Spanische Poesie: Bürgerkrieg und Nachkriegszeit (1936-1992)

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Die Poesie im Spanischen Bürgerkrieg und der Nachkriegszeit

Der Spanische Bürgerkrieg war eine Zeit, die die Dichtung tiefgreifend prägte. Er unterbrach die Entwicklung der Poesie, die von den Generationen von 1898 und 1927 geprägt wurde. Die Nachkriegsjahre stellten eine schwierige Phase für die Lyrik dar. Ab 1940 traten jedoch neue politische Stimmen hervor, darunter Dichter wie Vicente Aleixandre, Dámaso Alonso und Gerardo Diego.

Miguel Hernández: Ein Dichter des Bürgerkriegs

Miguel Hernández wurde 1910 in Orihuela (Alicante) geboren. Obwohl er als Sohn eines Pfarrers aufwuchs, zog es ihn bald zur Poesie. Er reiste nach Madrid und entschied sich für die republikanische Sache im Bürgerkrieg. Dies führte ihn durch mehrere Gefängnisse und endete mit seinem Tod an Tuberkulose im Alter von nur 32 Jahren.

Seine wichtigsten Themen waren die Kriegslyrik sowie seine Liebe zu seiner Frau Josefina und seinem Sohn.

Die "Generation von 1936" und ihre Themen

Es ist umstritten, ob man von einer klaren "Generation von 1936" sprechen sollte, da es keine explizite Ablehnung der früheren Poesie gab, auch wenn sich eine deutliche Veränderung abzeichnete.

Dichter als Brückenbauer

Einige Dichter wie Dionisio Ridruejo, Luis Felipe Vivanco und Leopoldo Panero erlebten den Krieg hautnah. Auf ihnen lastete die Angst und Verzweiflung der späteren Jahre. Dies führte zu einer Rückbesinnung auf die Idee Gottes – manche riefen ihn an, andere verfluchten ihn.

Diese Entwicklung stand im Gegensatz zur "entmenschlichten Kunst" der Generation von 1927. Sie führte zu einer Poesie, die eine Rehumanisierung der Dichterstimme forderte und eine Haltung des Zeugnisses einnahm – sowohl in politischer und sozialer als auch in religiöser Hinsicht.

Luis Rosales: Trauer und Erinnerung

Luis Rosales wurde 1910 in Granada geboren, studierte in Madrid und starb 1992.

Im Rahmen des Krieges prägte der Tod seines Freundes Federico García Lorca Rosales tief. Trauer und Enttäuschung waren viele Jahre in seinen Schriften präsent.

Hauptwerk: La casa encendida (Das brennende Haus)

Dieses Werk bietet eine persönliche Meditation über sein eigenes Leben, basierend auf Erinnerung und Reflexion. Themen wie Einsamkeit, Enttäuschung, die Erinnerung an die Vergangenheit und der Tod geliebter Menschen entfalten sich von realistischen bis hin zu surrealen Ausdrucksformen, die an Halluzinationen grenzen.

Der Dichter füllt symbolische Räume der Heimkehr, um die Erinnerung zu bewahren, oft in Form eines idealisierten Monologs seiner Freunde, wie Juan Panero.

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