Caravaggios letzte Werke und Einfluss
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Letzte Schaffensphase Caravaggios
In seinen letzten Jahren (1600-1606) führte Caravaggio ein bewegtes Leben. In dieser Zeit entstanden Meisterwerke wie Die sieben Werke der Barmherzigkeit.
Die sieben Werke der Barmherzigkeit (1607)
Die karitative Institution "Pio Monte della Misericordia" in Neapel beauftragte Caravaggio mit der Darstellung der sieben Werke der Barmherzigkeit. Caravaggio interpretierte das Thema auf seine eigene, freie Art. Er stellte die Jungfrau Maria eher unauffällig dar.
Das Gemälde ist durch Lichtlinien und Ausdrucksweisen in drei Teile gegliedert, die jedoch individuell bearbeitet wurden. Die Werke der Barmherzigkeit sind dem Matthäus-Evangelium (25, 15-16) entnommen und thematisieren das Jüngste Gericht. Caravaggio interpretiert die biblischen Szenen (Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke und Gefangene besuchen) mit verschiedenen Charakteren und Momenten. Die Szenen sind teils geschlossen, teils führen sie zum Engel.
Licht als Protagonist
Das Licht ist der Protagonist in Caravaggios neapolitanischer Periode. Ein goldenes Licht umhüllt dunkle Innenräume und verleiht dem Raum Tiefe. Erstmals wird das Licht eines inneren Feuers verwendet (ähnlich wie bei El Greco). Das Licht im Bild kombiniert mit Lichtquellen betont die Priorität des Raumes und erzeugt dramatische Kontraste.
Es gibt eine Verbindung zu Tintorettos "Wunder des Heiligen Markus". Die Verkürzung des Heiligen korrespondiert mit der Verkürzung des Engels im Hintergrund. Caravaggios Engel ist groß, offen, dicht und dynamisch, ähnlich wie bei Tintoretto.
Die Figuren des Kindes und der Jungfrau sind zart, schön und heiter. Das Kind, menschlich und idealisiert, beschützt die Armen. Im Gegensatz zur "Madonna del Rosario" ist hier ein großer Realismus zu erkennen.
Madonna del Rosario (um 1607)
Es wird vermutet, dass die "Madonna del Rosario" nach ihrer Ankunft in den Niederlanden retuschiert wurde. Heute wird sie Caravaggio zugeschrieben. Wahrscheinlich wurde er gezwungen, das Bild zu retuschieren, um mehr Distanz und Kälte zu erzeugen. Erneut gab es Probleme mit dem Anstand, da das Werk zwar den Anforderungen entsprach, aber nicht gefiel.
Das Bild zeigt eine Szene aus Caravaggios römischer Zeit mit viel Raum und einer komplexen Komposition. Rechts sind Mönche zu sehen, die Guzman begleiten und Zeugen des Geschehens sind. Ein Mönch blickt den Betrachter direkt an.
Eine kontinuierliche innere Bewegung führt von der Jungfrau Maria, dem Zentrum der Komposition, durch Gesten und Licht von einer Seite zur anderen. Der Stifter (typisch flämisch) tritt in die Szene ein. Er ist mit der spanischen Krone verbunden (Neapel gehörte Philipp III.) und repräsentiert die Armen, die sich ihm nähern.