UN-Resolution zu Spanien (1946)

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UN-Resolution über die Beziehungen zu Spanien (1946)

Schlüsselwörter: faschistische Regime, langer Kampf, unterstützt, repräsentiert nicht das spanische Volk, eine neue und angemessene Regierung, eine angemessene Frist, Botschafter sofort zurückrufen, Maßnahmen zur Abhilfe.

Historischer Kontext

Der Text "UN-Resolution über die Beziehungen zu Spanien" ist eine Primärquelle, verfasst von den Vereinten Nationen am 12. Dezember 1946. Es handelt sich um einen politischen und öffentlichen Text. Der Kontext ist das Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Text wurde in New York von der Organisation der Vereinten Nationen verfasst, dem Nachfolger des Völkerbundes. Die UN wurde gegründet, um Probleme zwischen Ländern durch Dialog und nicht mit Waffen zu lösen und die Achtung der Menschenrechte zu fördern.

Die UN hat zwei Hauptorgane:

  • Die Generalversammlung, bestehend aus allen Mitgliedern, die in der Regel einmal jährlich zusammentritt.
  • Der Sicherheitsrat, bestehend aus fünfzehn Ländern, von denen fünf ein Vetorecht haben: Frankreich, Großbritannien, die USA, Russland und China.

Der Text richtet sich an alle Länder und ist ein internationaler Aufruf, keine Beziehungen zu Spanien zu unterhalten. Er dient auch als Warnung an Franco. Die grundlegende Idee ist, sich für Demokratie und Freiheit in Spanien einzusetzen, andernfalls würden Maßnahmen ergriffen.

Analyse des Textes

Der Begriff "faschistisches Regime" bezieht sich auf das Regime Francos, das als totalitäre Diktatur etabliert wurde. Es gab nur eine Partei, eine Gewerkschaft, und die nationale Ideologie war der Katholizismus. Franco vereinte alle Befugnisse auf sich. Die Säulen der Diktatur waren die Kirche, die Falange und die Armee.

Der "lange Kampf" bezieht sich darauf, dass Franco Hilfe von Hitler und Mussolini erhielt. Im Baskenland war die Situation sehr ernst, und während des Bürgerkriegs wurden Waffen und Nahrungsmittel geliefert. Franco unterstützte die Achsenmächte durch die Entsendung der Blauen Division (die gegen Stalin kämpfte) und erlaubte die Nutzung von Militärbasen in Spanien, wie z.B. für U-Boote (z.B. in Fuerteventura). Außerdem lieferte Spanien Eisen und Wolfram für die Waffenproduktion.

Der Text betont, dass Franco "nicht das spanische Volk repräsentiert", da er durch einen Aufstand während des Bürgerkriegs an die Macht kam und nicht vom Volk gewählt wurde. Daher wurde Spanien der Zugang zu internationalen Organisationen verwehrt. Es wurde eine Frist gesetzt, um ein liberales demokratisches System zu schaffen, andernfalls würden Maßnahmen ergriffen.

Die Forderung nach einer "neuen und angemessenen Regierung" bezieht sich auf die Situation, in der Kirche und Falange die Bildung völlig dominierten. Die Medien, Kommunikation, Film und Presse wurden kontrolliert und zensiert. Es gab keine Gewerkschaften oder politischen Parteien, keine Religions- oder Versammlungsfreiheit und keine Wahlen. Daher wird eine neue Regierung gefordert, und es wird eine "angemessene Zeit" eingeräumt, andernfalls würden Maßnahmen ergriffen.

Konsequenzen und Schlussfolgerung

Der Text empfiehlt, "Botschafter sofort zurückzuziehen", d.h. die Botschafter in Spanien aufzufordern, das Land zu verlassen.

"Maßnahmen, um diese Situation zu beheben" bezieht sich auf die Folgen der Haltung Francos und der Situation im Land. Es kam zu einer zunehmenden internationalen wirtschaftlichen und politischen Blockade. Franco hatte zuvor Protektionismus betrieben, suchte aber nun nach Außenbeziehungen. Die UN verhängte ein Veto gegen Spanien, so dass niemand mit dem Land Handel treiben durfte. Die Autarkie wurde verstärkt, und es kam zu einer internationalen Isolation. Nur Argentinien (unter Perón) unterstützte Spanien durch die Lieferung von Lebensmitteln und Öl. Diese Autarkie führte zu Mangel, Elend und sozialen Unterschieden. Spanien erhielt keine Hilfen aus dem Marshall-Plan.

Die Haltung der Vereinten Nationen war ein Versuch, Franco unter Druck zu setzen, die Situation zu ändern. Es wurden Maßnahmen ergriffen, die Spanien in eine Situation der sozialen Isolation führten. Diese kritische Situation dauerte bis 1953, als Abkommen zwischen Spanien und den USA unterzeichnet wurden. Ebenfalls 1953 wurde das Konkordat mit dem Heiligen Stuhl unterzeichnet, das Francos internationale Isolation durchbrach und die starke Anerkennung der katholischen Kirche in Spanien bestätigte. Die Privilegien des Klerus wurden wiederhergestellt, und die Kirche erhielt weitgehende Freiheiten und Unabhängigkeit.

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