Descartes' Gottesbeweise und Dualismus
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Descartes' Gottesbeweise
Descartes liefert mehrere Argumente für die Existenz Gottes. Sein erstes Argument basiert auf der Idee eines perfekten Wesens. Da weder Descartes selbst noch die Welt perfekt sind, muss die Idee eines perfekten Wesens von einem perfekten Wesen – Gott – stammen.
Das zweite Argument ist die Theorie der kontinuierlichen Schöpfung. Sie besagt, dass die Welt Gottes fortwährende Intervention benötigt, um zu existieren.
Das dritte Argument basiert auf dem ontologischen Beweis des Heiligen Anselm. Es besagt, dass man sich Gott nicht als nicht existent vorstellen kann, was ein a priori Beweis für seine Existenz ist.
Descartes' Dualismus
Descartes' Philosophie gipfelt in der Erkenntnis Gottes und der Außenwelt. Sein Idealismus leugnet nicht die Existenz der Außenwelt, sondern rechtfertigt sie als Idee Gottes. Die Welt, wie Gott, muss bewiesen werden.
Descartes unterscheidet zwischen der unendlichen Substanz Gottes und endlichen Substanzen:
- Die Seele ist eine endliche denkende Substanz, deren einziges Attribut das Denken ist. Descartes nennt die Seele res cogitans.
- Der Körper ist die ausgedehnte Substanz, deren einziges Attribut die Ausdehnung ist. Größe und Bewegung sind bekannt, Verständnis hingegen nicht.
Diese Untersuchung führt zu Descartes' Dualismus von res cogitans (Geist) und res extensa (Körper). Da Seele und Körper unterschiedliche Substanzen sind, benötigen sie einander nicht zur Existenz.
Hintergrund
Leben
Geboren in der Touraine, besuchte Descartes das Collège de la Flèche und studierte in Paris Fechten, Tanz und Musik. Er setzte sein Studium in Zivil- und Kirchenrecht fort und trat zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges in die Armee ein. 1619 ließ er sich in Holland nieder, wo er drei Träume hatte, die ihn zur analytischen Geometrie und seiner Methode führten. Auf der Suche nach Ruhe für seine Arbeit kehrte er nach Holland zurück und hatte eine Tochter. Auf Einladung von Königin Christina von Schweden wurde er Professor für Philosophie. Eine Erkältung schwächte seine Gesundheit und er starb 1650.
Werk
Zu seinen Werken gehören "Abhandlung über die Methode, den Verstand gut zu gebrauchen und die Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen", "Dioptrik", "Meteore" und "Analytische Geometrie". Er veröffentlichte die "Meditationes de prima philosophia" auf Latein, sein wohl systematischstes und umstrittenstes Werk. Er schrieb auch "Die Leidenschaften der Seele" und "Regeln zur Ausrichtung des Geistes".
Philosophische Strömung
Descartes vertrat den Rationalismus, der im Gegensatz zum Empirismus die Auffassung vertritt, dass alles Wissen aus der Vernunft abgeleitet werden kann.