Aristoteles' Philosophie: Hylemorphismus, Politik, Ideenlehre & Bewegung
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Hylemorphismus
Die hylemorphistische Theorie des Aristoteles besagt, dass alles aus Materie und Form besteht.
- Materie: Das Substrat, das geformt wird.
- 1. Materie: Das Substrat an sich, unabhängig von jeglicher Form. Dieses ist uns in seiner reinen Form unbekannt.
- 2. Materie: Die Materie, wie sie uns in der physischen Welt begegnet. Beispiel: Holz.
- Form: Das, was die Materie bestimmt und ihr ihre spezifischen Eigenschaften verleiht.
- Wesentliche Form: Bestimmt das Wesen eines Dings. Beispiel: Tisch.
- Akzidentelle Form: Zufällige Eigenschaften der Materie. Beispiel: Farbe des Tisches.
Aristoteles unterscheidet außerdem zwischen Substanz und Akzidenz:
- Substanz: Das, was an sich existiert und nicht in etwas anderem enthalten ist. Die Essenz eines Dings.
- 1. Substanz: Konkrete Dinge.
- 2. Substanz: Gattungen und Arten.
- Akzidenz: Eigenschaften, die der Substanz zukommen, ohne deren Wesen zu verändern.
Aristoteles' Politik
Aristoteles sieht Ethik als Streben nach einem guten und glücklichen Leben. Dieses kann jedoch nicht individuell, sondern nur in Gemeinschaft erreicht werden. Der Mensch ist ein politisches Wesen, ein soziales Wesen, das in Gemeinschaft leben muss.
- Nur der Mensch besitzt Logos (Wort, Vernunft).
- Das isolierte Individuum ist nicht autark. Nur in der Polis kann der Einzelne Tugend entwickeln.
Es gibt drei Arten natürlicher Gemeinschaften:
- Familie: Dient der Befriedigung der täglichen Bedürfnisse. Besteht aus Ehemann, Ehefrau, Kindern, Enkeln, Sklaven und Tieren.
- Dorf: Entsteht aus dem Zusammenschluss von Familien, um Bedürfnisse zu erfüllen, die die Familie allein nicht befriedigen kann.
- Polis (Staat): Die vollkommenste Gemeinschaft. Nur die Polis ist autark. Sie ist der Ort, an dem der Mensch sich voll entfalten und Glück erreichen kann. Dies gilt jedoch nur für die Bürger.
Ablehnung der Ideenlehre
Aristoteles lehnte Platons Ideenlehre ab. Er sah mehrere Probleme:
- Die Ideenlehre kann das Verhältnis zwischen Ideen und sinnlichen Dingen nicht klären. Sie erklärt nicht, wie die Ideen die sinnliche Welt beeinflussen.
- Wenn es Ideen von Dingen gibt, muss es auch Ideen von Beziehungen geben. Dies widerspricht dem Grundsatz der Einfachheit und Einzigartigkeit der Ideen.
- Die Ideenlehre führt zu einer Verdoppelung der Probleme. Für Aristoteles liegt das Wesen der Dinge in der physischen, sinnlichen Welt.
Akt und Potenz
Akt: Was etwas ist.
Potenz: Was etwas werden kann.
Bewegung
Bewegung: Die Verwirklichung der Potenz im Akt.
Arten der Bewegung:
- Wesentliche Bewegung: Veränderung der Substanz.
- Entstehen (Geburt)
- Vergehen (Tod)
- Akzidentelle Bewegung: Veränderung der Akzidenzien, ohne dass die Substanz verändert wird.
- Qualitative Veränderung
- Quantitative Veränderung (z.B. Wachstum eines Baumes)
- Lokale Veränderung (Ortsveränderung)
Ursachen der Bewegung
Es gibt vier Arten von Ursachen:
- Materialursache: Das Material, aus dem etwas besteht.
- Formursache: Die Form, die etwas annimmt.
- Wirkursache: Der Urheber der Bewegung.
- Finalursache: Der Zweck der Bewegung.