Europäische Revolutionen des 19. Jahrhunderts: 1820, 1830, 1848
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Die Revolutionen von 1820
Die Revolutionen von 1820 begannen in Spanien, wo Liberale König Ferdinand VII. zwangen, die Verfassung von 1812 zu akzeptieren. Dies leitete das liberale Triennium ein. In Neapel zwangen die Carbonari Ferdinand I. dazu, eine Verfassung zu verabschieden und ein Parlament zu bilden. Diese Bewegungen hatten jedoch keine breite soziale Unterstützung. Die Heilige Allianz beschloss auf ihren Kongressen in Laibach (1821) und Verona (1822), militärisch zu intervenieren, um revolutionäre Umwälzungen zu unterdrücken. In Russland scheiterte der Dekabristenaufstand. Nur Griechenland erreichte seine Unabhängigkeit von der türkischen Herrschaft.
Die Revolutionen von 1830
Die Revolutionen von 1830 begannen in Frankreich, wo die Politik Karls X., welche die Presse- und Versammlungsfreiheit einschränkte, zu einem Volksaufstand in Paris führte, der ihn stürzte. Louis Philippe wurde zum neuen König gekrönt. Das französische Beispiel inspirierte Belgien, das sich von den Niederlanden für unabhängig erklärte, und Polen, wo die Russen die Unabhängigkeitsbewegung niederschlugen. In Norditalien scheiterte ein Aufstand gegen die Österreicher.
Die Revolutionen von 1848: Der Völkerfrühling
Die Revolutionen von 1848 waren von einem stärkeren sozialen und demokratischen Charakter geprägt. Mehrere Faktoren lösten sie aus:
- Die Wirtschaftskrise von 1847, die zu Arbeitslosigkeit und sozialen Unruhen führte.
- Die Aktivitäten liberaler und nationalistischer Gruppen.
- Das Streben des Kleinbürgertums und der Arbeiter nach politischer Teilhabe.
In Frankreich führte die bürgerliche Opposition, die eine Demokratisierung forderte, zur Ausrufung der Zweiten Republik. Die Revolution breitete sich in Europa aus:
- Italien: Aufstände gegen Österreich in Venetien, der Lombardei, Parma und Modena. In Rom rief Mazzini die Republik aus und entmachtete den Papst.
- Donaumonarchie: Der Wiener Aufstand führte zur Entlassung Metternichs. Ungarn etablierte ein eigenes Parlament.
- Deutsche Staaten: Ein Aufstand in Berlin zwang Friedrich Wilhelm IV. zu Reformversprechen. In anderen Staaten führte dies zur Einberufung einer parlamentarischen Versammlung in Frankfurt am Main.
Die konservative Reaktion
Nach dem Ausbruch der Revolutionen folgte die Reaktion der konservativen Kräfte:
- Frankreich: Die Verbindung zwischen Bürgertum und Arbeiterklasse zerbrach. Louis Napoleon Bonaparte wurde zum Präsidenten gewählt, demontierte das republikanische Regime und rief das Zweite Kaiserreich aus.
- Italien: Das österreichische Reich besiegte die Piemontesen in Custozza und Novara und stellte die frühere Situation in der Toskana, Modena, Parma und Venetien wieder her. Der Papst wurde in den Kirchenstaaten wieder eingesetzt.
- Österreichische Monarchie: Der Kaiser erließ eine neue gemeinsame Verfassung für das gesamte Reich. Die Armee unterdrückte die Tschechen und Ungarn.
- Deutsche Staaten: Die Frankfurter Versammlung scheiterte, obwohl sie eine Verfassung verabschiedete. Das preußische Parlament wurde aufgelöst und die konservative Reaktion setzte sich durch.