Platons politische Theorie und Erkenntnistheorie
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Platons politische Theorie
In Die Republik skizziert Platon seine Vorstellung vom idealen Staat und der idealen Gesellschaft. Ausgehend von einer Definition von Gerechtigkeit, die er für unzureichend hält, analysiert er, was "gerecht" im Menschen und im Staat ist, um zu einer befriedigenden Definition des Begriffs zu gelangen. Platon argumentiert, dass der Staat auf den Menschen angewiesen ist, um komplexe Bedürfnisse zu erfüllen, da niemand völlig autark ist. Die Arbeitsteilung ist somit die Grundlage jeder Zivilisation. Menschliche Grundbedürfnisse sind Nahrung, Wohnung und Kleidung, was die Existenz von Bauern und Handwerkern erfordert. Handel und Geld entstehen aus weiteren Bedürfnissen. In diesem Zusammenhang stehen die zentralen Themen der Republik: das politische Ideal und die Ausbildung der verschiedenen Menschentypen.
Kernthesen der platonischen politischen Theorie:
- Die Regierung des Staates sollte auf Wissen und wahrer Kunst basieren.
- Die Gesellschaft ist eine gegenseitige Befriedigung der Bedürfnisse unter ihren Mitgliedern, deren Fähigkeiten sich ergänzen.
Die platonische Gesellschaftsordnung:
Platons Ansatz führt zu einer dreigliedrigen Gesellschaftsordnung:
- Produzenten (Bauern, Handwerker und Händler)
- Wächter/Krieger
- Herrscher/Philosophen
Für Platon ist ein glücklicher Staat einer, in dem jeder seine Pflichten gemäß der idealen Ordnung erfüllt. Die Aufgabe der Herrscher ist es, sicherzustellen, dass diese Ordnung eingehalten wird und dass jeder die Position einnimmt, die seinen natürlichen Fähigkeiten entspricht und die angemessene Ausbildung erhält, um seine Rolle in der Gesellschaft zu erfüllen.
Platons Erkenntnistheorie
Platons Erkenntnistheorie ist eng mit seiner Vorstellung von zwei Seinsordnungen verbunden. Er unterscheidet zwei Arten von Wissen. Platon glaubte, dass die sich ständig ändernden Sinneseindrücke uns kein wahres Wissen über die Objekte vermitteln. Gegen den Subjektivismus der Sophisten argumentiert er, dass Wissen nicht auf Sinneswahrnehmungen reduzierbar ist. Wahres Wissen bezieht sich auf die unveränderlichen und objektiven Ideen, die durch den Intellekt erfasst werden. Die Erkenntnis dieser Ideen ist nicht empirisch, sondern durch Denken abgeleitet. Platon argumentiert, dass Ideen unabhängig vom Denken existieren. Im Mythos vom geflügelten Wagen beschreibt Platon, wie die Seele vor ihrer Verbindung mit dem Körper die Ideenwelt geschaut hat. Durch die Verkörperung hat die Seele das Wissen über diese Welt vergessen. Doch das Vergessen ist nicht endgültig. Durch Sinneserfahrungen werden Erinnerungen an die wahre Wirklichkeit geweckt. Diese Theorie der Erinnerung dient Platon auch als Argument für die Unsterblichkeit der Seele, wie im Dialog Phaidon dargestellt, der die menschliche Natur, Unsterblichkeit und Wissen miteinander verknüpft.