Zeitverständnis in der Primarstufe: Lernphasen & Aktivitäten

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Das Wissen um die zeitliche Dimension ist ein grundlegender Aspekt der kindlichen Entwicklung. Dieser Artikel beleuchtet die Vermittlung von Zeitkonzepten in der Primarstufe, aufgeteilt in den ersten, zweiten und dritten Zyklus.

1. Zyklus (Elementarstufe): Erste Schritte zum Zeitverständnis

Kinder haben in diesem Zyklus oft noch Schwierigkeiten, zeitliche Vorstellungen zu objektivieren, die sich durch familiäre und soziale Erfahrungen entwickeln. Mögliche Aktivitäten zur Förderung ihres Lernens der geschichtlichen Zeit und der zeitlichen Struktur umfassen:

  • Erstellung von Wochenplänen für Arbeitstage und Feiertage.
  • Anfertigung eines persönlichen Zeitplans mit Fotos.
  • Aktivitäten zur subjektiven Wahrnehmung von Zeit.
  • Sequenzierung komplexer Handlungsabläufe (z.B. Tagesabläufe des Kindes).
  • Identifizierung der Jahreszeiten im Kontext des persönlichen Lebens oder anhand von Kleidung/Kostümen.

2. Zyklus (Primarstufe): Vom Subjektiven zum Objektiven

In diesem Zyklus finden wichtige Änderungen in der evolutionären Entwicklung der Kinder statt: Sie bewegen sich weg von der Egozentrik hin zur Objektivierung des Subjektiven, was eine Ordnung von Abfolge, Dauer, Raum, Zeit und Geschwindigkeit ermöglicht. Empfohlene Aktivitäten sind:

  • Erstellung von Familienstammbäumen, die sich nicht direkt auf selbst Erlebtes beziehen (z.B. literarische oder historische Figuren).
  • Interpretation von Bildern, die grundlegende Formen der Arbeit und des Lebens von Menschen darstellen.
  • Sequenzierung von Texten und Bildern aus Geschichten und Legenden, die für die Kinder von Interesse sind.
  • Bearbeitung von Zeitlinien größerer Komplexität (z.B. die Geschichte einer Familie nach grundlegenden Periodisierungen, bis hin zur Einführung von Epochen, Jahrhunderten und Jahrtausenden v. Chr. und n. Chr.).

3. Zyklus (Primarstufe): Konsolidierung und Abstraktion

Das Kind befindet sich in diesem Zyklus im Übergang von konkreten zu formalen oder abstrakten Denkweisen. Dies ermöglicht es ihm, das Lernen chronologischer Aufzeichnungen zu konsolidieren, zu systematisieren und zu erweitern. Einige Aktivitäten, die dies unterstützen:

  • Gespräche über Zeitangaben mit römischen Ziffern.
  • Verständnis und Anwendung von Jahres- und Jahrhundertangaben (v. Chr. und n. Chr.).
  • Forschung zu Veränderungen und Kontinuitäten in der eigenen Umgebung, verbunden mit einer zeitlichen Einordnung.
  • Identifizierung, Datierung und systematische Einordnung verschiedener historischer Epochen anhand von Bildern.

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