Die Zweite Spanische Republik: Reformen und Herausforderungen (1931-1936)
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Die Zweite Spanische Republik (1931-1936)
Reformbiennium (1931-1933)
Der Versuch, die Konstitution und die Zweite Republik nach der Franco-Diktatur zu demokratisieren, wurde blockiert. Die neue Regierung, getragen vom Kleinbürgertum, vereinte die demokratischen Kräfte (Republikaner, Sozialisten, Nationalisten) gegen die Monarchie. Zu ihren ersten Handlungen gehörte der Entwurf einer neuen Verfassung.
Die wichtigsten Probleme Spaniens
Die Regierung, unter Präsident Alcalá-Zamora und Regierungschef Azaña, stand vor großen Herausforderungen:
- Religiöse Frage: Die Regierung verfolgte einen säkularen Kurs, was zu Konflikten mit der Kirche führte. Gesetze zur Säkularisierung des gesellschaftlichen Lebens, wie die Auflösung der Gesellschaft Jesu und die Einführung der Zivilehe, stießen auf Widerstand. Die Vertreibung von Kardinal Segura verschärfte den Konflikt weiter.
- Militärproblem: Azañas Militärreform zielte auf die Modernisierung der Armee und die Stärkung der zivilen Kontrolle. Das "Gesetz des offiziellen Rentenalters" ermöglichte Offizieren, die der Republik nicht treu waren, den Abschied mit vollem Gehalt. Die Schaffung der republikanischen Sturmgarde sorgte für weitere Spannungen.
- Agrarfrage: Die Bodenreform, die Enteignungen vorsah, stieß auf Widerstand der Großgrundbesitzer. Die Umsetzung der Reform durch das Institut für Agrarreform (IRA) verlief schleppend, was zu Unzufriedenheit bei den Bauern führte.
- Soziales Problem: Streiks und hohe Arbeitslosigkeit prägten das soziale Klima. Arbeitsminister Largo Caballero erließ Maßnahmen wie den 8-Stunden-Tag und die Regulierung des Streikrechts. Die Gewerkschaften UGT und CNT waren in verschiedene Strömungen gespalten.
- Regionales Problem: In Katalonien wurde die Republik noch vor Madrid ausgerufen. Die katalanische Autonomie wurde durch das Autonomiestatut geregelt, das Katalonien weitreichende Kompetenzen einräumte. Im Baskenland und Navarra verzögerte sich die Autonomiefrage aufgrund von Meinungsverschiedenheiten.
- Bildung und Kultur: Die Regierung förderte die säkulare Bildung und Kultur. Trotz begrenzter Mittel wurden neue Schulen und Lehrerstellen geschaffen. Projekte wie das Freie Bildungswerk und die Modernisierung der Universitäten wurden initiiert.
Rechtsbiennium (1933-1936) und Volksfront (1936)
Nach dem Reformbiennium folgten das Rechtsbiennium unter der CEDA und schließlich die Volksfront. Diese Perioden waren von zunehmender politischer Polarisierung und Instabilität geprägt, die schließlich zum Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs führten.