Epikur, Utilitarismus und christliche Ethik: Ein Vergleich philosophischer Ansätze zum Glück
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Epikur
Der Hedonismus und die Suche nach dem Glück
Der griechische Philosoph Epikur (341-270 v. Chr.) glaubte, dass die Realität aus Atomen im leeren Raum besteht und dass das Übernatürliche nicht existiert. Er lehrte, dass das Ziel des Lebens darin besteht, Glück durch die Suche nach Vergnügen und die Vermeidung von Schmerz zu erreichen. Dies wird als Hedonismus bezeichnet.
Epikur unterschied drei Arten von Begierden:
- Natürliche und notwendige Begierden (z. B. Durst stillen)
- Natürliche, aber nicht notwendige Begierden (z. B. erotische Freuden)
- Nicht-natürliche und nicht notwendige Begierden (z. B. Rauchen)
Er argumentierte, dass ein glückliches Leben durch die Befriedigung der natürlichen und notwendigen Begierden, den maßvollen Genuss der natürlichen, aber nicht notwendigen Begierden und die Vermeidung der nicht-natürlichen und nicht notwendigen Begierden erreicht wird. Diese Lebensweise führt zur Ataraxie, einem Zustand der inneren Ruhe und Freiheit von Leidenschaften.
Utilitarismus
Das Prinzip des größten Glücks
Der Utilitarismus, vertreten durch Philosophen wie David Hume, Jeremy Bentham und John Stuart Mill, besagt, dass moralisches Handeln dasjenige ist, das das größte Glück für die größte Anzahl von Menschen hervorbringt. Hume argumentierte, dass moralisches Verhalten nützlich ist, sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft.
Bentham formulierte das Prinzip des Interesses, wonach das Streben nach Vergnügen und die Vermeidung von Schmerz die Grundlage menschlichen Handelns sind. Er betonte, dass das Glück anderer wichtiger ist als das eigene Glück. Mill verfeinerte diese Ideen und betonte die Bedeutung von Qualität und Quantität des Glücks.
Christliche Ethik
Das Streben nach Gott und die ewige Glückseligkeit
Die christliche Ethik betrachtet Gott als das höchste Gut und das endgültige Ziel des menschlichen Lebens. Das wahre Glück wird nicht in dieser Welt, sondern im Jenseits durch die Anschauung Gottes erreicht. Der Mensch ist dazu aufgerufen, nach Gottes Geboten zu leben und nach Vollkommenheit zu streben.
Thomas von Aquin, ein einflussreicher christlicher Philosoph und Theologe, integrierte aristotelische Ideen in die christliche Ethik. Er argumentierte, dass das wahre Glück nur in Gott gefunden werden kann und dass menschliche Handlungen gut oder schlecht sind, je nachdem, ob sie den Menschen Gott näher bringen oder von ihm entfernen.
Thomas von Aquin betonte auch die Bedeutung des Naturgesetzes, das durch das Gewissen erkennbar ist und den Menschen anleitet, moralisch zu handeln. Dieses Naturgesetz spiegelt Gottes ewigen Plan für die Welt wider und ist für alle Menschen zugänglich.