Kants Erkenntnistheorie und Ethik

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Kants Philosophie

Rationalismus, Empirie und Kritik

Im Deutschland Kants verbreitete sich eine rationalistische philosophische Strömung, bekannt als die Schule des Rationalismus. Ihr prominentester Vertreter war Christian Wolff. Diese Schule zielte darauf ab, alles Wissen rein rational zu begründen. Sie teilte die Gesamtheit der Kenntnisse in theoretische und praktische Philosophie ein und unterschied zwischen allgemeiner und spezieller Metaphysik.

Kant begann, den Theorien des Rationalismus anzuhängen, bis ihn seine Lektüre von Hume auf den Dogmatismus dieser Philosophie aufmerksam machte. Aber Kant wollte auch nicht Humes Skeptizismus folgen.

Kants Antwort: Die Kritik

Um den Dogmatismus des Rationalismus und den Skeptizismus Humes zu vermeiden, führte Kant eine Analyse der Vernunft, ihrer Fähigkeiten und Grenzen durch. Diese Analyse nannte er Kritik der Vernunft. Kant versuchte, die folgenden drei Fragen zu beantworten: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?

Was kann ich wissen? Kritik der reinen Vernunft

Die Rolle der Urteile in der Erkenntnis

Um die Frage "Was kann ich wissen?" zu beantworten, verfasste Kant die Kritik der reinen Vernunft. In diesem Werk versucht er zu zeigen, ob Mathematik, Physik und Metaphysik Wissenschaften sind. Dazu beginnt er mit der Analyse der Elemente aller Erkenntnis. Wissen besteht in erster Linie aus Urteilen. Ein Urteil ist jede Beziehung von Subjekt und Prädikat in der Form "S ist P".

Klassifikation von Urteilen

Kant klassifiziert Urteile anhand der Beziehung zwischen Subjekt und Prädikat und ihrer Beziehung zur Erfahrung:

  1. Analytische Urteile: Das Prädikat ist im Subjekt enthalten. Beispiel: "Alle Junggesellen sind unverheiratet". Diese Urteile sind immer wahr. Sie entsprechen Humes "Relationen zwischen Ideen".
  2. Synthetische Urteile: Das Prädikat ist nicht im Subjekt enthalten. Beispiel: "Die Wand ist weiß". Ihr Gegenteil ist möglich. Um ihre Wahrheit zu überprüfen, benötigt man Erfahrung. Sie entsprechen Humes "Tatsachenwissen".
  3. A priori Urteile: Werden unabhängig von der Erfahrung gefällt. Sie sind allgemein und notwendig gültig.
  4. A posteriori Urteile: Werden auf der Grundlage von Erfahrung gefällt. Sie sind nicht allgemein und notwendig gültig.

Vor Kant glaubte man, dass diese vier Typen von Urteilen auf zwei reduziert werden können: analytische und synthetische Urteile.

Was soll ich tun? Kritik der praktischen Vernunft

Die Kantische Moral

Die Vernunft hat einen theoretischen und einen praktischen Nutzen. Die praktische Anwendung ist die Moral. Die Frage "Was soll ich tun?" versucht, unser Handeln zu bestimmen. Kant will die Vernunft zum Herrn der Pflicht machen, nicht des Seins.

Imperative und moralische Normen

Moralische Pflichten werden nicht als Seinsurteile, sondern als Imperative ausgedrückt. Ein Imperativ ist ein Ausdruck vom Typ "S muss P sein". Er drückt kein Wissen aus, sondern ein Gebot. Es gibt zwei Arten von Imperativen:

  • Hypothetische Imperative: Fordern etwas als Mittel zum Zweck. Beispiel: Um glücklich zu sein, müssen wir unsere Leidenschaften mit Vernunft lenken (Aristoteles). Ihre Gültigkeit ist an eine Bedingung geknüpft.
  • Kategorische Imperative: Fordern etwas als absoluten Zweck. Die Forderung ist nicht an ein Ziel gebunden, sondern gilt absolut. Beispiel: Du sollst nicht stehlen.

Kant glaubt, dass hypothetische Imperative nicht gültig sind, um moralische Normen auszudrücken, da ihre Gültigkeit bedingt ist. Moralische Normen müssen kategorisch sein.

Ein kategorischer Imperativ ist ein Gebot, das unabhängig von den Folgen gilt. Wenn jemand nicht stiehlt, weil er Angst vor Strafe hat, handelt er zwar gemäß dem Gebot, aber nicht aus moralischer Pflicht. Seine Handlung ist von der Erfahrung abhängig und nicht kategorisch.

Moralische Normen werden durch kategorische Imperative ausgedrückt.

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