Die Sage der weißen Hirschkuh: Inhalt und Analyse
Eingeordnet in Sprache und Philologie
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,11 KB
Die Sage der weißen Hirschkuh
Zusammenfassung der Handlung
In dieser Sage geht es um den aragonesischen Adligen Don Dionís, der eine Tochter namens Constanza und einen persönlichen Diener namens Esteban Garcés hatte. Eines Tages, nach Abschluss einer Jagd, versammelten sich alle unter einigen Bäumen. Ein junger Jäger trat hinzu und erzählte Don Dionís, dass es ihm nicht gut gehe. Er glaubte, alle Tiere hätten sich gegen ihn verschworen. Auf der Suche nach einem Hirsch sei ihm eine Gruppe Hirsche erschienen, die, von einer weißen Hirschkuh angeführt, in Panik vor ihm geflohen seien.
Alle lachten, außer Esteban Garcés, der unaufhörlich über die Geschichte der weißen Hirschkuh nachdachte. Garcés liebte Constanza und war davon überzeugt, dass sie ihm in die Arme fallen würde, wenn es ihm gelänge, die sagenumwobene weiße Hirschkuh zu fangen. Er verließ bewaffnet das Schloss, fest entschlossen, seine Beute zu fangen. Nachdem er den Elementen getrotzt hatte, sichtete er die Hirschkuh neben ihrer Herde. Die weiße Hirschkuh wurde in einem Dickicht gestellt. Als er sich ihr nähern und sie fangen wollte, sprach die Hirschkuh zu ihm. Garcés war so überrascht, dass er sie zunächst entkommen lassen wollte. Doch dann schoss er einen Pfeil ab und traf sein Ziel. In Wirklichkeit war die Hirschkuh jedoch Constanza, die, vom Pfeil ihres Verehrers getroffen, in ihrem eigenen Blut lag.
Analyse der Legende
Thema
Das zentrale Thema ist die tragische Verknüpfung von Liebe, Verwandlung und Tod, wobei die Liebe als Auslöser für die schicksalhafte Verwandlung und den darauffolgenden Tod dient.
Struktur der Erzählung
Die Erzählung gliedert sich in zwei Hauptteile. Der zweite Teil lässt sich weiter unterteilen:
- Die Planung und Vorbereitung der Jagd auf die weiße Hirschkuh durch Garcés.
- Die Jagd selbst, die mit der tragischen Verwundung seiner Geliebten Constanza endet.
Textgattung
Es handelt sich um eine aragonesische Legende mit ausgeprägten märchenhaften Zügen. Der Text kombiniert erzählerische Passagen mit Dialogen und beschreibenden Elementen.
Figuren
Hauptfiguren
- Esteban Garcés: Der Diener von Don Dionís, verliebt in Constanza.
- Constanza: Die Tochter von Don Dionís, die sich in eine weiße Hirschkuh verwandelt.
- Don Dionís: Ein aragonesischer Adliger, Vater von Constanza.
Nebenfiguren
- Die Jäger, die Don Dionís begleiten.
- Die Diener des Schlosses.
- Der junge Mann, der die Geschichte der weißen Hirschkuh erzählt.
Zeitliche Einordnung
Die Handlung ist im Mittelalter angesiedelt, vermutlich um das Jahr 1300 oder im 14. Jahrhundert.
Räumliche Einordnung
Die Sage spielt in einem kleinen Dorf in Aragonien. Erwähnte Orte oder Regionen sind:
- Tarazona
- Die Gegend südlich von Fitero (möglicherweise das Kloster Monasterio de Fitero)
- Das Land um Veratón