Platons Philosophie: Ideenlehre, Seele und Dualismus
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Platon
Philosophenkönig
In Platons Idealstaat, wie er in der Republik beschrieben wird, soll die Herrschaft den Philosophen übertragen werden. Denn nur sie haben die richtige Sicht auf die intelligible Welt, die Welt der reinen und vollkommenen Formen.
Intelligible Welt
Laut dem Höhlengleichnis in Platons Republik ist die intelligible Welt die Welt der Formen, die an Parmenides' Überlegungen erinnert. In dieser Welt ist alles eins, unveränderlich, vollkommen und ewig. Ihre Komponenten sind universelle, unveränderliche und zeitlose Wesen, die die wahre Realität ausmachen. Die intelligible Welt wird im Höhlengleichnis durch das Sonnenlicht repräsentiert, das wahres Wissen und Wissenschaft ermöglicht.
Sinnliche Welt
Laut dem Höhlengleichnis in Kapitel VII der Republik ist die sinnliche Welt eine scheinbare Welt, eine Welt der Schatten, der Vielfalt und Veränderung, wie Platon in Kratylos in Anlehnung an Heraklit beschreibt. Diese Welt besteht aus individuellen Dingen, die Veränderungen unterworfen sind, entstehen und vergehen und vergänglich sind. In der sinnlichen Welt herrschen Meinungen und keine absoluten Wahrheiten.
Erinnerung (Anamnesis)
Durch die Erinnerung (Anamnesis) erinnern wir uns an die Ideen, die wir durch sinnliche Erfahrungen wahrnehmen. Wenn wir beispielsweise in der Welt mehr oder weniger perfekte Pferde sehen, erinnern wir uns an die Idee des wahren Pferdes in der idealen Welt. Die Seele erinnert sich an das Wissen der Ideen, das durch die Verbindung mit dem Körper geschwächt, aber nicht verloren ist. Durch das Lernen erinnern wir uns an dieses Wissen und reaktivieren es durch sinnliche Erfahrungen.
Seele
Die Seele ist der Ursprung des Lebens und des Wissens. Sie ist immateriell und geistig und existiert vor dem Körper. Sie ist der Ursprung des rationalen Denkens und der Vernunft. Die Seele ist mit dem Lebensprinzip verbunden und kann getrennt vom Körper existieren. Voraussetzung dafür ist die Reinigung von Leidenschaften und Begierden. Gibt es diese Reinigung nicht, so irrt die Seele umher. Es gibt drei Arten der Seele: die rationale Seele im Kopf, die die Leidenschaften und Begierden kontrolliert; die begehrende Seele im Bauch, die den Appetit auf Essen, Trinken und Sex steuert; und die mutartige Seele im Brustkorb, die für Tapferkeit und Willenskraft zuständig ist.
Idee des Guten
Die Idee des Guten ist die höchste Idee und die Ursache aller Dinge. Sie ist das Prinzip des Seins und der Verstehbarkeit aller Ideen und der gesamten Realität. Diejenigen, die durch die Dialektik zur Erkenntnis des Guten gelangt sind, sollen die Herrscher im Idealstaat sein. Wahrheit und Wissenschaft sind mit dem Guten verbunden und hängen von der Idee des Guten ab. Das Gute ist die Ursache aller Ursachen und Prinzipien.
Dualismus
Platon vertritt einen Dualismus, der besagt, dass der Geist bzw. die Seele eine immaterielle Substanz ist, deren Wesen das Denken ist und die unabhängig vom Körper existieren kann. Psychische und physische Tatsachen sind getrennt, es gibt zwei Arten von Wirklichkeit und zwei verschiedene Welten: die sinnliche und die intelligible Welt.