Spanischer Bürgerkrieg und Nachkriegszeit in Galicien
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Autonomiestatut und der Bürgerkrieg
Am 14. April 1931 wurde die Zweite Spanische Republik ausgerufen. So begann eine Phase, die durch eine intensive politische Tätigkeit und eine große kulturelle Entwicklung gekennzeichnet war.
Am 18. Juli erhob sich ein Teil der Armee unter General Franco gegen die rechtmäßige Regierung der Republik. Es begann ein Bürgerkrieg voller Grausamkeit und Härte, der drei Jahre dauerte und über eine Million Tote forderte. Der Krieg endete im April 1939 mit der Niederlage der republiktreuen Streitkräfte. Die Franco-Diktatur, die daraufhin errichtet wurde, dauerte etwa vierzig Jahre.
Nachkriegszeit: Repression
Die Ideologie der siegreichen Kräfte des Bürgerkrieges stand im Widerspruch zur Demokratie und hatte viele Gemeinsamkeiten mit dem Regime von Hitler in Deutschland und Mussolini in Italien. Diese Ideologie befürwortete eine autoritäre Organisation der Gesellschaft, basierend auf einer Idee von Spanien, die auf dem traditionellen Katholizismus und einer sprachlichen und kulturellen Einheitlichkeit beruhte.
Infolgedessen wurden politische Parteien verboten, Gewerkschaften aufgelöst, mehrere Zeitungen und Zeitschriften geschlossen, die Zensur eingeführt und die bürgerlichen Freiheiten stark eingeschränkt. Diese Repression betraf vor allem die linken Organisationen und die Nationalisten. Der kulturelle Ausdruck in anderen Sprachen als Kastilisch wurde unterdrückt, da er der einheitlichen Gestaltung Spaniens durch die Diktatur zuwiderlief.
Vom ersten Augenblick an entfesselten die mit dem Franco-Regime verbundenen Kräfte eine harte Repression in den Bereichen, die sich durch die Verteidigung der Republik auszeichneten und in denen gegensätzliche Ideen vertreten wurden. Besonders hervorzuheben ist die Verfolgung der Lehrer, von den Grundschullehrern bis zu den Akademikern.
Nachkriegszeit in Galicien
Die vierziger Jahre waren sehr hart für die galicische Bevölkerung. Viele Grundbedürfnisse wurden rationiert. Die kleine Industrie, die sich etabliert hatte, ging zurück, und die Subsistenzwirtschaft, die mit dem primären Sektor (Landwirtschaft und Fischerei) verbunden war, nahm ab. Der Großteil der Bevölkerung benutzte weiterhin die galicische Sprache, versuchte aber, sie nicht in der Öffentlichkeit zu verwenden.
Die Folgen für das kulturelle Leben in Galicien waren dramatisch. Verlage, Zeitschriften und Zeitungen wurden geschlossen. Menschen, die in der Welt der galicischen Kultur tätig waren, wie z.B. Ánxel Casal, wurden erschossen. Andere sahen sich gezwungen, ins Exil zu gehen, und wieder andere wurden von ihrer Arbeit getrennt und hatten keine andere Wahl, als zu schweigen, in einem dramatischen inneren Exil.
Erst im Laufe der Jahre begann man sehr zaghaft, einige Bücher in Galicien zu veröffentlichen, immer Poesie und ohne Inhalte, die die Franco-Behörden stören könnten.
Die "Wiedergeburt" des Verlagswesens
Ab den fünfziger Jahren erschienen Verlage, die dem galicischen Buch die nötige Kontinuität gaben, die nach dem Bürgerkrieg unterbrochen worden war. Zu nennen sind hier der Verlag Monterrey und die Sammlung Benito Soto.
In den sechziger Jahren wurde der Verlag Edicións Castro gegründet, der mit der Figur des Isaac Díaz Pardo und der Keramikfabrik Sargadelos verbunden war.
Von allen sticht der in den fünfziger Jahren gegründete Verlag Galaxia hervor.
Álvaro Cunqueiro: Ein Leben für die Literatur
Álvaro Cunqueiro wurde 1911 geboren. Er studierte Anfang der dreißiger Jahre in Rio de Janeiro. Dann begann er seine literarische Arbeit mit drei großen Gedichtbänden: Mar ao Nordé (1932), Poemas do si e non (1933) und Cantiga nova que se chama Riveira (1933).
Als er den Verlag Galaxia gründete, begann Cunqueiro, Prosatexte in galicischer Sprache zu schreiben. Ein Ergebnis dieser Tätigkeit sind Merlín e familia (1955), As crónicas do sochantre (1956) und Se o vello Sinbad volvese ás illas (1961).
In den sechziger Jahren ließ er sich in Vigo nieder, nachdem er bei der Zeitung Faro de Vigo gearbeitet hatte. Zu dieser Zeit veröffentlichte er drei Bücher mit Kurzgeschichten: Escola de menciñeiros (1960), Xente de aquí e de acolá (1971) und Os outros feirantes (1979).
Er starb 1981 in Vigo. 1991 wurde ihm der Tag der galicischen Literatur gewidmet.
Die Welt des Erzählers Cunqueiro
In den Romanen und Kurzgeschichten von Álvaro Cunqueiro finden wir eine sehr originelle Mischung aus Realität und Fantasie. In jedem seiner Bücher koexistieren fantastische Figuren mit anderen, die auch Teil des täglichen Lebens sein könnten.
Die Charaktere seiner Werke sind in vielen Fällen alte Mythen anderer Kulturen. So ist in Merlín e familia der Protagonist der Zauberer Merlin, der in den Artuslegenden eine wichtige Rolle spielt. In Se o vello Sinbad volvese ás illas ist die Hauptfigur Sindbad aus Tausendundeiner Nacht.
Cunqueiro greift auch auf nordische Mythen oder die griechische Literatur zurück. Humor ist ein weiteres wesentliches Merkmal der Erzählungen Cunqueiros.
Cunqueiros Poesie und Theater
Cunqueiro hörte in keiner Phase seines Lebens auf, Gedichte zu schreiben. Zu seiner poetischen Tätigkeit in der Vorkriegszeit kommen später weitere Bücher hinzu. Nach dem Krieg veröffentlichte er Dona do corpo delgado und Herba aquí ou acolá.
Er schrieb auch Theaterstücke. Hervorzuheben sind O incerto señor Don Hamlet, príncipe de Dinamarca und A noite vai coma un río.
Das Werk Cunqueiros wäre jedoch unvollständig ohne die Erwähnung seiner Arbeit als Essayist.