Spanisches Wahlsystem: Merkmale und Herausforderungen

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**Merkmale des spanischen Wahlsystems**

**Konstitutionalisierung**

Das spanische Wahlsystem ist verfassungsrechtlich verankert. Das bedeutet, dass alle Änderungen, die vorgenommen werden sollen, eine Änderung der spanischen Verfassung (im Folgenden: SV) erfordern. Der Vorteil der verfassungsrechtlichen Verankerung ist, dass sie dem Wahlsystem Stabilität und Sicherheit verleiht.

**Gesetzliche Grundlage**

Das Wahlsystem ist durch ein Organgesetz geregelt (Art. 81 SV). Dieses Gesetz regelt die Grundrechte und Grundfreiheiten (Art. 14-29 SV), die Autonomiestatuten und das Wahlsystem.

**Ausschließliche Zuständigkeit des Staates**

Der Staat hat die ausschließliche Zuständigkeit für die Regelung der grundlegenden Bedingungen, die die Gleichheit aller Spanier gewährleisten. Der Staat hat die Befugnis, die Bedingungen und Verfahren für die Durchführung von Wahlen festzulegen (Art. 149.1.1 SV). Das Wahlsystem fällt in die ausschließliche Zuständigkeit des Staates.

**Wahlrechtsgrundsätze**

Das Wahlrecht sollte allgemein, frei (ohne Zwang), gleich (kein Unterschied im Wert der Stimmen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen), unmittelbar (die Wahlberechtigten können direkt für alle Vertreter stimmen) und geheim (niemand kennt meine Stimme) sein.

**Herausforderungen des spanischen Wahlsystems**

**Der Wahlkreis**

Der Wahlkreis ist die Provinz. Dies ist ein sehr großes geografisches Gebiet, was zu einer mangelnden Kenntnis der Kandidaten und ihrer Listen führen kann. Es gibt auch das Problem der Bevölkerungsunterschiede zwischen den Provinzen. Der Senat ist hierbei entscheidend, da jede Provinz unabhängig von ihrer Bevölkerung vier Senatoren stellt, während die Sitze im Kongress nach der Bevölkerungszahl verteilt werden (Artikel 69 SV).

**Wahlsysteme für Kongress und Senat**

Für die Wahl der Abgeordneten in jedem Wahlkreis gilt das Verhältniswahlrecht. Für den Senat gilt das Mehrheitswahlrecht für die nicht-regionale Ernennung.

**Geschlossene Listen**

Für den Kongress und den Senat gilt das System der geschlossenen Listen. Die Bürger können die Liste der politischen Partei oder die Reihenfolge der Kandidaten nicht ändern. In einigen europäischen Ländern gibt es Wahlsysteme, bei denen die Wähler ihre eigenen Listen erstellen können, was zu einer qualifizierteren Wählerschaft führt.

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