Regierungskrisen in Spanien: 1931-1933
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Revolutionäre Generalstreiks
Während der Regierung der linken Republikaner (Esquerres) kam es zu zwei revolutionären Generalstreiks. Diese Streiks waren ein Mechanismus, mit dem die Anarchisten versuchten, ihr revolutionäres Projekt durchzuführen.
Erster Generalstreik (Ende 1931 - Anfang 1932)
Der erste Generalstreik entstand im Becken des Llobregat, endete aber erfolglos und wurde von den Sicherheitskräften niedergeschlagen. Es gab Tote und viele Verhaftete. Dies führte zu Spannungen zwischen der Regierung Azaña und den Anarchisten, die sich nicht ausreichend unterstützt fühlten.
Zweiter Generalstreik: Casas Viejas (1933)
Der zweite Generalstreik begann in der Stadt Cádiz, genauer gesagt im Dorf Casas Viejas. Er richtete sich gegen das langsame Tempo der Landreform und wurde von Teilen der Anarchisten unterstützt. Die Bauern begannen, landwirtschaftliche Betriebe ohne gesetzliche Erlaubnis zu besetzen. Diese Besetzungen sollten den Generalstreik auslösen.
Die Bewegung breitete sich aus und es kam zu gewalttätigen Aktionen, einschließlich eines Angriffs auf die Kaserne der Guardia Civil. Die Regierung beschloss daraufhin, die Guardia de Asalto einzusetzen, um die Kontrolle über den Generalstreik in allen Dörfern um Casas Viejas zu erlangen. Ein Mann, der mit den Anarchisten verhandeln sollte, wurde entführt. Azaña ordnete daraufhin einen gnadenlosen Angriff an. Die Häuser, in denen sich die Anarchisten verschanzt hatten, wurden in Brand gesteckt. Bilanz: 12 Anarchisten, 1 Guardia de Asalto und 2 Guardia Civil starben.
Folgen der Streiks und Neuwahlen
Diese Ereignisse führten zu einer starken Opposition der Arbeiterbewegung gegen die Regierung Azaña. Sowohl die Anarchisten (CNT) als auch die Marxisten (UGT) stellten sich gegen die Regierung. Die Sozialistische Partei (PSOE) beschloss, die Regierung Azaña zu verlassen. Ohne die PSOE war es unmöglich zu regieren, und Azaña sah sich gezwungen, zurückzutreten und Neuwahlen auszurufen. Diese Wahlen wurden von Alcalá Zamora für November 1933 angesetzt.
Neuwahlen im November 1933
Die linke Republik (Esquerra) präsentierte sich gespalten zu den Wahlen. Die anarchistische Bewegung, die ideologisch der Esquerra am nächsten stand, nahm nicht an den Wahlen teil. Die Rechte (CEDA) hingegen trat geeint an. Angeführt wurde die CEDA von Gil Robles, mit Calvo Sotelo als zweitem Vorsitzenden. Die CEDA setzte sich aus folgenden Parteien zusammen:
- Liga
- Renovación Española
- Partido Agrario
- Comunión Tradicionalista
Die vereinte Rechte wollte die Reformen der vorherigen linken Regierung rückgängig machen.
Wahlergebnis
- Rechte Parteien: 204 Sitze
- Zentrumsparteien: 168 Sitze
- Linke Parteien: 94 Sitze