Deutsche Literaturgeschichte: Von der Klassik bis zur Romantik

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Goethe und die Grenzen des Wissens

Goethes Faust ist ein Drama, eine Tragödie. Faust, ähnlich wie Goethe selbst, hat alle Grenzen des Wissens überschritten, doch er will immer mehr, er ist stets unzufrieden. Zuerst versucht er, sich das Leben zu nehmen, aber dann erscheint Mephistopheles in Gestalt eines Teufelshundes, mit dem er einen Pakt schließt: Der Teufel muss alle Bedürfnisse Fausts befriedigen. Der zweite Teil ist traumhaft und wenig verständlich; es geht um Gretchens Tod und Goethes politisches Leben, das anderen hilft. Am Ende wird Faust von Gott für sein Streben belohnt.

Im ersten Akt zieht Faust Bilanz über sein Leben. Als Mann hat er versagt, die Wissenschaft hat Grenzen, an die der Mensch stößt. Er hat kein tiefes Wissen erlangt. Faust verspottet diejenigen, die behaupten, er wisse so viel – es sei eine Lüge. Der Sinn des Lebens: Er ist nicht berühmt geworden, er ist reich. Seine Vision ist egozentrisch und egoistisch.

Schiller und die Ode an die Freude

Friedrich Schiller schrieb 1785 die "Ode an die Freude", in der er von universellen Werten spricht, die für alle gelten. Beethoven integrierte dieses Gedicht in seine 9. Symphonie, um ein Meisterwerk zu schaffen. Schiller spricht über die Freude, das Ergebnis der Zusammenarbeit der Völker. Diese Ode ist ein Manifest der Klassik und spricht über den Wunsch nach Brüderlichkeit, Freiheit und Demokratie. Es gibt auch Elemente der Romantik, wie die Harmonie zwischen Mensch und Natur. Laut Schiller wird diese Freude, die Demokratie, allen zuteilwerden, sowohl den Reichsten als auch den Ärmsten.

Die blaue Blume der Romantik

Die blaue Blume ist ein berühmtes Symbol des Strebens, des Verlangens und des Traums. Sie wird in einem unvollendeten Roman von Novalis erwähnt. Diese Blume ist auch ein Symbol der romantischen Wanderschaft, der Suche nach etwas. Romantiker und die gesamte Menschheit suchen immer nach etwas.

Die Gebrüder Grimm und die Märchen

Die Gebrüder Grimm wurden in Hanau geboren. Sie studierten beide Jura. 1812 veröffentlichten die Brüder den ersten Band der Sammlung der "Kinder- und Hausmärchen". Sie arbeiteten auch als Bibliothekare. 1840 zogen sie nach einem Protest gegen den König nach Berlin. Wilhelm starb 1859 und Jacob 1863.

Die Gebrüder Grimm haben auch das "Deutsche Wörterbuch" geschrieben. Die beiden Brüder schufen die Märchensammlung, um die mündlich überlieferten Volksgeschichten zu bewahren. Märchen sind deutsche Tradition, aber einige Geschichten sind auch italienisch oder französisch.

Volksmärchen

Volksmärchen sind kurze Prosageschichten mit fantastischem Inhalt. Sie haben verschiedene Eigenschaften:

  • Es gibt keinen genauen Ort oder keine genaue Zeit.
  • Es gibt übernatürliche Elemente.
  • Einige Zahlen (zum Beispiel die 3) spielen eine wichtige Rolle und werden wiederholt.
  • Es gibt fantastische Figuren.
  • Die Form und die Sprache sind altertümlich.
  • Die Endung ist positiv (die Bösen werden besiegt und die Guten gewinnen).

Märchen beginnen alle mit der gleichen Formel: „Es war einmal…“ und enden mit der Formel: „…und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“

Kunstmärchen

Diese Märchen werden von einem Dichter erschaffen. Normalerweise lässt sich der Dichter von einer überlieferten Geschichte inspirieren und überarbeitet sie auf eine raffiniertere und anspruchsvollere Weise. Die Sprache ist komplizierter und persönlicher.

Die Sterntaler

Die Protagonistin dieses Märchens ist ein junges Mädchen, dessen Eltern gestorben sind. Das Mädchen kann ein Symbol des christlichen Volkes darstellen. Die Handlung ist einfach: Ein armes Mädchen wird für ihre Großzügigkeit belohnt. Sie trifft Menschen auf der Straße, die ihre Sachen brauchen, und sie gibt sie ihnen. Als sie nichts mehr hat, fallen Sterne vom Himmel und belohnen sie. So wird sie für immer reich sein. Wir können es als Belohnung von Gott verstehen.

Novalis und die Hymnen an die Nacht

Die "Hymnen an die Nacht" wurden 1800 in der Zeitschrift "Athenaeum" veröffentlicht. Novalis folgt keiner formalen Regelmäßigkeit oder keinem Reimschema. Das Gedicht ist seiner verstorbenen Freundin Sophie von Kühn gewidmet. Das Thema der Hymnen ist die Überwindung des Todes. Dank des Todes kann der Dichter sich selbst verstehen. Der Tod wird als eine höhere Existenz und der Beginn eines ewigen Lebens betrachtet. Die Sprache ist komplex, es gibt viele Metaphern und rhetorische Fragen. Man vergisst die reale Welt durch die Nacht.

In der ersten Hymne gibt es zwei rhetorische Figuren: Tag und Nacht (Leben und Tod). Der Dichter erreicht die heilige Welt der Nacht mit Liebe. Der Tag wird als der König der Natur beschrieben. Licht ist das Symbol des Lebens selbst. Alles wird vom Licht belebt. In Vers 35 ändert sich der Ton des Gedichts, der Dichter entfernt sich von den Hoffnungen und Freuden des Tages. Am Ende wird die Nacht als Symbol der Unendlichkeit und Transzendenz beschrieben. Es gibt auch Themen der Religion und Romantik.

Die Romantik

Novalis war ein Bezugspunkt für die Romantik. Der Dichter muss die Welt für andere öffnen. In der Ideologie des magischen Idealismus muss der Dichter die Harmonie der inneren Welt des Menschen und der äußeren Welt der Natur zusammenbringen. Die Werke haben oft mehrere Autoren.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es zwei kulturelle Bewegungen: Klassik und Romantik. Die Klassik basierte auf Harmonie und Antike. Die Romantik sprach von Modernität und war vom Sturm und Drang inspiriert. Während der Romantik entstanden Märchen und eine magische Welt. Dank der Romantik stieg das Nationalgefühl. Die Romantiker suchen nach einem Gleichgewicht, aber sie können es nicht finden. Die Romantiker fühlen sich in der Gesellschaft nicht wohl.

Jena und die Frühromantik

Jena war die Geburtsstadt der Romantik. Hier trafen sich Schriftsteller, um eine neue Vision von Kunst und Leben zu schaffen. Die Schlegel-Brüder gründeten die Zeitschrift "Athenaeum". Diese Zeitschrift war sehr wichtig, um die Ideen der Romantik zu verbreiten. Romantische Poesie will Prosa und Poesie, Genie und Kritik, Kunst und Natur verbinden. Romantik will auch eine Mischung von Disziplinen schaffen. Poesie kann nicht statisch sein, sie muss immer geändert und erneuert werden. Es entsteht auch das Gefühl des Verlangens: ein schmerzhaftes und unerreichbares Verlangen. Sie suchen keine Harmonie. Die Universalpoesie ist dynamisch, progressiv, im Werden und immer neu. Die wichtigsten Vertreter waren die Brüder Schlegel und Novalis. Die Dichtungen von Novalis gelten als Höhepunkt der romantischen Poesie. Mit dem Tod von Novalis endete die erste Phase.

Heidelberger Romantik und Volkspoesie

In der zweiten Phase schrieben die Dichter über die nationale Identität, man spricht von Volkspoesie. Die wichtigsten Vertreter waren: Brentano, Arnim und die Gebrüder Grimm. Die Grimm-Märchensammlung ist die berühmteste der Welt. Das Ziel ihrer Märchen war es, populäre Geschichten zu bewahren, die mündlich weitergegeben wurden.

Berliner Romantik und Spätromantik

Die dritte Phase war in Berlin. Zu dieser Zeit gab es Industrialisierung und Restauration. E.T.A. Hoffmann, der Hauptautor, interessierte sich für das Beängstigende. Joseph von Eichendorff hingegen schrieb Gedichte über die Natur. Aufmerksamkeit für Einheit.

Die Klassik

Es ist sehr schwierig, ein Startdatum für die Klassik zu finden. Normalerweise fällt der Anfang mit Goethes Italienreise 1786 zusammen. Das Ziel der Klassiker war die Suche nach der wahren Menschlichkeit, nämlich Schönheit, Güte und Wahrheit und die Ausgewogenheit zwischen Moral und Gesetz, Mann und Frau. Sie wollen eine totale, dynamische Harmonie erreichen. Es ist wichtig, die Gesellschaft zu erziehen, um sich harmonisch zu entwickeln und tugendhaft zu sein. Sowohl in der Gesellschaft als auch in der Poesie sollten Form und Inhalt angemessen und harmonisch sein.

Die Klassiker wurden von den Figuren der Antike inspiriert. Form und Strenge waren sehr wichtig. Der Zweck des Gedichts war es, das Wesen der Dinge einzufangen. Die Hauptautoren waren Goethe und Schiller. Um ihre kreative Tätigkeit zu beschreiben, spricht man von "Weimarer Klassik". Eine Zeit, die bis 1805 dauerte, als Schiller starb. Goethe schrieb lieber über konkrete Dinge, während Schiller Abstraktion und Freiheit mochte.

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