Metaphysik als Wissenschaft: Möglichkeit und Bedingungen
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Möglichkeit der Metaphysik als Wissenschaft
Die Metaphysik befasst sich mit dem Problem, ob eine strenge wissenschaftliche Erkenntnis über Gott oder die Unsterblichkeit der Seele möglich ist. Die Metaphysik befindet sich gegenüber der Wissenschaft im Nachteil:
- Die Wissenschaft schreitet voran, die Metaphysik nicht.
- Wissenschaftler stimmen in ihren Theorien und Schlussfolgerungen überein, während es unter Metaphysikern Uneinigkeit gibt.
Es stellt sich die Frage, ob die Metaphysik wie die Wissenschaften konstruiert werden kann. Wenn die Antwort ja ist, kann dieser beklagenswerte Zustand überwunden werden. Wenn nicht, sollte man das Gebäude der metaphysischen Systeme besser verlassen. Um zu klären, ob die Metaphysik als Wissenschaft möglich ist, muss die vorherige Frage gestellt werden: Wie kann Wissenschaft entstehen? Wenn Wissenschaft unter bestimmten Bedingungen möglich ist, kann die Metaphysik diese Voraussetzungen erfüllen?
Synthetische Urteile a priori
Verschiedene Arten von Urteilen
- Analytische Urteile: Das Prädikat (P) ist im Subjekt (S) enthalten. Daher reicht es aus, das Subjekt zu analysieren, um zu verstehen, dass das Prädikat notwendigerweise zutrifft. Beispiel: "Das Ganze ist größer als seine Teile." Diese Urteile erweitern unser Wissen nicht.
- Synthetische Urteile: Das Prädikat ist nicht im Begriff des Subjekts enthalten. Beispiel: "Alle Einwohner von Mostoles sind größer als 1,70 Meter." Diese Urteile erweitern unser Wissen.
A priori und a posteriori Urteile
- A priori Urteile: Ihre Wahrheit ist unabhängig von der Erfahrung bekannt. Sie sind allgemein und notwendig.
- A posteriori Urteile: Ihre Wahrheit wird aus der Erfahrung abgeleitet. Sie sind nicht universell oder notwendig.
Synthetische Urteile a priori
Da synthetische Urteile a priori unser Wissen über die Wirklichkeit erweitern und gleichzeitig universell und notwendig sind, da ihre Wahrheit nicht aus der Erfahrung stammt, bilden sie die Grundlage der Wissenschaft. Kant kritisierte Hume, der den Fehler beging, die besonderen kausalen Gesetze mit dem allgemeinen Prinzip der Kausalität zu verwechseln. Das Prinzip der Kausalität ist ein universelles und notwendiges Gesetz. Ohne dieses Gesetz wäre die Welt der Erfahrung unmöglich.
"Kopernikanische Wende" von Kant
Um die Urteile der Wissenschaft zu erklären, muss man davon ausgehen, dass all unser Wissen aus der Erfahrung stammt. Wissen ist:
- "Gegeben" von den Sinnen = Materie
- "Geordnet" durch das Subjekt = Form (a priori, vereinheitlicht, synthetisiert)