Kardiotonika, Diuretika, Hämostase und Antikoagulantien
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Kardiotonika
Wirkmechanismus
Positive Inotropie. Aktionen: Kontraktilität, Automatik, Erregbarkeit, Leitungsgeschwindigkeit, Refraktärzeit.
Netto-Auswirkungen auf das Herz
Erhöhung des systolischen und diastolischen Herzminutenvolumens, Verkleinerung der Herzsilhouette, verlangsamter Herzschlag, verringerter Venendruck, Verschwinden der Ödeme, erhöhte Diurese.
Nebenwirkungen
- Herzrhythmusstörungen: Sinusbradykardie, vorzeitige atriale Kontraktionen, paroxysmale Tachykardie, ventrikuläre Extrasystolen, ventrikuläre Tachykardie, AV-Block.
- Extrakardiale GI: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.
- ZNS: Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Unruhe, Verwirrtheit, Halluzinationen.
- Visuelle Störungen: Blitze, Farbensehen.
- Allergische Reaktionen: Urtikaria, Eosinophilie, Thrombozytopenie.
- Endokrine Störungen: Gynäkomastie.
Digitalis-Toxizität
Absetzen von Digoxin, Anti-Digoxin-Antikörper, symptomatische Behandlung: Antiarrhythmika (Lidocain, Phenytoin, Betablocker), Atropin.
Hinweise
- Vor der Digoxin-Verabreichung: Puls unter 60/min, ärztliche Beratung.
- Überwachung auf Arrhythmien und Vergiftungserscheinungen.
- Überwachung von Gewicht und Ödemen.
- Kaliumreiche Ernährung.
- Überwachung des Blutdrucks.
- Aufklärung der Patienten.
Inotrope Medikamente
Anrinona, Milrinone
Wirkmechanismus: Förderung des Kalziumeintritts in die Myokardzelle und gefäßerweiternde Wirkung.
Katecholamine, Dobutamin und Dopamin
Nur intravenös verabreichbar, erhöhter Sauerstoffverbrauch des Myokards. Nebenwirkungen: Hypertonie.
Diuretika
Klassifizierung nach Wirksamkeit
- Leicht:
- Osmotische Diuretika: Mannitol, Glucose und Harnstoff (proximaler Tubulus).
- Carboanhydraseinhibitoren: Acetazolamid (proximaler Tubulus).
- Kaliumsparende Diuretika: Spironolacton, Amilorid und Triamteren (letztes Segment des distalen Tubulus).
- Mittel: Thiaziddiuretika: Hydrochlorothiazid, Clopamid, Chlorthalidon, Indapamid, Mebutizid, Xipamid (erstes Segment des distalen Tubulus).
- Stark: Hochwirksame Diuretika oder Schleifendiuretika: Furosemid, Bumetanid, Indacrinon und Piretanid (Verdünnungssegment des Ramus).
Hämostase
Phasen der Hämostase
- Primäre Hämostase:
- Lokale Kontraktion: Freisetzung von Vasokonstriktorfaktoren (5-HT, A, NA, TXA2).
- Thrombozytenphase: Aktivierung der Thrombozyten.
- Koagulation:
- Thrombinbildung: Aktivierung der Gerinnungskaskade.
- Fibrinbildung: Bildung eines unlöslichen Proteinnetzwerks.
- Fibrinolyse: Heilung der verletzten Gefäße. Enzymatische Zerstörung des Fibrinnetzwerks.
Antikoagulantien
Heparin
Hemmt die Blutgerinnung in vivo und in vitro. Bindet an Antithrombin III und hemmt Thrombin. Geringe Toxizität: Blutungen, Thrombozytopenie, Alopezie, Überempfindlichkeit, Osteoporose.
Heparine mit niedrigem Molekulargewicht
Dalteparin, Enoxaparin, Nadroparin, Ardeparin. Längere Haltbarkeit als Standardheparin. Hohe subkutane Bioverfügbarkeit.
Orale Antikoagulantien
- Cumarine: Warfarin, Phenprocoumon.
- Indandione: Phenindion, Difenadion.
Verhindern die Aktivierung von Vitamin K1 und hemmen die Blutgerinnung in vivo.
Antithrombozytenmittel
Aspirin
Irreversible Hemmung der Thrombozyten-Cyclooxygenase.
Ticlopidin, Clopidogrel
Clopidogrel ist stärker und hat weniger Nebenwirkungen. Alternative bei Aspirin-Intoleranz.
Fibrinolytika
Streptokinase, Anistreplase, Urokinase, Alteplase. Aktivieren Plasminogen zu Plasmin, das Fibrin abbaut.
Antifibrinolytika
Epsilon-Aminocapronsäure (EACA), Tranexamsäure (AMCHA). Hemmen direkt Plasmin. Tranexamsäure ist 10-mal stärker und länger wirksam.