Miquel Martí i Pol: Analyse von 'Creació' und 'La Fàbrica'

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Die Schöpfung in Miquel Martí i Pols "Creació"

In Miquel Martí i Pols Gedicht „Creació“ (Schöpfung) zeigt jede seiner sieben Strophen aus zehnsilbigen Blankversen eine Parallele zu den sieben Schöpfungstagen der Welt, wie sie in der Bibel beschrieben werden. Der Dichter nutzt die Metapher der Schöpfung, um die harte Arbeit eines „neuen Arbeiters in der Fabrik“ zu beschreiben. Das hier analysierte Fragment umfasst drei der sieben Strophen.

Die ersten Tage in der Fabrik: Anpassung und Isolation

Die erste Strophe schildert die anfänglichen Tage des Protagonisten in der Fabrik. Er wird vom ohrenbetäubenden Maschinenlärm betäubt, der jegliche Kommunikation verhindert und ihn einsam und verängstigt fühlen lässt.

Die zweite Strophe beschreibt den zweiten Tag, an dem sich der Autor allmählich an den Betriebsablauf anpasst. Er lernt, durch Symbole und Metaphern zu kommunizieren, was als ein Verblassen der Sinne interpretiert werden könnte, um seine Einsamkeit auszudrücken.

Schließlich thematisiert die dritte analysierte Strophe den fünften Tag. Hier fühlt sich der Autor, als wäre er zwischen den Maschinen gefangen, und kann die ermüdende und eintönige Routine nicht länger leugnen.

Die Fabrik als lebendiges Werkmodell

Durch Ausdrücke wie „verblüfft uns“, „gelernt, den Rhythmus“ oder „als ob wir zwischen den Maschinen geboren worden wären“ vermittelt der Autor die Idee eines lebendigen Werkmodells, das heißt, die Schaffung eines neuen Arbeiters. In seinem Gedicht drückt Martí i Pol das Gefühl aus, das stundenlange Fabrikarbeit hervorruft: Es stellt den Kontrast zwischen den Erfahrungen der Arbeiter in der Außenwelt und ihrer Innenwelt dar.

In der Fabrik herrscht ein ohrenbetäubender Lärm, der eine feindliche und beängstigende Atmosphäre schafft. Doch die Vorstellung von Freude und Freiheit in der Außenwelt verändert sich allmählich, da der Arbeiter von der Fabrik absorbiert wird und die Realität unwirklich erscheint. Diese Absorption wird durch einen Vergleich beschrieben („wir verflüssigten die Zeit“), der dieses Gefühl auf eine körperliche Ursache in der Natur zurückführt und dem Leser die Intensität der Fabrikarbeit verdeutlicht.

Merkmale von Martí i Pols Dichtung

In diesem Gedicht lassen sich die charakteristischen Merkmale von Martí i Pols Dichtung beobachten. Sie ist kritisch, aber ironisch, und der Autor erreicht eine Poesie der Klage, ohne jedoch ins Katastrophale abzudriften. Diese positive Grundhaltung prägt all seine Gedichte. Obwohl er selbst unter Krankheit litt, bewahrte Miquel Martí i Pol eine unermüdliche Begeisterung, die es ihm ermöglichte, Leid zu poetisieren und über Liebe, Tod und den Wunsch zu sprechen, andere positiv zu beeinflussen (historischer Teil).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass seine Gedichte überwiegend beschreibend und erzählerisch sind, aber nicht ohne Zärtlichkeit, Humor und einen starken metaphorischen Anteil. Sie mischen Lyrik mit Anklage.

"La Fàbrica": Eine Hommage und autobiografisches Werk

Das analysierte Fragment gehört zu dem Buch „La Fàbrica“ (Die Fabrik), das eine Hommage an die Arbeiter darstellt – an diese stillen Helden, die den Besitzern gegenüberstehen. Gleichzeitig ist es ein autobiografisches Werk, das uns Einblicke in das Leben der Fabrikarbeiter gibt. Aus diesem Grund kann man die Poesie dem Naturalismus zuordnen (vergleichbar mit Zolas „Germinal“). Sie vermittelt eine Botschaft der Hoffnung, die einem Zusammenbruch entgegenwirken will.

Darüber hinaus könnte man das Werk auch anders interpretieren, indem man die dargestellten Gegensätze berücksichtigt: die Opposition zwischen der inneren, geschlossenen und dunklen Welt und der äußeren Welt, in der Freiheit herrscht (lyrische Introspektion). Diese Realitäten schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich.

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