Aufstieg und Fall des Faschismus und Nationalsozialismus
Classified in Geschichte
Written at on Deutsch with a size of 6,12 KB.
Der italienische Faschismus: Ursprünge und Aufstieg
Sozio-politische Krise in Italien nach dem Ersten Weltkrieg
Nach dem Ersten Weltkrieg stürzte Italien in eine tiefe sozio-politische Krise, die den Aufstieg des Faschismus begünstigte. Schlüsselfaktoren waren:
- Unruhen nach dem Krieg: Das Friedensabkommen befriedigte die italienischen Gebietsansprüche nicht.
- Krise des demokratischen Systems: Das Scheitern stabiler Regierungen ermöglichte es dem Faschismus, das System zu untergraben.
- Wirtschaftskrise: Die Kriegsanstrengungen hatten die italienische Wirtschaft erschöpft.
- Arbeitsunruhen: Die Arbeiterbewegung löste eine Welle von Protesten aus.
- Angst vor der Revolution: Der Sieg der Bolschewiki schürte die Angst in Schlüsselbereichen der Wirtschaft.
Die Machtübernahme Mussolinis
Die wachsende Präsenz des Kommunismus alarmierte traditionelle Sektoren. Mussolini bot eine starke Regierung und eine eiserne Faust gegen die Kommunisten an. 1921 gründete er die Nationale Faschistische Partei. Die faschistischen Schwarzhemden erhöhten die sozialen Unruhen durch Angriffe auf Arbeiterführer. 1922 organisierte Mussolini den Marsch auf Rom. König Viktor Emanuel III. ernannte Mussolini zum Regierungschef.
Das faschistische Regime Mussolinis
Die faschistischen Gruppen übernahmen die Kontrolle und errichteten ein autoritäres Regime:
- Politische Gewalt: Beseitigung jeglicher Opposition, z. B. die Ermordung des sozialistischen Führers Matteotti (1924).
- Auflösung des Parlaments (1925): Beginn einer Diktatur bis 1943.
- Politische Polizei (OVRA): Verhaftung und Verfolgung von Oppositionellen.
- Lateranverträge: Beilegung des Streits mit dem Heiligen Stuhl.
Das totalitäre sozioökonomische Modell
Der italienische Korporatismus, inspiriert von den mittelalterlichen Zünften, war ein obligatorisches Organisationssystem, das Wirtschaft und Soziales regulierte. Der Protektionismus konzentrierte sich auf die Industrie und Großbetriebe, förderte die Schwerindustrie und kontrollierte die Schlüsselsektoren der Wirtschaft.
Ursprünge des Nationalsozialismus in Deutschland
Deutschland war der große Verlierer des Ersten Weltkriegs. Die Weimarer Republik war mit ernsthaften Schwierigkeiten konfrontiert, die mit der Ankunft der Nazi-Partei endeten.
Die Nachkriegskrise
Zwei Schlüsselfaktoren prägten die frühen Nachkriegsjahre:
- Härte des Versailler Vertrags: Deutschland wurde als Alleinschuldiger behandelt und musste hohe finanzielle und territoriale Bedingungen erfüllen.
- Politiker der Weimarer Republik: Wurden als Verräter angesehen, weil sie die Bedingungen des Versailler Vertrags akzeptierten.
Die wirtschaftliche Erholung ab 1924 wurde 1929 durch die Weltwirtschaftskrise abrupt verlangsamt.
Die Gründung des Nationalsozialismus
1920 trat Hitler in die Deutsche Arbeiterpartei ein. Das 25-Punkte-Programm enthielt die Ziele des Nationalsozialismus:
- Ablehnung des Versailler Vertrags.
- Militärischer Expansionismus.
- Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Antiparlamentarismus und Antimarxismus.
1921 wurde Hitler Kopf der Nazi-Partei und begann, die Strategie zur Machtergreifung durch Gewalt zu verlagern. Die SA (Sturmabteilung) unterdrückte Kommunisten und Sozialisten. 1923 scheiterte der Putschversuch in München. Hitler erkannte im Gefängnis, dass die Machtergreifung mit demokratischen Mitteln erfolgen musste.
Hitlers Aufstieg zur Macht und der nationalsozialistische Staat
Die Weltwirtschaftskrise von 1929 traf Deutschland hart. Die NSDAP wurde von einer kleinen Kraft zum Wahlsieger. 1932 errang sie 230 Sitze im Reichstag. Die SA verstärkte die Gewalt auf der Straße. Die politische Krise endete am 30. Januar 1933 mit der Ernennung Hitlers zum Kanzler.
Zerstörung der Demokratie
- Reichstagsbrand (1933): Die Nazis nutzten ihn als Vorwand, um den Ausnahmezustand zu erklären und die demokratischen Rechte auszusetzen.
- Neuwahlen: Die Nazis erlangten die absolute Kontrolle und verboten alle anderen Parteien.
- Gestapo (Geheime Staatspolizei) und SS (Schutzstaffel): Verfolgung und Inhaftierung politischer Gegner.
- Hakenkreuz: Symbol des Nationalsozialismus.
- Propaganda und Terror: Werkzeuge zur Eroberung des deutschen Volkes.
- Nacht der langen Messer (30. Juni - 1. Juli 1934): Die SS tötete oder verhaftete die obersten Führer der SA.
Nach dem Tod von Reichspräsident Hindenburg (1934) übernahm Hitler die Machtbefugnisse des Präsidenten. Das Führerprinzip erkannte Hitler als Vertreter des deutschen Volkes an.
Ziele des Nationalsozialismus
- Autarkie: Selbstversorgung als einziger Weg zur nationalen Unabhängigkeit.
- Aggressive Außenpolitik: Deutschland brauchte Lebensraum.
Rassismus und Antisemitismus im Nationalsozialismus
Rassismus und Antisemitismus waren die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale des NS-Totalitarismus. Hitler definierte in Mein Kampf den Hass auf die Juden als Feinde der Nation.
Nürnberger Gesetze (1935)
Sie sanktionierten den Ausschluss von Juden aus der Gesellschaft und verboten Ehen zwischen Juden und Ariern.
Reichspogromnacht (1938)
Tausende jüdische Geschäfte wurden angegriffen.
Die "Endlösung"
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde der Antisemitismus zum Völkermord. Die Niederlage Deutschlands führte zu den Nürnberger Prozessen und zur Verurteilung der Nazi-Führer.
Der NS-Antisemitismus ist auch als extreme Reaktion auf die Probleme der Minderheiten zu verstehen, ein Erbe des alten Habsburger Reiches. Er förderte die Theorie der arischen Überlegenheit.