommen) verwendet werden.

  • Ordinalzahlen (Ordnungszahlen):

    Geben eine Reihenfolge an (z. B. erster, zweiter, dritter). Sie funktionieren meist als Adjektive und stehen vor oder nach dem Nomen (der erste Platz).

  • Bruchzahlen (Partitivzahlen):

    Bezeichnen Teile eines Ganzen (z. B. ein halb, ein Drittel). Sie werden oft mit dem Suffix -tel oder -stel gebildet (zwölftel).

  • Multiplikativzahlen (Vervielfältigungszahlen):

    Geben an, wie oft etwas vorkommt (z. B. einfach, zweifach, dreimal). Sie können als Adjektive oder Adverbien fungieren.

  • Dualzahlen:

    Beziehen sich auf Paare (z. B. beide). Beide kann als Begleiter (beide Kinder) oder Pronomen (beide sind da) verwendet werden.

Nomen (Substantive)

Nomen bezeichnen Lebewesen, Dinge, Orte, Eigenschaften, Zustände oder abstrakte Begriffe. Sie haben ein grammatisches Geschlecht (Genus: Maskulinum, Femininum, Neutrum) und können in Singular und Plural stehen.

Klassen von Nomen:

  • Konkreta (Gegenstände, Lebewesen): Stift, Katze
  • Abstrakta (Begriffe, Gefühle): Freiheit, Freude
  • Singularia tantum (nur Singular): Wasser, Glück
  • Pluralia tantum (nur Plural): Eltern, Leute
  • Sammelnamen (Kollektiva) (Gruppe als Einheit): Familie, Herde
  • Gattungsnamen (Appellativa) (allgemeine Bezeichnung): Fluss, Stadt
  • Eigennamen (Propria) (spezifische Bezeichnung): Rhein, Berlin
  • Belebt (Personen, Tiere): Kind, Hund
  • Unbelebt (Dinge): Stein, Tisch
  • Zählbar (kann gezählt werden): Buch, Äpfel
  • Unzählbar (kann nicht gezählt werden): Silber, Milch

Funktionen des Nomens im Satz:

Das Nomen ist der Kern einer Nominalphrase. Als Nominalphrase kann es verschiedene Funktionen im Satz übernehmen:

  • Subjekt: Der Hund bellt.
  • Objekt:
    • Direktes Objekt (Akkusativ): Ich sehe den Hund.
    • Indirektes Objekt (Dativ): Ich gebe dem Hund Futter.
  • Prädikativum (nach 'sein', 'werden', 'bleiben'): Er ist Lehrer.
  • Adverbiale Bestimmung: Wir treffen uns nächste Woche.
  • Attribut (Teil einer anderen Phrase): Das Buch meines Vaters.

Genus-Ambivalenz:

Einige Nomen können je nach Kontext oder Region unterschiedliches Genus haben (z. B. der/die/das Joghurt). Bei anderen kann das Genus die Bedeutung ändern (z. B. der Leiter vs. die Leiter).

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