Die Zwischenkriegszeit: Pariser Friede, 1920er Jahre und Weltwirtschaftskrise
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I. Der Pariser Friede und die Nachkriegsordnung
1. Definition: Was ist der Pariser Friede?
Der Pariser Friede bezeichnet die Gesamtheit der Verträge, die zwischen den Siegermächten und den besiegten Ländern geschlossen wurden, insbesondere den Vertrag von Versailles.
2. Hauptziele des Friedens von Paris
Die Ziele des Friedens waren:
- Das Wiedererstarken Deutschlands zu verhindern.
- Ein Gleichgewicht der Befugnisse zwischen den Siegermächten zu erreichen.
- Russland isoliert zu halten (aufgrund der bolschewistischen Revolution).
3. Zusammenbruch der Großreiche nach dem Krieg
Folgende Reiche hörten auf zu existieren:
- Das Deutsche Reich
- Die Österreichisch-Ungarische Monarchie
- Das Osmanische Reich (Turco)
4. Die Isolation Russlands
Zur Isolation Russlands wurden die umliegenden Staaten Polen und Rumänien gestärkt.
5. Stabilisierung des Balkans: Die Gründung Jugoslawiens
Zur Stabilisierung des Balkans wurde ein neues Land namens Jugoslawien geschaffen.
6. Die Bestrafung Deutschlands im Versailler Vertrag
Deutschland wurde wie folgt bestraft:
- Es verlor alle seine Kolonien.
- Es verlor Gebiete in Europa.
- Das Saarland kam für 15 Jahre unter französische Verwaltung (Nutzung der Kohleminen).
7. Was bedeutet die Förderung der "Rache" in Deutschland?
Es bedeutet, dass Deutschland den Vertrag zwar unterzeichnete, aber die auferlegten Bedingungen, insbesondere die Zahlung der Kriegsreparationen, nicht akzeptierte. Dies förderte den Wunsch nach Rache.
8. Der Völkerbund (1920): Gründung und Ziele
Der Völkerbund war eine 1920 gegründete Organisation. Sein Ziel war es, die wichtigsten Länder der Welt zusammenzuführen, um internationale Probleme friedlich zu lösen.
II. Die wirtschaftliche und politische Entwicklung der 1920er Jahre
1. Verlagerung der ökonomischen Hegemonie
Die ökonomische Hegemonie verlagerte sich von Großbritannien in die USA. New York wurde zum Welthandelszentrum.
2. Deutschlands wirtschaftliche Notlage
Die Situation in Deutschland nach dem Krieg war schlimm, da das Land Kriegsreparationen zahlen musste, was zu explodierenden Preisen und einem Wertverlust seiner Währung führte.
3. Wirtschaftlicher Aufschwung nach 1923
Nach 1923 gab es Wachstum in der Produktion, geringere Arbeitslosigkeit und eine Verbesserung des Lebensstandards in den europäischen Ländern.
4. Einführung demokratischer Systeme
In den neuen Ländern wurden demokratische Regierungssysteme implementiert.
5. Soziale Spannungen und Aufstände
Diese Länder litten unter großen sozialen Spannungen, die in einigen Staaten zu Aufständen von Arbeitern und Bauern führten.
6. Definition und Verbreitung von Diktaturen
Ein diktatorisches Regime ist eine Regierungsform, in der die Macht um die Gestalt einer einzigen Person konzentriert ist. Solche Regime wurden in Italien, Spanien, Ungarn, Polen, Portugal, Griechenland und Jugoslawien errichtet.
7. Die deutsch-französische Schuldenkrise
Die Spannung zwischen Deutschland und Frankreich war so ernst, weil Deutschland unter einer Wirtschaftskrise litt und die Kriegsentschädigungen an Frankreich nicht bezahlen konnte. Frankreich wiederum konnte die aufgelaufenen Schulden bei den USA nicht begleichen.
8. Die Besetzung des Ruhrgebiets (1923)
Die Ruhr war die reichste Region Deutschlands, in der Kohle und Stahl produziert wurden. Die französische Armee besetzte das Ruhrgebiet im Jahr 1923.
9. Der Dawes-Plan (1924)
Dieser Plan wurde von den Vereinigten Staaten ins Leben gerufen. Deutschland erhielt ein US-Darlehen, um Reparationen an die Alliierten zu zahlen, damit diese wiederum ihre Schulden bei den USA begleichen konnten.
10. Der Vertrag von Locarno (1925)
Im Vertrag von Locarno wurde vereinbart, dass Deutschland seine Westgrenzen anerkannte. Die entmilitarisierte Zone kam unter italienische und britische Kontrolle, und Deutschland wurde in den Völkerbund aufgenommen.
III. Die Weltwirtschaftskrise und ihre Folgen
1. Hauptursachen der Weltwirtschaftskrise
Die Ursachen der Krise waren:
- Überproduktion: Nach Kriegsende kehrten die traditionellen Länder zu ihrer gewohnten Produktion zurück, was einen Überschuss generierte.
- Spekulation: Die US-Wirtschaft basierte auf Spekulationen, die durch Darlehen finanziert wurden, was zum Konkurs vieler Unternehmen führte.
2. Der Schwarze Donnerstag (24. Oktober 1929)
Wenn Unternehmen und Banken Geld benötigen, um ihre Ausgaben zu decken, verkaufen sie ihre Aktien. Am 24. Oktober 1929 (Schwarzer Donnerstag) gab es einen massiven Verkauf von Aktien, was den Zusammenbruch des Unternehmenswerts und die Ruinierung der Investoren verursachte.
3. Direkte Folgen der Krise
Die Krise verursachte einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit, was eine Reduzierung des Konsums und den Zusammenbruch vieler Unternehmen zur Folge hatte.
4. Globale Ausbreitung der Krise
Die Krise verbreitete sich rasch weltweit, weil:
- Die USA ihre Importe reduzierten.
- US-Banken begannen, bereitgestelltes Kapital zu repatriieren.
5. Der New Deal (Roosevelt)
Der New Deal war ein Programm, das eine größere staatliche Intervention in die US-Wirtschaft anstrebte. Es wurde von Präsident Roosevelt ins Leben gerufen.
6. Aufstieg extremistischer Tendenzen
Nach der Krise gewannen folgende extremistische Tendenzen an Unterstützung:
- Kommunisten: Unterstützt von Arbeitern und Bauern.
- Rechtsextreme Parteien: Unterstützt von den Mittelschichten und der herrschenden Klasse.
7. Neue Diktaturen in Europa
Die neue Welle von Diktaturen breitete sich in Portugal, Österreich, Griechenland und Deutschland aus.