Die Franco-Diktatur in Spanien (1939-1959)

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1. Ideologische und soziale Grundlagen

Grundlagen

Das neue Regime basierte auf klaren ideologischen Grundlagen: Traditionalismus, Antiparlamentarismus, Nationalkatholizismus, die Verteidigung der Einheit des Vaterlandes (extremer Zentralismus) und Antikommunismus. Das Schlüsselelement war die Militärdiktatur. Franco stützte seine Herrschaft auf die Landbesitzer und die Finanzoligarchie, die ihre soziale Hegemonie wiedererlangten. Die ländliche Mittelschicht Nord- und Kastiliens spielte, beeinflusst vom Katholizismus, eine wichtige Rolle. Im Gegensatz dazu unterstützten die städtischen Mittelschichten und die Arbeiterklasse die Diktatur nicht. Die Diktatur verbot alle politischen Parteien und ging brutal gegen deren Anhänger vor. 1937 gründete Franco die Partei FET de las JONS (Nationale Bewegung). Es gab jedoch "politische Familien", die an die Parteien erinnerten, die den Putsch unterstützt hatten.

Falangisten

Ihre Hauptfunktion war die Kontrolle über das soziale und wirtschaftliche Leben des Landes durch die Institutionen des Regimes (Jugendfront, Frauengruppe und Gewerkschaftsorganisation: Vertikale Gewerkschaft). Nach 1943 verloren sie an Einfluss (Entlassung von Serrano Súñer 1942).

Militär

Dem Militär unter Franco kam die wahre politische Macht zu.

Katholiken

Die Kirche erlangte ihre wirtschaftliche Macht zurück und wurde zur wichtigsten ideologischen Stütze des Regimes, blieb aber unter der Autorität Francos.

Royalisten

Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die Karlisten an Bedeutung. Obwohl Franco sich weigerte, Don Juan de Borbón als Staatsoberhaupt einzusetzen, arbeiteten viele Monarchisten mit der Diktatur zusammen.

2. Politische und internationale Entwicklung (1939-1959)

Die Institutionalisierung des Regimes: Die organischen Gesetze

Franco übernahm die verfassungsmäßige Rolle. Allmählich wurden mehrere Gesetze verabschiedet, die als grundlegende Gesetze galten:

  • Verbot der freien Gewerkschaften. Nach faschistischem Modell wurde die Gewerkschaft als Monopol der Falange eingerichtet (Arbeitsrecht, 1938).
  • Gründungsakte des Parlaments (1942): Die Cortes wurden indirekt gewählt, was manipulierte Wahlen ermöglichte.
  • Die Charta der Spanier (1945): Theoretische Auflistung von Rechten und Pflichten, die keine wirkliche Anerkennung politischer oder sozialer Rechte darstellte.
  • Volksabstimmungsgesetz (1945): Erlaubte dem Staatsoberhaupt, Referenden abzuhalten.
  • Erbrecht auf das Staatsoberhaupt (1946): Spanien wurde zum "Reich" erklärt, und Franco behielt sich das Recht vor, seinen Nachfolger zu bestimmen.

Hunger und Unterdrückung in der Nachkriegszeit

Die 1940er und frühen 1950er Jahre waren von Hunger geprägt. Lebensmittelkarten gab es bis 1952. Der Schwarzmarkt florierte. Korruption war weit verbreitet. Die Repression richtete sich gegen die Besiegten und schuf eine Atmosphäre des Terrors. Es gab Konzentrationslager und Tausende von Hinrichtungen (Gesetz der politischen Verantwortung, Februar 1939).

Die internen politischen Konflikte in den 1950er Jahren

In den 1950er Jahren gab es erste Proteste der Opposition, darunter Arbeiterproteste und Streiks. 1956 kam es zu Vorfällen an der Universität Madrid. Die wichtigste politische Entwicklung war die Ernennung mehrerer Minister aus dem Opus Dei im Jahr 1957. Dies war der Auftakt zu den Wirtschaftsreformen von 1959. Die politische Lähmung wurde 1958 mit dem Gesetz über die Grundsätze des Nationalsozialismus verstärkt.

3. Außenpolitik: Von der Isolation zur internationalen Anerkennung

Die unmittelbare Nachkriegszeit und der Zweite Weltkrieg

Franco kündigte seine Beteiligung am Antikominternpakt an und war mit Nazi-Deutschland und dem faschistischen Italien verbündet. 1940 traf er Hitler in Hendaye, trat aber nicht in den Krieg ein. Spanien schickte die Blaue Division an die russische Front. Die Gestapo lieferte spanische Exilanten an Franco aus. In Spanien war die Guerilla des "Maquis" aktiv.

Die internationale Isolation (1945-1950) und Veränderungen innerhalb des Regimes

1946 stimmte die UN-Generalversammlung gegen den Beitritt Spaniens. Es folgten Jahre der politischen und wirtschaftlichen Isolation. Die USA brachen jedoch nicht vollständig mit Spanien. Spanien erhielt keine Hilfe aus dem Marshall-Plan und wurde nicht in die NATO oder die EWG aufgenommen. Franco versuchte, sein internationales Image aufzupolieren, indem er die Bedeutung der Falange und der Achsenmächte heruntergespielt. Die Unterstützung des Heiligen Stuhls war wichtig.

Das Ende der Isolation: Die Vereinbarung mit den USA

Der Kalte Krieg rettete das Franco-Regime. 1950 empfahlen die USA das Ende der diplomatischen Isolation Spaniens. 1953 wurden bilaterale Abkommen unterzeichnet, die die Installation von US-Militärbasen in Spanien erlaubten. Spanien erhielt US-Wirtschaftshilfe. 1953 wurde das Konkordat mit dem Heiligen Stuhl unterzeichnet. 1959 besuchte US-Präsident Eisenhower Spanien.

4. Exil

Am Ende des Bürgerkriegs flohen über 400.000 Menschen aus Spanien. Viele gingen nach Lateinamerika, insbesondere Mexiko, wo sich die republikanische Regierung im Exil niederließ. Die Exilanten waren politisch gespalten. Die aktivste Gruppe war die PCE, die ein geheimes Netzwerk von Kontakten in Spanien unterhielt.

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