Feudalismus: Gesellschaft im Mittelalter

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Karl der Große und die Entstehung des Feudalismus

Ende des 8. Jahrhunderts vereinigte Karl der Große, König der Franken, einen Großteil der Länder Westeuropas. Er erklärte sich im Jahr 800 zum Kaiser. Er entwickelte Gesetze, die in Büchern niedergeschrieben wurden, und schuf autonome Gebiete, die von Grafen und Markgrafen verwaltet wurden. Nach Karls Tod wurde das Reich in verschiedene Königreiche aufgeteilt.

Invasionen und die Schwächung der königlichen Macht

Es folgten Invasionen der Normannen aus dem Norden (Wikinger), der Muslime aus dem Süden und der Ungarn aus dem Osten. Die Macht des Monarchen war zu schwach, um die Bevölkerung zu schützen oder eine Armee zu unterhalten. Der Monarch musste sich die Hilfe der Adligen durch ein System sichern, das als Lehnswesen bekannt war (ein Eid im Austausch für Land). Dies war der Ursprung des Feudalismus.

Die feudale Gesellschaftsordnung

Die alten Grafen wurden zu Großgrundbesitzern und vererbten ihre Lehen an ihre Kinder. Die Bauern suchten Schutz in kleinen Städten. Die feudale Gesellschaft war in Stände gegliedert, soziale Gruppen, denen man von Geburt an und für das ganze Leben angehörte.

  • Bevorzugte Stände: Klerus und Adel
  • Nicht bevorzugte Stände: Handwerker und Bauern

Adlige waren für die militärische Verteidigung und Kriegsführung zuständig. Der Klerus und die Kirche waren für das Gebet zuständig. Handwerker lebten in Städten, Bauern auf dem Land.

Die Machtstruktur im Feudalismus

Der König und sein Hofstaat

Der erste unter den Adligen war der König oder Monarch. Der Adel schuldete ihm Treue. Der König führte die Streitkräfte (Armee) an, erhob Steuern und übte die oberste Gerichtsbarkeit aus. Um zu herrschen, brauchte der König den königlichen Hofstaat, eine Gruppe von Menschen, die ihn berieten.

Die Rolle der Adligen und Ritter

Adlige waren Krieger und Ritter. Sie wurden für den Kampf ausgebildet. Mit 18 Jahren konnten sie reiten und kämpfen und wurden zu Rittern geschlagen. Sie unterstützten den König in Kriegen und erhielten dafür Ländereien und Reichtum.

Die Kirche und der Klerus

Die Kirche war eine einflussreiche Gruppe. Man unterschied zwischen dem hohen Klerus (Bischöfe und Äbte) und dem niederen Klerus (Priester und Mönche). Der Klerus spielte eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen und privaten Leben. Die Funktion der Bauern und Handwerker war es, den Klerus und die Feudalherren zu unterhalten.

Leben im Mittelalter

Der Vertrag von Verdun und die Aufteilung des Reiches

Der Vertrag von Verdun (843) teilte das Reich Karls des Großen unter seinen Nachfolgern in mehrere Königreiche auf.

Das Leben auf der Burg

Burgen waren befestigte Residenzen der Feudalherren und Zufluchtsort für die Bewohner (Bauern, Handwerker). Das Innere der Burgen war minimal ausgestattet, mit Wandteppichen und Möbeln. Der Adlige empfing seine Untertanen, sprach mit Freunden, sprach Recht und trieb Steuern ein. Manchmal fanden Feste statt. Beliebte Freizeitbeschäftigungen waren die Jagd mit Pferden oder mit Hunden. Frauen waren in der Regel mit Haushaltsaufgaben beschäftigt.

Das Lehen und die Bauern

Der Zehnte war ein Zehntel der Ernte, der an den Klerus abgeführt werden musste. Lehen waren Ländereien, die vom König oder einem anderen Adligen an einen Feudalherrn vergeben wurden. Die Domäne war das beste Land, das der Lehnsherr für sich reservierte (mit Schloss und Wäldern). Weitere Grundstücke wurden an Bauern vergeben.

Die Bauern (90 %) wurden in ihren Stand hineingeboren und starben in ihm. Freie Bauern waren Eigentümer ihres Grundstücks und konnten frei entscheiden. Leibeigene hatten keine persönliche Freiheit und waren an das Land des Herrn gebunden. Sie bearbeiteten das Land für ihren Lebensunterhalt. Es gab eine Zwei-Felder-Rotation.

Die Rolle der Kirche im täglichen Leben

Die Kirche war für die Festsetzung der religiösen Pflichten zuständig: Taufe, Trauung und Beerdigung. Sie rief den Gottesfrieden und den Frieden Gottes aus. Es gab zwei heilige Territorien: Kirche und Klöster. Kreuzzüge waren militärische Aktionen zur Verteidigung des Kreuzes (Christen gegen die Türken).

Klöster und das monastische Leben

Klöster waren ländliche Kirchen, in denen antike Texte aufbewahrt wurden. Es gab Schulen. Klöster bestanden aus Kirchen, Schlafsälen und Scheunen. Das Land wurde von Bauern und Leibeigenen bearbeitet. Es gab einen Obstgarten und eine Mühle. In den Klöstern wurde zu Gott gebetet.

Menschen, die das monastische Leben anstrebten, mussten nach einem Noviziat (Lernphase) drei Gelübde ablegen: Gehorsam, Armut und Keuschheit. Es gab Regeln für das Leben im Kloster, die das Beten, Lesen, Kopieren und die Arbeit im Obstgarten regelten. Es gab feste Zeitpläne.

Ein wichtiger Orden war der der Benediktiner.

Die romanische Kunst

Die romanische Kunst war eine religiöse Kunstform, die zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert vorherrschte.

Architektur

In der Architektur wurden Kirchen, Kathedralen und Klöster gebaut. Kirchen waren aus Stein gebaut und hatten die Form eines lateinischen Kreuzes. Die Apsis war oft von einem Chorumgang umgeben.

Die Kirchen hatten dicke Mauern, ein Tonnengewölbe, Pfeiler und Säulen. Strebepfeiler stützten die Wände. Es gab wenige, schmale Fenster. Ein Glockenturm diente dazu, zum Gebet zu rufen oder als Wachturm. Es gab Kreuzgänge zum Beten und Spazierengehen.

Malerei und Skulptur

Man unterschied zwischen dem weltlichen Klerus (Bischöfe, Priester, Pfarrer) und dem regulären Klerus (Mönche, Äbte).

Kirchen wurden mit religiösen Gemälden und Skulpturen geschmückt. Fresken wurden auf den noch feuchten Putz gemalt. Malerei auf Holz wurde auf Holz mit einer dünnen Gipsschicht aufgetragen. Miniaturen waren Zeichnungen, die heilige Bücher illustrierten.

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