Die Verwandlung: Isolation, Verzweiflung und Familie
Classified in Sprache und Philologie
Written at on Deutsch with a size of 3,26 KB.
Die Verwandlung
Eines Morgens beim Aufwachen ist Gregor Samsa in einen monströsen Käfer verwandelt. Nach anfänglichem Entsetzen beschließt die Familie, sich der Situation zu stellen. Entgegen Gregors Erwartungen ziehen sich die Eltern zurück und isolieren ihn im Zimmer. Seine Schwester Grete ist die Einzige, die sich bis zu seinem Tod, der mehrere Monate nach der Metamorphose eintritt, um ihn kümmert und ihn füttert.
Im Laufe der Zeit trifft die Familie die Entscheidung, Gregor loszuwerden, und er stirbt kurz darauf. Der Text thematisiert Einsamkeit, Verzweiflung und die Marginalisierung, die Gregor Samsa während seiner Verwandlung erleidet und die letztendlich zu seinem Tod führt.
Gregor Samsas Persönlichkeit
Gregor Samsa, der Protagonist, wird physisch durch die Eigenschaften eines Käfers repräsentiert. Vor seiner Verwandlung war er ein Reisender, der seinen Beruf nicht mochte, da er die ständigen Reisen und die damit verbundenen Belastungen satt hatte. Tatsächlich wird seine Verwandlung in ein Insekt zunächst als eine durch Müdigkeit verursachte Halluzination gedeutet. Das ständige Reisen und die kurzen, oberflächlichen Beziehungen, die sein Beruf mit sich brachte, ließen ihn an seiner Lebensweise zweifeln. Er fragte sich, ob es nicht besser wäre, seinen Job aufzugeben, doch er arbeitete weiter, um seine Familie finanziell zu unterstützen.
Jeden Tag nahm er um fünf Uhr morgens den Zug. Sein Vorgesetzter war ein skrupelloser junger Mann, der seine Überlegenheit gerne zur Schau stellte. Der Laden öffnete vor sieben Uhr, und der Vorgesetzte übte eine strenge Kontrolle über die Sorgfalt und Effizienz der Mitarbeiter aus, die er als faul ansah und die jede Gelegenheit nutzten, um ihren Verpflichtungen zu entgehen.
Nach der Arbeit saß die Familie meist schweigend um den Tisch, las Zeitung oder studierte. Dies deutet darauf hin, dass Gregor vor seiner Verwandlung keine enge Beziehung zu seinen Eltern hatte. Dennoch wollte Gregor für seine Familie sorgen und sein größtes Problem war, dass er ohne sein Gehalt nicht mehr für ihren Lebensunterhalt aufkommen konnte.
Er verließ das Haus nur selten, hatte keine sozialen Kontakte außerhalb der Arbeit und seine einzige Ablenkung war die Tischlerei. Das Geld, das er monatlich verdiente, ging fast ausschließlich an die Familie. Nur ein kleiner Betrag wurde gespart. In seiner Freizeit saß er gerne am Fenster seines Zimmers und blickte auf die eintönige Fassade des Krankenhauses gegenüber. Er hatte nur zwei Hobbys: auf der rechten Seite zu schlafen und nachts in seinem Zimmer zu lesen, eine Gewohnheit, die er sich während seiner Geschäftsreisen angeeignet hatte.
Die Situation vor der Metamorphose zeigt, dass Gregor kein erfülltes Leben führte und unter dem ständigen Druck seines Vorgesetzten und seiner Eltern stand.
Grete Samsa
Gregors Schwester Grete spielt eine wesentliche Rolle in der Geschichte. Anfangs kümmert sie sich um ihren Bruder und ignoriert ihn nicht wie die anderen Familienmitglieder. Sie bietet ihm moralische Unterstützung, die Gregor dringend benötigt. Gregors Eltern hingegen betrachten ihren Sohn bald nicht mehr als Teil der Familie und zeigen keine Zuneigung oder wirkliches Interesse an seiner Situation.