Gesellschaft, Wirtschaft und Eroberungen auf der Iberischen Halbinsel
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Gesellschaft in der Altsteinzeit
In der Altsteinzeit lebten die Menschen in einer räuberischen Wirtschaft als Jäger und Sammler. Sie waren Nomaden und zogen mit den Herden von Pflanzenfressern, die ihnen als Nahrungsquelle dienten. Sie lebten in Höhlen in der Nähe von Flüsse. Es gab nur geringe soziale Unterschiede, die sich aus der Jagd ergaben. In dieser Zeit fand eine technologische Revolution statt, bei der Werkzeuge zunehmend nützlicher für spezifische Funktionen wurden.
Höhlenmalerei in Kantabrien
Ein Beispiel für die Kunst dieser Zeit sind die Höhlenmalereien von Altamira. Diese zeigen vor allem Jagdszenen mit Pflanzenfressern und menschlichen Figuren. Die Bilder zeichnen sich durch die Darstellung von Tieren, die Verwendung von viel roter Farbe und die Nutzung von Reliefs aus.
Mesolithikum und Neolithikum
Ein Klimawandel führte zur neolithischen Revolution. Die Menschen gingen von der Jagd und dem Sammeln zur Landwirtschaft und Viehzucht über. Dies ermöglichte die Entstehung von Städten und einer arbeitsteiligen Gesellschaft. Es entstanden soziale Unterschiede, Kriege und Herrscher. In dieser Zeit wurden auch neue Technologien wie die Steinpolitur und die Keramikherstellung entwickelt. Die neolithische Revolution begann nicht überall auf der Iberischen Halbinsel gleichzeitig, sondern zuerst im Süden und in der Levante.
Levantinische Malerei
Die levantinische Malerei entstand im Mesolithikum. Die Bilder wurden im Freien gemalt und zeigen Jagd-, Kampf- und Tanzszenen. Sie sind schematisch und verwenden nur wenige Farben.
Die römische Eroberung der Iberischen Halbinsel
1. Punischer Krieg
Nach dem 1. Punischen Krieg (264 v. Chr.) eroberte Rom die karthagischen Besitzungen auf Sizilien. Die Karthager expandierten daraufhin nach Norden auf die Iberische Halbinsel und gründeten Städte wie Akra Leuke und Karthago. Dies führte zu einem erneuten Krieg mit Rom.
2. Punischer Krieg und die Eroberung der Halbinsel
Die römische Eroberung der Iberischen Halbinsel (ab 218 v. Chr.) erfolgte in fünf Phasen:
- Zweiter Punischer Krieg
- Eroberung neuer Gebiete (ab 197 v. Chr.)
- Keltiberische und Lusitanische Kriege (ab 133 v. Chr.)
- Eingliederung neuer Gebiete und Bürgerkriege in Rom
- Kantabrische Kriege und Abschluss der römischen Eroberung
Römische Wirtschaft und Gesellschaft
Die römische Wirtschaft basierte auf Sklavenarbeit. Die römischen Eroberungen lieferten billige Sklaven. Rom betrieb eine koloniale Wirtschaft, exportierte Rohstoffe aus Hispania und importierte andere Produkte. In Hispania wurden vor allem Weizen, Wein, Öl und Metalle (Gold, Silber, Kupfer) produziert.
Soziale Struktur
Die römische Gesellschaft war hierarchisch gegliedert:
- Bürger:
- Senatoren: Mitglieder des römischen Senats, besaßen Land
- Ritter: Verantwortlich für die Finanzen, waren sehr reich
- Dekurionen: Mitglieder der Stadträte
- Nicht-Bürger: Hatten eingeschränkte politische Rechte, konnten aber reich oder arm sein
- Freie Nicht-Bürger: Hatten keine politischen Rechte, aber Bürgerrechte (z. B. das Recht zu heiraten, Eigentum zu besitzen und zu erben)
- Sklaven: Hatten keine Rechte und waren Eigentum ihrer Besitzer. Man konnte als Sklave geboren werden oder durch Krieg oder Verschuldung in die Sklaverei geraten.
Westgoten: Gesellschaft und Wirtschaft
Die westgotische Wirtschaft war durch Ruralisierung, Großgrundbesitz und geschlossene Wirtschaft gekennzeichnet. Die Krieger schworen ihren Anführern Loyalität, was dem Feudalismus immer näher kam. Die Könige umgaben sich mit treuen Kriegern, die für ihre Dienste mit Land belohnt wurden. So entstand ein Territorialadel, der zunehmend unabhängig vom König wurde und auch politische Autorität ausübte. Die Grundherren umgaben sich mit Bucellarii (Schutz gegen Gehorsam).
Die Kontrolle der Iberischen Halbinsel
Die Westgoten kontrollierten zunächst nicht die gesamte Halbinsel. Im Nordosten herrschten die Sueben, im Norden die Basken und im Süden das Byzantinische Reich. Später gelang es ihnen jedoch, diese Gebiete zurückzuerobern. Sie vertrieben die Byzantiner, unterwarfen die Basken und besiegten die Sueben. So entstand ein unabhängiges westgotisches Reich.
Kirche und Adel
Die Kirche erkannte den Katholizismus als offizielle Religion an und unterstützte die westgotische Monarchie. Kirche und Adel versuchten zu verhindern, dass die Könige zu viel Macht an sich rissen.