Die Französische Revolution und das Napoleonische Reich
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Die Französische Revolution
Die Revolutionsphasen
a) Vorrevolutionäre Phase (1780):
Schwere wirtschaftliche Lage des Volkes, das die Steuern nicht zahlen kann.
b) Konstituierende Nationalversammlung (1789-1791):
- Sturm auf die Bastille - 14. Juli 1789
- Abschaffung des Feudalismus - 4. August 1789
- Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte - 26. August 1789
- Zivilverfassung des Klerus - 1790
- Verfassung von 1791 (konstitutionelle Monarchie mit Gewaltenteilung und Zensuswahlrecht)
Probleme:
- Der Papst verurteilt die religiöse Spaltung zwischen vereidigtem und nicht vereidigtem Klerus.
- Politisches Problem der Emigranten.
- Unklare Haltung des Königs.
c) Gesetzgebende Versammlung (1791-1792):
- Enteignung der Emigranten.
- Entstehung der ersten politischen Parteien (Klubs): Jakobiner (radikale Republikaner unter Robespierre) und Girondisten (gemäßigte Republikaner unter Brissot).
- Radikalisierung der Bevölkerung und Sturm auf die Tuilerien nach der Nachricht von der Invasion ausländischer Truppen.
d) Nationalkonvent (1792-1795):
- Einführung des allgemeinen Wahlrechts.
- Girondistische Regierung und Hinrichtung Ludwigs XVI. im Januar 1793.
- Sturz der Girondinsten und Machtübernahme der Jakobiner (Juni 1793).
- Abschaffung der Monarchie und Ausrufung der Republik.
- Zunehmende politische und soziale Spannungen in Frankreich.
- Französische Siege gegen die ausländischen Truppen (z.B. Schlacht von Valmy).
- Robespierre entfesselt den Terror (1793-1794).
- Verfassung von 1793.
e) Thermidorianische Reaktion (1794-1795):
- Sturz Robespierres und Ende des Terrors.
- Rückkehr der Girondinsten zur Macht.
- Verfassung von 1795 mit Zensuswahlrecht, Gewaltenteilung (Legislative: Rat der Alten und Rat der Fünfhundert; Judikative: vom Volk gewählte Richter; Exekutive: Direktorium mit fünf Mitgliedern, ernannt vom Rat der Alten).
Napoleon Bonaparte
Das Konsulat (1799-1804):
Napoleon kommt gemeinsam mit zwei weiteren Konsuln an die Macht. 1802 erklärt er sich zum alleinigen Konsul auf Lebenszeit. Er erlässt eine neue Verfassung, baut eine starke Armee auf, beschränkt das Wahlrecht auf die Reichen und schafft die Gewaltenteilung ab. Napoleon beendet die Revolution und die demokratische Entwicklung. Er gewinnt immer mehr Macht und wird 1804 zum Kaiser gekrönt.
Reformen unter Napoleon:
- Einführung des Code Civil (1804), Code de Commerce (1807) und Code Pénal (1810).
- Zentralisierung der Verwaltung: Ernennung von Präfekten in den Départements.
- Aufbau eines öffentlichen Bildungswesens.
Napoleons Außenpolitik:
Napoleon führt eine aggressive Eroberungspolitik und beherrscht Europa von der Elbe bis zur Iberischen Halbinsel. Er versucht, ein französisches Imperium in Europa zu errichten und führt in den eroberten Gebieten revolutionäre Institutionen ein. Sein Vorgehen erzeugt Widerstand bei Absolutisten und Liberalen, die nationale Gefühle entwickeln. Die französische Herrschaft erreicht ihren Höhepunkt 1812, doch die Niederlage in Russland, die Schwierigkeiten in Spanien und die Bildung einer europäischen Koalition führen zum Niedergang. 1814 wird Paris von den Koalitionstruppen besetzt, Napoleon abgesetzt und die Bourbonen unter Ludwig XVIII. wieder eingesetzt. Napoleon wird nach Elba verbannt, kehrt aber während der Herrschaft der Hundert Tage zurück. Er wird jedoch in der Schlacht von Waterloo (1815) endgültig besiegt und auf die Insel St. Helena verbannt.