Narrative Techniken in "Full Moon": Eine Analyse

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Narrative Techniken in "Full Moon"

1. Die Geschichte und die Handlung

1.1. Die Handlung: "Full Moon" erzählt die Geschichte eines Polizisten mit 14 Jahren Erfahrung im Baskenland. Geplagt von ständigen Schmerzen und einer gescheiterten Ehe, wird er in eine kleine Stadt im Süden versetzt. Dort soll er den Mord an einem neujährigen Mädchen aufklären. Glücklicherweise gibt es eine Zeugin, eine Lehrerin, die die Freude verkörpert.

1.2. Die Charaktere:

Die Charaktere sind vielschichtig und dynamisch.

  • Hauptfiguren: Der Inspektor, Susan Gray, Fatima, der Mörder.
  • Partner der Protagonisten: Padre Orduña, Ferrer, Paula.
  • Nebenfiguren: Die Frau, die den Mörder sah, die Frau des Inspektors, der Sohn von Susan Gray, die Prostituierte.

2. Narrative Strukturen

Der Roman ist in 33 Kapitel unterteilt und beginnt in medias res. Der Erzähler führt uns zum Inspektor, der den Mörder eines Mädchens verfolgt. Anschließend wird der Mord rekonstruiert und die Vergangenheit und Gegenwart der Polizei, des Mörders und der anderen Charaktere werden beleuchtet. Die Handlung bleibt spannend für den Leser. Der Fokus liegt mehr auf den Opfern als auf dem Mörder, der erst im 12. Kapitel vorgestellt wird, obwohl ihm ein ganzes Kapitel gewidmet ist. Die Struktur ist offen, da der Leser das Ende selbst interpretieren muss. Es bleibt unklar, ob der Inspektor stirbt oder nicht, da der Terrorist ihn schwer verletzt. Auch die Zukunft von Susans Beziehung bleibt ungewiss.

3. Der Erzähler

Der Erzähler wechselt zwischen den Perspektiven der verschiedenen Charaktere und vermittelt den Eindruck, in ihren Köpfen zu sein. Wir hören ihre Leidenschaften, Ängste und dunkelsten Gedanken. Durch den Erzähler erfahren wir die Gedanken und Gefühle des Inspektors. Die Geschichte wird hauptsächlich in der dritten Person erzählt, kann aber auch als allwissender Erzähler in der ersten Person erscheinen.

4. Perspektivismus

Die Charaktere werden uns durch die Perspektiven der anderen Charaktere gezeigt.

5. Die Zeit

Die Erzählung folgt einer chronologischen Reihenfolge. Die Handlung spielt in weniger als einem Jahr. Der Inspektor kommt im Sommer an und schließt seine Ermittlungen acht Monate nach dem Tod des Kindes ab. Die Haupthandlung konzentriert sich jedoch auf Oktober und November des Jahres 2000. Die lineare Zeitstruktur wird jedoch immer wieder durchbrochen. Es gibt ständige Zeitsprünge, die Vergangenheit und Gegenwart der Charaktere vermischen, mit häufigen Analepsen oder Flashbacks.

6. Der Raum

Der Schauplatz ist eine Stadt in Andalusien, deren Namen der Autor nicht nennt. Er möchte damit verdeutlichen, dass nicht der Ort, sondern die Erfahrungen im Vordergrund stehen. Durch verschiedene Hinweise lässt sich jedoch vermuten, dass es sich um Úbeda handelt. Die Stadt spielt eine wichtige Rolle im Roman. Ihre Straßen werden vom Mörder und dem Inspektor durchzogen. Das Viertel San Lorenzo, in dem der Mörder lebt, ist ein Beispiel für die Mischung aus historischer und moderner Architektur. Weitere wichtige Orte sind Lebensmittelgeschäfte, der Kiosk, die Buchhandlung, die Cava-Gärten – allesamt Orte in Úbeda. Besonders wichtig ist der Ort, an dem die Leiche des Mädchens gefunden wird. Neben den Außenräumen spielen auch Innenräume eine Rolle, wobei die externen Schauplätze dominieren.

7. Die narrativen Formen

Dialog, Beschreibungen und Erzählungen wechseln sich ab. Besonders hervorzuheben ist die Verwendung von inneren Monologen der Figuren. Der Satzbau ist komplex und reich an lexikalischen und syntaktischen Erweiterungen. Lange Sätze werden mit aktuellen Ereignissen durchsetzt, die mit der Vergangenheit vermischt werden. Die Geschichte ist schnelllebig und teilweise barock, mit einer dichten Prosa. Der Barock dient jedoch nicht der Effekthascherei, sondern der Reflexion der Charaktere über sich selbst. Der Wortschatz ist präzise, effizient und leicht verständlich. Manchmal ist er jedoch auch reich und komplex. Die Beschreibungen sind präzise und schnell, oft in Form von Aufzählungen. Hervorzuheben sind die Beschreibungen des Viertels des Mörders, der modernen Stadt und vor allem seiner Hände, die ihn verfolgen.

4. Zeit und Raum in der Geschichte

Die Erzählung folgt einer chronologischen Reihenfolge. Die Handlung beginnt mit der Ankunft des Inspektors in der Stadt im Sommer und endet acht Monate nach Fatimas Tod im Juni. Der Fokus liegt jedoch auf den Monaten Oktober und November. Die Zeitstruktur ist nicht linear, sondern wird durch Rückblenden und Zeitsprünge unterbrochen. Zum Beispiel erinnert sich Padre Orduña an den Inspektor als Kind vor vierzig Jahren, der Inspektor erinnert sich an den Hass, den er im Internat in Bilbao empfand, oder an seine wartende Frau Susana. Oder er erinnert sich an seine eigene Hochzeit, die Schwangerschaft seiner Frau fünfzehn Jahre zuvor, die Kindheit seines Sohnes usw. Vergangenheit und Gegenwart sind eng miteinander verwoben. Es gibt also ständige Zeitsprünge.

Zeit der Erzählung: Manchmal entspricht die Zeit der Erzählung der erzählten Zeit. In anderen Fällen ist die Zeit der Erzählung kürzer als die erzählte Zeit. Es gibt also mehrere Erzählebenen mit häufigen Zeitsprüngen, die geschickt miteinander verwoben sind.

Der Raum: Der Schauplatz ist eine kleine Stadt im Süden Spaniens, die der Autor nicht beim Namen nennt, die der Leser aber identifizieren kann. Es gibt zwei Kirchen, was auf eine historische Stadt hindeutet. Ein Journalist kommt in die Stadt, um über den Tod des Mädchens zu berichten. Es gibt Olivenhaine, einen Berg, das Land und sogar eine Mauer. Die Stadt liegt 90 km von Bailén entfernt, woraus wir schließen können, dass es sich um Úbeda handelt. Die Stadt Úbeda spielt eine wichtige Rolle im Roman. Ihre Straßen werden vom Mörder und dem Inspektor durchzogen. Das Viertel San Lorenzo, in dem der Mörder lebt, ist ein Beispiel für die Mischung aus historischer und moderner Architektur. Weitere wichtige Orte sind Lebensmittelgeschäfte, der Kiosk, die Buchhandlung, die Cava-Gärten – allesamt Orte in Úbeda. Besonders wichtig ist der Ort, an dem die Leiche des Mädchens gefunden wird. Neben den Außenräumen spielen auch Innenräume eine Rolle, wobei die externen Schauplätze dominieren.

5. Der Erzähler und die Perspektive

Die Erzählung ist in der Regel in der dritten Person gehalten, obwohl sie in zwei Kapiteln (18 und 26) in der ersten Person erscheint. Es entsteht jedoch immer der Eindruck eines allwissenden Erzählers, der die Geschichte von oben steuert. So weiß der Erzähler alles über die Vergangenheit des Inspektors in Bilbao, seine kalte Beziehung zu seiner Frau, wie wichtig ihm seine Arbeit ist, seine Gedanken in schlaflosen Nächten und seine Liebe zur Lehrerin. Der Erzähler versucht, objektiv zu bleiben. Der Inspektor steht jeden Morgen um 8 Uhr auf. Das erste, was er tut, ist, im Schlafanzug auf die Straße zu schauen. Von 10 bis 10:30 Uhr geht er ins Café Monterrey, um Kaffee mit Milch und ein Croissant zu trinken. Am 15. Oktober nimmt er um 12:45 Uhr ein Polizeiauto. Seine Telefonnummer steht nicht im Telefonbuch. Dies wird nur in diesem Kapitel erwähnt und scheint nicht zur normalen Entwicklung der Geschichte zu passen. Der Erzähler kennt auch die Gedanken des Mörders. Dasselbe gilt für die anderen Charaktere. Er weiß, wie süß und fleißig Fatima war, dass sie immer ihre Hausaufgaben machte und sich um ihre jüngeren Geschwister kümmerte, wie sehr sie den Geruch von Büchern mochte und dass sie in der Schreibwarenhandlung Pappe kaufen wollte, als sie dem Mörder begegnete. Der Erzähler in der dritten Person ist am häufigsten. In "Full Moon" wechselt der Erzähler jedoch auch in die erste Person. Der innere Monolog ist ein weiteres Mittel, das der Erzähler verwendet, um die Denkprozesse der Figuren im Text darzustellen, z. B. durch die Assoziation von Ideen. Dieser Mechanismus wird hauptsächlich beim Mörder angewendet. Er wird auch für Susan Gray in Kapitel 16 verwendet. Sie bereut ihre Entscheidung, aber sie hatte keine andere Wahl. Dasselbe gilt für den Inspektor und das Mädchen Paula. Eine weitere Methode, die der Erzähler verwendet, ist der multiperspektivische Erzählansatz, bei dem zwei oder mehr Figuren die gleichen Ereignisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln schildern. So lernen wir Fatima durch ihren Vater, ihren Lehrer und den Erzähler kennen. Dieser Perspektivismus gilt auch für den Mörder, den wir durch die Augen des Erzählers, Paulas und der Prostituierten sehen. Durch diesen Perspektivismus erhalten wir ein umfassendes Bild des Mörders. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich um einen allwissenden Erzähler handelt, der die Figuren manchmal für sich selbst sprechen lässt.

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