Lebensmittelbedingte Krankheiten: Yersinia, E. coli, Shigellose, Campylobacter

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Yersinia enterocolitica

Erreger: Yersinia enterocolitica (Y. enterocolitica) ist ein gramnegatives, fakultativ anaerobes Bakterium, das eine Gastroenteritis verursachen kann.

Merkmale

  • Klein, stäbchenförmig
  • Beweglich bei Raumtemperatur, aber unbeweglich bei 37 °C
  • Produziert Endotoxine

Ökologie

  • Wächst in einem breiten Temperaturbereich (psychrophil, mesophil)
  • Wasseraktivität (aw) ≥ 0,95
  • pH-Optimum: 7-8

Epidemiologie

  • Übertragung: fäkal-oral
  • Anfällige Bevölkerungsgruppen: Kinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen

Kontaminationsquellen

  • Verzehr von unbehandeltem Wasser
  • Umgang mit kontaminierten Lebensmitteln
  • Mangelhafte Abwasserentsorgung

Lebensmittel und Reservoir

  • Wasser
  • Fleisch (insbesondere Schweinefleisch)
  • Austern
  • Fisch
  • Rohmilch

Krankheitsübertragung

  • Von Mensch zu Mensch durch direkten Kontakt mit Fäkalien
  • Inkubationszeit: 24-48 Stunden nach der Aufnahme

Symptome

  • Gastroenteritis
  • Fieber
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Lymphadenitis
  • Erythem

Prävention und Kontrolle

  • Gute persönliche Hygiene
  • Sichere Lebensmittelhandhabung
  • Trinkwasseraufbereitung
  • Abwasserbehandlung
  • Lebensmittelhygiene: einwandfreies Garen von Lebensmitteln

Analyse und Diagnose

  • Untersuchung von betroffenen Personen
  • Analyse von Wasser und Lebensmitteln, die mit dem Ausbruch in Verbindung stehen

Escherichia coli (E. coli)

Erreger: Escherichia coli (E. coli) ist ein gramnegatives, fakultativ anaerobes Stäbchenbakterium, das Lebensmittelvergiftungen verursachen kann.

Merkmale

  • Kurzstäbchen
  • Fakultativ anaerob

Ökologie

  • Optimale Wachstumstemperatur: 30-37 °C
  • Wasseraktivität (aw) ≥ 0,95
  • pH-Optimum: 7

Kontaminationsquellen

  • Kot
  • Boden
  • Wasser
  • Verdauungstrakt von Mensch und Tier

Reservoir

  • Mensch
  • Tiere (insbesondere Rinder)

Lebensmittel

  • Rindfleisch
  • Huhn
  • Pute
  • Schweinefleisch

Arten von E. coli und Krankheitsbilder

  • Enterotoxigen (ETEC): Produktion von hitzelabilen und hitzestabilen Enterotoxinen
  • Enteroinvasiv (EIEC): Invasion der Epithelzellen des Darms
  • Enterohämorrhagisch (EHEC): Kann hämorrhagische Kolitis und hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) verursachen
  • Enteropathogen (EPEC)
  • Enteroaggregativ (EAEC): Anhaltender Durchfall
  • Diffus-adhärierend (DAEC)
  • Inkubationszeit: 8-24 Stunden

Symptome

  • Erbrechen
  • Fieber
  • Bauchkrämpfe
  • Übelkeit
  • Hämorrhagische Kolitis
  • Nierenversagen (HUS)
  • Tod (in schweren Fällen)

Prävention und Kontrolle

  • Lebensmittelhygiene: Sichere Wasserversorgung, angemessenes Garen von Lebensmitteln, Verzehr von pasteurisierter Milch, korrekte Lagerung und Kühlung, Waschen von Obst und Gemüse, sichere Lebensmittelhandhabung
  • Umgebungshygiene: Reinigung und Desinfektion von Räumen, Ausrüstung und Oberflächen, angemessene sanitäre Einrichtungen

Analyse und Diagnose

  • Kultureller und serologischer Nachweis von E. coli in Stuhlproben von Erkrankten, Lebensmittelhandhabern und Lebensmitteln

Shigellose (Bakterienruhr)

Erreger: Shigella spp. sind gramnegative, unbewegliche Stäbchenbakterien.

Pathogenese

  • Geringe Infektionsdosis (ca. 200 Bakterien)
  • Vermehrung im Dünndarm
  • Invasion der Epithelzellen des Dickdarms

Epidemiologie

  • Hauptsächlich Mensch-zu-Mensch-Übertragung
  • Chronische Träger sind selten

Behandlung

  • Rehydrierung
  • Antimikrobielle Therapie

Prophylaxe

  • Diagnose und Kontrolle von Infektionsquellen (Erkrankte und Träger)
  • Unterbrechung der Infektionskette auf familiärer, institutioneller und kommunaler Ebene

Campylobacter-Enteritis

Erreger: Campylobacter jejuni (C. jejuni) ist ein gramnegatives, gebogenes Stäbchenbakterium.

Merkmale

  • Dünnes, gebogenes Stäbchen
  • Langsames Wachstum
  • Benötigt sauerstoffarme, CO2-reiche Atmosphäre
  • Überlebt schlecht außerhalb des Darms
  • Empfindlich gegenüber Austrocknung, Einfrieren, Säure und Salz

Epidemiologie

  • Reservoir: Wildvögel und Nagetiere
  • Kontaminierte Lebensmittel: Geflügel, Milch
  • Weitere Risikofaktoren: Trinken von unbehandeltem Wasser, Verzehr von unzureichend gegartem Schweine- oder Rindfleisch, Kontakt mit Tieren

Klinik

  • Symptome: Durchfall, Fieber, Bauchschmerzen, blutiger Stuhl
  • Bei HIV-positiven Personen ist der Verlauf schwerer

Prophylaxe

  • Händewaschen nach Kontakt mit Tieren
  • Verzehr von pasteurisierter Milch
  • Sichere Handhabung von Fleisch und Geflügel
  • Ausreichendes Erhitzen beim Kochen

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