Meisterwerke der Renaissance: Architektur und Skulptur (1421–1512)
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Kirche San Lorenzo, Florenz: Architektur der Frührenaissance
Fakten und Kontext
- Architekt: Brunelleschi
- Zeitraum: 1421–1470 (Quattrocento)
- Material: Pietra Serena (grauer Stein aus Florenz), Marmor.
- Konzept: Brunelleschi schrieb viel über Architektur und war besessen von der Perspektive. Alle Fluchtpunkte sind auf den Altar konzentriert.
- Besonderheit: Die Kirche ist auch als Basilika Ambrosiana bekannt (die Familie des Bischofs Ambrogio ehrte die Medici). Brunelleschi konnte das Werk vor seinem Tod nicht vollenden.
Architektonische Elemente
- Struktur: Korinthische Säulenstruktur, die für mehr Höhe und Licht sorgt.
- Fenster: Runde Fenster, einfache Triforien.
- Decke: Holzbalkendecke mit Kassetten.
- Tragelemente: Schlanke Säulen, korinthische Kapitelle, Gebälk (Bogenfries), Gesims. Zwischen Haupt- und Seitenschiffen befinden sich Stützelemente (Säulen).
- Dach: Architraviert (aus Stein) mit gewölbten Dächern und Kassetten.
- Schiffe: Die Seitenschiffe sind niedriger als das Mittelschiff.
- Kapellen: Bögen und einfache Pilaster. Licht fällt durch die Kapellen. Einige Oculi in den Gängen der Kapellen.
- Grundriss: Lateinisches Kreuz mit quadratischer Apsis und Sakristei.
- Boden: Eine Linie führt zum Altar. Die Gestaltung ist inspiriert von der römischen Antike.
Tempietto di San Pietro in Montorio, Rom
Fakten und Symbolik
- Architekt: Bramante
- Zeitraum: 1502 (Cinquecento)
- Bedeutung: Bramante gilt als der erste Renaissance-Architekt, der vollständig von der Antike inspiriert war.
- Standort: Erbaut auf der Krypta, wo der Heilige Petrus, der erste Papst, gemartert wurde.
- Kontext: Das Kloster wurde von den Franziskanern erbaut und von der spanischen Krone finanziert.
- Symbolik: Die dreifache Treppe (Crepidoma) repräsentiert die drei Tugenden der Kirche: Glaube, Hoffnung und Liebe.
Architektonische Details
- Material: Stein, Marmor, Granit. Spezifisch: Travertin (Geländer, Kapitelle, Treppen), Granit (Säulenschäfte).
- Struktur: Peristyl (von Säulen umgeben), durchgehende Wand (Cella).
- Ordnung: Dorische Ordnung. Toskanische Pilaster.
- Dach/Kuppel: Die Kuppel hat eine Laterne und ruht auf einem Tambour. Sie wird von einem Gebälk und einer Balustrade gestützt.
- Dekorative Elemente:
- Fries: Metopen und Triglyphen. Die Metopen zeigen Instrumente, die zur Marterung des Papstes und für die Liturgie verwendet wurden.
- Tambour: Nischen, die für mehr Licht in der Wand geöffnet und mit Muscheln (Petxines) verziert sind.
- Grundriss: Zirkulär (Rundbau).
David (Donatello)
Fakten und Technik
- Künstler: Donatello
- Zeitraum: 1444–1446 (Quattrocento)
- Auftraggeber: Familie Medici.
- Technik: Bronze-Gussverfahren (Wachsausschmelzverfahren). Das Metall wird in flüssigem Zustand in eine vorbereitete Form gegossen. Sobald das Metall erstarrt ist, wird die Form zerbrochen.
- Vision: Multifazial (von mehreren Seiten betrachtbar).
- Rhythmus: Kontrapost (leicht ungleichmäßige Haltung, ein Fuß nach vorne und leicht gebeugt).
Ikonografie und Bedeutung
- Thema: Mythologie des Alten Testaments. David, der junge Hirte aus Bethlehem, besiegt Goliath mit der Schleuder.
- Darstellung: Die nackte, naturalistische Skulptur zeigt den jungen David in Ruhe nach dem Sieg über Goliath. Der Kopf des Riesen ruht zu seinen Füßen.
- Stil: Donatello versucht, Anatomie und Psychologie zu vereinen und stellt den Kanon der menschlichen Schönheit wieder her.
- Hut: Der Hut symbolisiert Florenz (typischer Hirtenhut).
- Bedeutung: Die Statue gedenkt der Siege von Florenz über seine Rivalen. Donatello belebte die Idee des Kanons der menschlichen Schönheit als skulpturales Subjekt neu.
Pietà (Michelangelo)
Fakten und Stil
- Künstler: Michelangelo
- Zeitraum: 1498–1499 (Cinquecento)
- Material/Technik: Marmor. Technik: Subtraktiv (Material wird durch den Einsatz geeigneter Werkzeuge entfernt).
- Farbe: Monochrom.
- Komposition: Pyramidale Komposition. Die Gruppe ist sitzend dargestellt.
- Vision: Multifazial.
Ikonografie und Ausdruck
- Thema: Die Jungfrau Maria hält den leblosen Körper ihres Sohnes, der zur Erlösung der Menschheit gestorben ist.
- Ausdruck:
- Jesus: Gelassenheit und Ruhe.
- Maria: Resignierter Ausdruck, Akzeptanz des höheren Willens. Sie wirkt sehr jung.
- Kontrast: Kontrast zwischen der bekleideten Jungfrau und dem nackten Jesus. Die Beine der Jungfrau sind überproportional groß, um die Pyramidenform zu stabilisieren.
- Besonderheit: Michelangelos Signatur befindet sich auf dem Band über der Brust der Jungfrau.
Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle
Fakten und Ikonografie
- Künstler: Michelangelo
- Zeitraum: 1508–1512 (Cinquecento)
- Auftraggeber: Papst Julius II.
- Thema: Die Genesis.
- Stil: Sehr männliche, nackte Figuren.
- Darstellung: Der Auftrag umfasst zehn Paare (vermutlich Szenen der Genesis oder Propheten/Sibyllen).
- Farbpalette: Lila und Grün.