Arbeitssicherheit: Gefahren durch Lärm, Vibrationen, Strahlung und Hitze
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Industriehygiene
Hygiene ist die Wissenschaft der Antizipation, Identifizierung, Bewertung und Kontrolle von Risiken am Arbeitsplatz oder in Verbindung mit ihm, die die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer gefährden könnten.
Zweige der Industriehygiene
Theoretische Hygiene: Untersucht die Wirkung von Schadstoffen auf die Gesundheit der Arbeitnehmer durch die Festlegung von Referenzgrenzwerten.
Bereichshygiene: Bewertet die Exposition von Schadstoffen am Arbeitsplatz.
Analytische Hygiene: Analysiert festgestellte Verunreinigungen im Gesundheitsbereich.
Operative Hygiene: Maßnahmen zur Kontrolle und Verringerung der Exposition gegenüber Schadstoffen.
Verfahren in der Industriehygiene
- Identifizierung von Risikofaktoren am Arbeitsplatz.
- Bewertung der Faktoren und Vergleich mit Grenzwerten.
- Vorschlag und Durchführung von Korrekturmaßnahmen bei Gefahr.
- Kontrolle der Wirksamkeit der Maßnahmen.
Vibrationen
"Jede Bewegung eines festen Körpers um eine Ruhelage."
Es gibt zwei wichtige Variablen:
- Frequenz: Anzahl der Schwingungen während eines Zyklus.
- Größe: Intensität der Vibrationen.
Arten von Vibrationen
Hand-Arm-Vibrationen
Übertragung auf das Hand-Arm-System, Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer, verursacht Durchblutungsstörungen, Knochen- oder Gelenk-, Nerven- und Muskelprobleme. Der Grenzwert für 8 Stunden beträgt 5 m/s², ab 2,5 m/s² müssen Maßnahmen ergriffen werden.
Ganzkörper-Vibrationen
Übertragung durch den Körper, kann zu Rückenschmerzen und Wirbelsäulenverletzungen führen. Der Grenzwert beträgt 1,5 m/s², ab 0,5 m/s² müssen Maßnahmen ergriffen werden.
Korrekturmaßnahmen
- Vibrationsreduzierung an der Quelle: Einsatz von vibrationsarmen Werkzeugen.
- Isolierung von Vibrationen: Verwendung von Schwingungsisolatoren.
- Reduzierung der Expositionszeit.
- Verwendung von PSA.
- Bildungs- und Informationsmaßnahmen für Arbeitnehmer.
- Spezifische medizinische Untersuchungen.
Lärm
Schall: Mechanische Schwingungen, die einen elastischen Druck erzeugen, der auf das Ohr trifft und ein Klangempfinden erzeugt.
Lärm: Jedes unangenehme oder unerwünschte Geräusch.
Klassifikation
Lärm kann dauerhaft oder impulsiv sein.
Lärmmodus: Stationär, nicht stationär, intermittierend fest, intermittierend variabel oder schwankend.
Impulslärm: Sehr hohe maximale Intensität, Dauer bis zu 0,5 Sekunden, Wiederholung nach mindestens 1 Sekunde.
Elemente zur Definition von Lärm
Schalldruckpegel
Der Grad der Variation von Lärm oder Schalldruck, gemessen in dB. dB: 20 log (P eff / P 0). Die Addition von dB ist logarithmisch, nicht arithmetisch. Bei zwei Maschinen mit unterschiedlichen Geräuschen dominiert das lautere Geräusch.
Frequenz
Die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde einer Schalldruckwelle. Bei niedrigeren Frequenzen benötigt das Ohr einen höheren Schalldruckpegel, um den Ton wahrzunehmen. Das menschliche Gehör ist am empfindlichsten zwischen 2000 Hz und 4000 Hz, ein normales Gespräch liegt zwischen 500 und 2000 Hz. Die Beziehung zwischen Schalldruck und Frequenz definiert folgende Parameter:
- Hörschwelle: Ab hier wird kein Ton wahrgenommen.
- Toleranzschwelle.
- Schmerzschwelle.
- Klangfarbe: Unterscheidet zwei Töne mit gleichem Schalldruck und gleicher Frequenz, aber unterschiedlichen Schallquellen.
Auswirkungen von Lärm
Auditive Effekte
Plötzliche, starke Geräusche können zu Hörverlust führen. Schädigung der Haarzellen, die hochfrequente Töne um 4000 Hz dekodieren. 3-Phasen-Schaden:
- Maskierung.
- Auditive Ermüdung.
- Permanente Hypakusis.
Nicht-auditive Effekte
- Zentrales Nervensystem: Elektroenzephalographische Störungen.
- Herz-Kreislauf-System: Herzrhythmusstörungen.
- Atemwege: Erhöhte Atemfrequenz.
- Gastrointestinaltrakt: Erhöhte Säuresekretion.
- Psychische Effekte: Beeinflussung der Stimmung.
Lärmüberwachung erfolgt durch 3 Arten von Maßnahmen:
- Maßnahmen an der Quelle: Design und Verkauf von Maschinen, die maximale Geräuschpegel einhalten. Isolierung von Lärmquellen.
- Maßnahmen auf dem Übertragungsweg: Schallabsorption, Wandverkleidung, Erhöhung der Entfernung vom Generator.
- Maßnahmen für den Arbeitnehmer: Gesundheitsüberwachung, Verwendung von PSA, Reduzierung der Expositionszeit und der Anzahl der exponierten Arbeitnehmer.
Strahlung
Kann in Form von subatomaren Teilchen oder Wellen auftreten.
Nicht-ionisierende Strahlung
Energie ist nicht stark genug, um Effekte in den Atomen der Materie zu erzeugen.
- Infrarotstrahlung: Betrifft Haut und Augen, kann zu Verbrennungen führen.
- Mikrowellen: Betreffen meist Organe mit geringer Durchblutung wie Augen oder Hoden.
- Laser (Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung): Monochromatischer Strahl, negative Auswirkungen auf Augen und Haut.
- UV-Strahlung: Vorhanden in Sterilisationsgeräten, Fotokopierern und beim Lichtbogenschweißen. Hauptsächlich betroffen sind Augen (Konjunktivitis) und Haut (Erythem, Krebs).
- Sichtbare Strahlung: Liegt zwischen Ultraviolett und Infrarot.
Ionisierende Strahlung
Fast ausschließlich in nuklearen Prozessen erzeugt. Zwei Arten von Risiken: radioaktive Kontamination und externe Bestrahlung. Auswirkungen können somatisch und genetisch sein.
Hitze
Menschen sind Warmblüter, d.h. sie haben Mechanismen zur Selbstregulierung der Körpertemperatur. Thermische Belastungen unterscheiden sich von anderen Belastungen durch ihre Art des Auftretens. Der Körper hat Mechanismen zum Wärmeaustausch mit der Umgebung:
- Verdunstung von Schweiß: Abhängig von Luftfeuchtigkeit und Luftgeschwindigkeit.
- Konvektion: Die Haut gibt Wärme an die Umgebungsluft ab.
- Strahlung: Wärmeaustausch zwischen zwei Körpern.
Auswirkungen von Hitze
- Hitzschlag: Beeinflusst durch Faktoren wie Übergewicht, mangelnde Akklimatisierung, Flüssigkeitszufuhr.
- Erschöpfung: Verursacht durch Kreislaufprobleme, Mangel an Wasser, Schweiß oder Salz.
- Hauterkrankungen.
- Psychoneurotische Störungen.
Risikoprävention bei Hitze
Maßnahmen müssen auf zwei Faktoren abzielen: Geräte (thermische Isolierung, Abschirmung usw.) und Reduzierung der Exposition der Arbeitnehmer.