Zarismus, Opposition und die Russische Revolution 1917
Eingeordnet in Geschichte
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,55 KB
Opposition gegen den Zarismus
Die Opposition gegen den Zarismus war eine organisierte Bewegung, die politische Freiheit sowie soziale und wirtschaftliche Veränderungen forderte. Eine frühe Form war der populistische Agrarsozialismus, der auf der Kollektivierung von Land basierte. Diese Gruppen, oft als Terroristen agierend, versuchten, ihre Ideen zu verbreiten und Aktionen durchzuführen. Nach Misserfolgen bildeten Anarchisten eine weitere terroristische Organisation: den Volkswillen (Narodnaja Wolja), der 1881 Zar Alexander II. ermordete.
Während einige weiterhin revolutionäre Wege beschritten, orientierten sich andere an einer sozialistischen Partei. Im Jahr 1898 wurde die Russische Sozialdemokratische Arbeiterpartei (RSDAP) gegründet, inspiriert von marxistischen revolutionären Prinzipien. Diese Partei spaltete sich jedoch 1903 in zwei Hauptfraktionen:
Spaltung der RSDAP (1903)
- Menschewiki: Sie vertraten die Ansicht, dass Russland zunächst eine bürgerliche, kapitalistische Revolution durchlaufen müsse, bevor eine sozialistische Revolution möglich sei.
- Bolschewiki: Sie forderten den sofortigen Sturz des zaristischen Regimes und die Errichtung einer Diktatur des Proletariats.
Im Jahr 1905 entstand auch eine revolutionäre verfassungsrechtliche Partei, die Populisten. Um 1905 bildete das liberale Bürgertum die Konstitutionell-Demokratische Partei (Kadetten), die das absolute zaristische Regime in eine konstitutionelle Monarchie umwandeln wollte.
Die Russische Revolution von 1917
Die Revolution von 1917 gliedert sich in zwei Hauptphasen:
Die Februarrevolution
- Versorgungskrise: Eine schwere Nahrungsmittelknappheit führte zu spontanen Aufständen in Petrograd.
- Zarenabdankung: Zar Nikolaus II. dankte ab, und eine provisorische Regierung wurde gebildet.
- Provisorische Regierung (März bis Oktober): Diese Regierung war durch eine Doppelherrschaft gekennzeichnet: die offizielle Provisorische Regierung und die Sowjets, die faktisch die Macht auf der Straße besaßen.
Reformen der Provisorischen Regierung
- Versprechen einer universell gewählten verfassungsgebenden Versammlung.
- Landverteilung an die Bauern.
- Amnestie für politische Gefangene.
- Gewährung bürgerlicher Freiheiten.
Die Provisorische Regierung machte jedoch den Fehler, den Ersten Weltkrieg fortzusetzen, was zu Unmut in der Bevölkerung und im Militär führte.
Lenins Rückkehr und die Aprilthesen
Im April 1917 kehrte Lenin aus dem Schweizer Exil nach Russland zurück und veröffentlichte seine Aprilthesen. Darin forderte er:
- Beendigung des Krieges.
- Landverteilung an die Bauern.
- Alle Macht den Sowjets.
- Rückzug der Unterstützung für die Provisorische Regierung, um deren Sturz herbeizuführen.
Bolschewistische Krise und Kornilow-Putsch
Ein bolschewistischer Versuch eines bewaffneten Aufstands im Juli scheiterte, woraufhin Lenin ins Exil nach Finnland ging. Obwohl die These „Alle Macht den Sowjets“ populär war, scheiterten die Bolschewiki zunächst, da sie noch zu wenige Anhänger unter den Arbeitern, Bauern und Soldaten hatten.
Im August 1917 versuchte General Kornilow einen Putsch. Kerenski, der damalige Regierungschef, bewaffnete die Bevölkerung, um den Putsch zu verhindern, was die Bolschewiki stärkte.